Recruiting vorausdenken: Die Generation Alpha in der Arbeitswelt

Im Alphabet kommt nach X, Y, Z nichts mehr. In der Generationenforschung folgt an dieser Stelle der griechische Buchstabe „Alpha“. Nach den Ypsilonern und der Generation Z wird somit die Generation Alpha als nächstes in die Arbeitswelt strömen. Sie ist jung. So jung, dass viele Vertreter dieser Kohorte noch gar nicht geboren wurden. Warum Du als Recruiter aber schon jetzt wissen solltest, wie die Alphas ticken.

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Generation Alpha – Merkmale, Einordnung und Definition

Legen wir mit einem kurzen Faktencheck zu den Alphas los – was wissen wir bereits über sie?

  • Die Generation Alpha ist die erste Generation, die komplett im 21. Jahrhundert geboren wurde.
  • Das Licht der Welt erblickt sie seit 2010 und noch bis zum Jahr 2025.
  • Diese Megatrends prägen sie: Digitalisierung, Globalisierung, politische und wirtschaftliche Instabilität, globale Krisen, demografischer Wandel.

Auch wenn die jüngsten Vertreter der Generation Alpha derzeit entweder gewickelt oder erst noch gezeugt werden müssen, lohnt es sich, sich schon jetzt mit ihnen auseinanderzusetzen. In etwa zwei Jahren werden die ersten Alphas als Azubis auf den Arbeitsmarkt strömen. Vielleicht absolvieren sie schon jetzt ein Praktikum in Deinem Unternehmen. Bis dahin solltest Du vorbereitet sein. Denn Du wirst sie brauchen!

Die Generation des demographischen Wandels

Sobald es für die neue Generation ernst auf dem Arbeitsmarkt wird, wird der demografische Wandel, vor dem uns allen ziemlich graut, in vollem Gange sein.

In den nächsten Jahren verabschieden sich rund 20 Millionen Arbeitskräfte in den Ruhestand. Schon jetzt trifft das den Arbeitsmarkt mit voller Wucht und im Jahr 2030 geht dann fast eine halbe Million Menschen mehr in Rente, als junge Erwerbstätige ihre Karriere starten. Prognosen zufolge könnten dann im Jahr 2035 sieben Millionen Arbeitskräfte fehlen.

Was kommt nach der Generation Z? So ticken die Alphas!

Es steht also außer Frage, dass Du Dich als Recruiter mit den Nachfolgern der Generation Z auseinandersetzen musst. Denn Du wirst massiv um jeden einzelnen werben müssen. Je früher Du weißt, wie sie ticken, umso höher die Chance, dass Du in Deinem Employer Branding und Recruiting die richtigen Weichen stellst. Also lass uns mal überlegen, wie die Lebenswelt der Generation Alpha aussehen könnte.

generation alpha

Was erwartet die Generation Alpha von ihrem Arbeitgeber?

Für die Generation Alpha dürfte in ein paar Jahren zum Beispiel zum Alltag gehören, was jetzt als Trend heiß diskutiert wird: Der Kühlschrank, der feststellt, dass Du keine Milch mehr hast und diese automatisch beim Supermarkt um die Ecke bestellt. Keine zehn Minuten später bringt eine brummende Drohne die Bestellung. In der Arbeitswelt bedeutet das konkret, dass sich Maschinen, Geräte und Produkte immer mehr selbst regulieren werden. Wir reden hier von ganzen Fabriken, die sich selbst steuern.

