Knete oder Liebhaben: Warum wechseln Mitarbeitende das Unternehmen?

Hurra, neue Leute gefunden! Klingt schön, ist es auch. Allerdings stehen Personaler*innen damit vor einer neuen Herausforderung: Die Talente auch zu halten. Es gibt vielfältige Angebote zur Work-Life-Balance und andere Benefits. Trotzdem wandern Mitarbeitende ab. Doch warum?

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Ein Drittel der Angestellten ist wechselbereit

Dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beizeiten mal den Job wechseln, ist keine neue Info. Allerdings führt sie in der aktuellen Zeit der extremen Arbeiterlosigkeit zu grauen Haaren bei vielen Personaler*innen. Heben wir mal den positiven Aspekt hervor: Wenn ein Drittel wechselbereit ist, bedeutet dies, dass zwei Drittel zufrieden sind und bleiben wollen. Heureka!

Doch wie sieht es wirklich mit der Bindung zum eigenen Arbeitgeber aus? Welches sind denn nun Gründe für einen Jobwechsel? Eine Befragung durch Civey liefert Antworten.

Eine Liebe für immer?

Auch wenn Du aktuell zufrieden bist, kommt nun die Frage aller Fragen: Würdest Du Dich nochmal bei Deinem aktuellen Arbeitgeber bewerben? Ja? Prima! So geht es ca. zwei Drittel der Angestellten:  

Ja
65.4%
Nein
34.6%
Unentschieden
11.1%

Fazit: Ein gutes Drittel würde sich nicht mehr bewerben und ist auf Jobsuche – aktiv oder zumindest Abwerbeversuchen anderer Unternehmen gegenüber sehr aufgeschlossen. Die Gründe sind so vielseitig wie die Menschen selbst, aber alleine an fehlenden Employer-Branding-Maßnahmen liegt es nicht. Geht man bei den Umfrageergebnissen mehr ins Detail, so spielt die Sozioökonomie ebenfalls eine Rolle bei der Zufriedenheit im Job: Je niedriger der Schulabschluss und die berufliche Stellung desto größer die Unzufriedenheit. Die Generation Z dagegen ist in den Umfrageergebnissen sehr zwiegespalten: Angestellte 18- bis 29-Jährige sind zum Großteil nicht glücklich, wohingegen sich Azubis zu über 90 % wieder bei ihrem Ausbildungsbetrieb bewerben würden.

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Warum verlassen Mitarbeitende das Unternehmen?

Warum gehen eigentlich die Kollegen und Kolleginnen? Irgendeinen Grund muss es ja geben, dass die Leute kündigen.

#1 Renteneintritt

Die häufigste Antwort dürfte kaum verblüffen: Der Renteneintritt. Klar, die Generation der Babyboomer (Jahrgänge 1946 bis 1964) geht gerade nach und nach in den wohlverdienten Ruhestand. Diese Tatsache kann man nicht bis kaum beeinflussen, weder als Arbeitgeber noch als Mitarbeitender.

#2 Höheres Gehalt

Da kommen wir der Sache doch schon näher. Die Rezession schlägt bei allen zu, Lebensmittel werden teurer, von Strom und Gas fangen wir erst gar nicht an. Dazu kommt der absolute Arbeitnehmermarkt. Klar, dass sich viele davon verleiten lassen, in einem anderen Unternehmen anzuheuern.

#3 Keine Freude an der zu erledigenden Arbeit

Nicht nur das Drumherum, sondern auch die täglichen Aufgaben müssen passen. Hat man immer wieder Arbeit auf dem Tisch, die man eigentlich überhaupt nicht möchte – oder die sogar fern des ursprünglichen Stellenprofils liegen – lässt die Bewerbung anderswo wahrscheinlich nicht lange auf sich warten.

#4 Vorgesetzte

Wie schön, wenn man zu den Vorgesetzten und Teamleitungen ein offenes und wertschätzendes Verhältnis hat. Doch leider ist das nicht immer so. Wer sich unwohl fühlt oder gar mit Magengrummeln zur Arbeit kommt, geht früher oder später.