Die Generation Alpha kommt somit in eine Arbeitswelt, in der es einfachere Arbeiten, sogenannte Routine-Tätigkeiten, praktisch nicht mehr gibt. Erledigt alles der Roboter! Arbeitnehmenden wird hingegen die Wissensarbeit obliegen. Das sind Tätigkeiten, die nicht an den Computer ausgelagert werden können: Strategische Entscheidungen oder kreative Prozesse gehören zum Beispiel dazu – darauf verstehen sich digitale Kisten so ganz und gar nicht. Das also wird das tägliche Brot der Generation Alpha sein. Und schon allein daraus lässt sich eine ganze Menge ableiten, was ihr im Beruf wichtig sein wird. Wir haben mal ein paar Punkte zusammengetragen:

#1 Die richtige Ausstattung am Arbeitsplatz

Für die Generation Alpha wird es zum Beispiel ungemein wichtig sein, über eine zeitgemäße technische Ausrüstung am Arbeitsplatz zu verfügen. Denn die Alphas können digitale Endgeräte bedienen, noch bevor sie das erste Wort gesprochen haben. Das hast Du bestimmt auch schon mal in einem Café beobachtet, oder? Da gibt es immer mehr Kleinkinder und Babys, die höchstens ein paar Brabbellaute von sich geben können. Aber mit dem Smartphone der Eltern kennen sie sich bereits bestens aus und wischen munter und überraschend zielgerichtet darauf herum.

Für sie ist eine Welt mit funktionierenden digitalen Gadgets somit eine Selbstverständlichkeit. Diese werden am Arbeitsplatz nicht verhandelbar, sondern eine Grundvoraussetzung sein, die die Alphas mit aller Konsequenz einfordern. Nur so können sie effektiv und effizient arbeiten. Entsprechend ist es wichtig, dass Arbeitgeber immer im Hinterkopf behalten, technisch up-to-date zu sein. Also Schluss mit der Digitalisierungsmüdigkeit!

#2 Wissensarbeit geschieht nicht auf Knopfdruck

Gleichzeitig bedarf es für die zukünftigen Wissensarbeiter*innen der richtigen Arbeitsbedingungen. Kreative oder strategische Ideen lassen sich nun mal nicht nach Stechuhr an- und ausknipsen. Daher kann ein klassischer nine-to-five-Job nicht das Modell der Zukunft sein. Stattdessen müssen Arbeitszeiten noch stärker flexibilisiert werden – Arbeitnehmende sollten immer dann aktiv werden können, wenn die Ideen sprudeln und nicht, wenn es die Stechuhr ihnen vorgibt.

Das setzt voraus, dass Arbeit nicht nur zu unterschiedlichen Zeiten verrichtet werden kann, sondern auch an unterschiedlichen Orten. Entsprechend brauchen Wissensarbeiter*innen mobile Arbeits- und Vernetzungsmöglichkeiten mit ihren Kollegen. Gerade in den letzten Jahren hat sich hier aufgrund der Corona-Pandemie gezwungenermaßen einiges getan: Homeoffice, arbeiten aus dem Ausland oder gar Workation sind heute keine Zukunftsmusik mehr.

#3 Entlohnung nach Leistung

Hinzu kommt, dass sich kreative Prozesse schlecht in ein Entlohnungsmodell packen lassen, das auf einer 40-Stunden-Woche basiert. Wer einen Geistesblitz hat, ist mit seiner Arbeit zum Beispiel im Handumdrehen fertig, andere brauchen dafür umso länger. Entsprechend wird Wissensarbeit wahrscheinlich nicht mehr nach den geleisteten Stunden entlohnt, sondern nach der Erfüllung von Zielen.

#4 Weiterbildung ist das A und O

Wissen wird künftig immer schneller veralten. Doch nur, wer fachlich immer up-to-date ist, wird gute Entscheidungen treffen und Ideen generieren können, die im besten Fall ihrer Zeit voraus sind. Das ist in der Arbeitswelt der Zukunft ungemein wichtig. Denn die zunehmende Digitalisierung und Globalisierung werden die Geschwindigkeit und den Wettbewerbsdruck in den Märkten weiter steigen lassen. Umso essenzieller wird für die Generation Alpha das Thema Weiterbildung sein. Sie wird Arbeitgeberleistungen dahingehend hinterfragen, ob sie stets Zugang zu frischen Erkenntnissen erhält.

Das kann zum Beispiel durch den Besuch von Kongressen oder Messen passieren. Wobei diese in der Arbeitswelt der Zukunft wahrscheinlich keine große Rolle mehr spielen werden. Digitale Hilfsmittel gewinnen für den orts- und zeitunabhängigen Wissenserwerb immer mehr an Bedeutung.

Zum Beispiel:

  • Blended-Learning
  • Wissens-Apps
  • Webinare
  • Chats mit Experten

Wichtig ist es, die nötigen Mittel an der Hand zu haben, um Wissenslücken genau dann zu schließen, wenn sie entstehen. Entsprechend wird Lernen zunehmend „on the Job“ und in kleinen Häppchen stattfinden.

#5 Der Arbeitsplatz wird sich verändern

Der Arbeitsplatz der Generation Alpha wird weiterhin einen Schreibtisch, den Bürostuhl, einen Rechner und einen Bildschirm umfassen. Damit sich die Alphas während der Arbeit aber gut konzentrieren können, ist es wichtig, moderne Arbeitsplatzkonzepte und ergonomische Vorgaben zu berücksichtigen. Denn der Kopf funktioniert schlechter, wenn’s im Rücken dauernd zwickt und zwackt, weil der Bürostuhl durchgesessen ist. Außerdem muss es Umgebungen geben, die konzentriertes Arbeiten unterstützen – hier spielen Licht, Akustik, Klima und Luftqualität eine elementare Voraussetzung für Gesundheit, Zufriedenheit, Wohlbefinden und produktives Arbeiten.

Gleichzeitig wird es Meeting- oder Kreativbereiche geben, in denen die Wissensarbeiter der Zukunft mit Kolleginnen und Kollegen an neuen Ideen basteln können. Je nach Bedarf gibt es loungeartige Besprechungsräume, in denen man gemeinsam Ideen nachhängt. Für die Bastler und Tüftler gibt es hingegen Räume mit Lego, Knete oder anderweitigen Bastelutensilien, mit denen kreative Ideen in Modelle gegossen werden können.

#6 Führung auf Augenhöhe

Die Alphas werden somit aller Voraussicht nach kreativer, strategischer und somit selbstständiger arbeiten als jede Generation vor ihnen. Das setzt Führungsstrukturen voraus, in denen Chefs nicht mehr vorgeben und bestimmen, was zu tun ist. Sie fungieren eher als Enabler. Sie hinterfragen: Stehen alle nötigen Ressourcen zur Verfügung, sodass die Mitarbeitenden ihren Tätigkeiten angemessen nachgehen können?

Das wird ein ganz anderes Verständnis von Führen und Geführt-Werden bedingen. Es wird zum Beispiel deutlich mehr Verantwortung auf die Alphas übertragen, sie treffen früher als andere Generationen eigene Entscheidungen. Das heißt aber nicht, dass Du sie als Vorgesetzte*r aus den Augen lassen darfst. Denn gleichzeitig werden die Alphas permanent nach einer positiven Rückmeldung ihres Chefs oder ihrer Chefin heischen.

#7 Home, sweet Home

Wer jeden Tag seine grauen Zellen anstrengt, braucht auch den nötigen Ausgleich. Die Work-Life-Balance wird für die Wissensarbeiter*innen von morgen daher zu einem wichtigen Thema. Sie wissen: Nur wer zwischendurch vollständig abschaltet, kann in der Arbeitszeit hochwertige Leistungen abrufen. Daher werden die Alphas wahrscheinlich großen Wert auf eine strikte Trennung von Beruf und Privatem legen.

So kannst Du Dich als Unternehmen auf die Generation Alpha vorbereiten

Wenn Du verstanden hast, wie die Generation Alpha tickt, kannst Du Dir dieses Wissen zu Nutze machen, um sie im Recruiting für Dein Unternehmen zu begeistern. Wir haben Dir ein paar Tipps zusammengestellt, wie und wo Du sie am besten erreichst:

#1 Social Media ist nicht gleich Social Media

Talente tummeln sich auf Social Media. Insbesondere passiv Suchende erreichst Du über die sozialen Netzwerke. Aber Social Media ist nicht gleich Social Media. Die Generationen X, Y, und Z sind unter anderem auf Plattformen wie Facebook, LinkedIn und Xing vertreten. Die Generation Alpha suchst Du hier jedoch vergebens. Die Digital Natives tummeln sich vor allem auf TikTok und Snapchat. Bei ihnen gehört laut des Portals Persoblogger sogar Instagram schon fast zu den Oldies unter den sozialen Netzwerken. Wenn Du also die Generation Alpha erreichen willst, lohnt es sich vor allem, auf TikTok zu setzen.