Wann ist ein Unternehmen ein guter Arbeitgeber?

Tja, was soll man sagen. Große Büroräume? Nein. Bequeme Bürostühle? Ausgelutscht. Obstkorb? Um Himmels Willen. Wasser auf Firmenkosten? Wir sind dann mal weg …

All das sind zwar Goodies, aber was macht denn nun einen wirklich guten Arbeitgeber aus? Geht man nach der Umfrage, so liegt der Fokus Arbeitnehmender klar auf der Hand:

Fairer Umgang miteinander
59.3%
Positives Arbeitsklima
55.6%
Job ist in Krisenzeiten sicher
Webdesigner 43.9%
Persönliche Entwicklung fördern
27.9%
Gute Bezahlung
20.9%

Interessant hierbei ist die Tatsache, dass Geld gar keine so große Rolle spielt. Zumindest nicht, wenn es darum geht, was einen guten Arbeitgeber ausmacht. Viel wichtiger sind zwischenmenschliche Themen wie die Förderung persönlicher Entwicklung, ein positives Arbeitsklima und ein fairer Umgang miteinander. Besonders letzter Punkt ist (laut Umfrageergebnissen) Menschen ohne Berufsausbildung am wichtigsten.

Stellschraube Employer Branding

Doch was kannst Du tun, um die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Unternehmen zu halten? Employer Branding ist nicht nur enorm wichtig, um auf dem Markt gegen Deine Mitbewerber zu bestehen und neue Talente zu rekrutieren – internes Employer Branding ist von genauso hoher Bedeutung, um die Belegschaft auch zu halten. Hier also unsere Tipps:

#1 Rekrutieren von Silver Agern

Die Rente muss nicht zwangsläufig das Ende der beruflichen Laufbahn bedeuten. Viele Babyboomer möchten weiterarbeiten – wenn auch nicht Vollzeit. Gib denjenigen, die bald aus dem Unternehmen aussteigen würden, die Möglichkeit, noch zu bleiben. Viele nehmen das Angebot sicher gerne an!

#2 Work-Life-Balance-Maßnahmen

Nicht jedes Unternehmen kann mal eben so ständig das Gehalt erhöhen – gerade kleine und mittelständische Firmen müssen oft sehr genau kalkulieren. Doch Du kannst viele Work-Life-Balance-Maßnahmen anbieten, die einen wirklichen Mehrwert für Deine Kollegen und Kolleginnen darstellen, beispielsweise Jobticket, Gleitzeit, Flex Office, Zuschüsse zum Fitnessstudio, Übernahme eines Handyvertrages etc.

#3 Arbeitspensum im Auge behalten

Kommen wir nochmal auf die Tatsache mit dem Aufgabenprofil zurück. Biete regelmäßige Gespräche an, in denen Du gemeinsam mit der anderen Person sowohl über das Arbeitspensum als auch über die Aufgaben an sich sprichst. Vielleicht ist jemand überlastet und droht, in eine Arbeitssucht oder einen Burnout zu rutschen? Oder ist sogar das Gegenteil der Fall und der- oder diejenige fühlt sich komplett unterfordert? Gemeinsam könnt Ihr eine Lösung finden und schon macht die Arbeit wieder Spaß!

#4 Trainings für Teamleitungen

Auch als Teamleitung rutscht man oft in eine Situation, in der man überfordert sein kann. Das soll nicht heißen, dass es ok ist, von oben nach unten zu treten. Ein Team zu koordinieren setzt nicht nur fachliche Skills voraus – das Menschliche ist ebenso wichtig. Biete nicht nur regelmäßige fachliche Fortbildungen für die Belegschaft an, sondern auch spezielle Weiterbildungen für Führungskräfte.

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Bildquelle: StockSnap | pixabay.com; Alexander Grey | unsplash.com
Quelle Umfrage: DEBA

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