Diese Plattform ist der perfekte Ort, um Deine Karrieremöglichkeiten zu bewerben und um Dein Unternehmen vorzustellen. Erstelle ansprechende Inhalte, die nicht nur informativ sind, sondern auch unterhaltsam und interaktiv. Nutze die Story-Funktionen, um einen Blick hinter die Kulissen Deines Unternehmens zu ermöglichen und um die Generation Alpha neugierig zu machen. Tipp: Bekommt die Gen Alpha jetzt schon Deine Inhalte zu sehen, schaffst Du bereits erste Touchpoints, die Dir später zugutekommen. Was ist dabei wichtig?

#2 Betone Deine Unternehmenswerte

Der Generation Alpha ist der Purpose bei der Arbeit ungeheuer wichtig. Sie ist nicht nur auf der Suche nach einem Job, sondern auch nach einem Unternehmen, das ihre Werte teilt. Betone Deine Unternehmenswerte und zeige, dass Du Dich für soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit engagierst. Wenn Dein Unternehmen beispielsweise ein umweltfreundliches Büro hat oder sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt, solltest Du das auf Deiner Karriereseite oder auf Social Media hervorheben. Die Generation Alpha wird sich eher für ein Unternehmen bewerben, das ihre Werte teilt.

#3 Nutze Virtual Reality

Die Generation Alpha wächst mit Virtual-Reality-Erlebnissen auf und wird bei Ihrem Eintritt in den Arbeitsmarkt daran gewöhnt sein, interaktive Inhalte zu erleben. Nutze Virtual-Reality-Technologie, um Deinen Bewerbern ein einzigartiges Erlebnis zu bieten. Stelle den Alphas beispielsweise in einem virtuellen Büro einen typischen Arbeitstag vor. Das wird die Generation Alpha begeistern und ihnen eine Vorstellung davon geben, wie es wäre, Teil Deines Unternehmens zu sein.

#4 Sei kreativ

Die Generation Alpha ist es gewohnt, kreative Inhalte zu sehen und zu schaffen. Um also von ihr wahrgenommen zu werden, musst Du eine Schippe drauflegen. Sei kreativ, wenn es darum geht, deine Karrieremöglichkeiten zu bewerben. Erstelle beispielsweise ein lustiges Video im TikTok-Style, in dem Du Deine Unternehmenskultur vorstellst oder organisiere einen Wettbewerb, bei dem Bewerber ihre Ideen einreichen können. Eine ordentliche Portion Selbstironie und ein wenig Provokation ziehen hier mehr als 08/15-Content.

Fazit

Die Generation Alpha steckt im wahrsten Sinne des Wortes noch in den Kinderschuhen. Doch schon in ein paar Jahren strömen die Alphas auf den Arbeitsmarkt und werden eine wichtige Ressource sein. Es ist also nie zu früh, um sich das nötige Wissen anzueignen, wie man sich für diese besondere Generation als attraktiver Arbeitgeber aufstellt. Wir halten Dich natürlich immer auf dem Laufenden, sobald es über die Alphas was Neues gibt.

Und so lange Du noch die Generationen X, Y und Z rekrutierst, haben wir natürlich auch die perfekten Lösungen für die in petto. Sprich uns an, wir tun den ganzen Tag nichts anderes, als uns mit den neuesten Recruitingmethoden auseinanderzusetzen. Bei uns findest Du den ganzen heißen Scheiß des Recruitings.

Bildquelle: Anna Shvets | pexels.com; Artem Podrez | pexels.com 

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