Employer Attractiveness:
Booste Deine Arbeitgeberattraktivität

Talente, die sich auf Jobsuche befinden, selektieren immer stärker und überfliegen Stellenanzeigen nur noch. Binnen Sekunden entscheiden sie: Top oder Flop? Das bedeutet im Umkehrschluss: Deine Messages und Inhalte in Jobinseraten müssen attraktiv sein und so richtig knallen. Dann entsteht Employer Attractiveness – Arbeitgeberattraktivität. Wir sagen Dir, worauf es ankommt.

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Charlene
Trends are her friends: Charlene macht gerne die neuesten Entwicklungen ausfindig. Besonders, wenn es um Social Recruiting und die Gewinnung von Nachwuchskräften geht.

Warum die Arbeitgeberattraktivität so wichtig ist

Es ist einfach zum Haare raufen. Du schaltest eine Stellenanzeige nach der anderen, die Dinger generieren aber einfach nicht genügend Bewerbungen. Dabei hast Du alles getan, damit diese gut gefunden werden und ins Auge stechen:

  • Du hast dank Suchmaschinenoptimierung für ein optimales Ranking auf Google gesorgt.
  • Du hast authentische Fotos und Videos eingebunden, um in Deiner Stellenanzeige ein möglichst abwechslungsreiches Bild von Deinem Unternehmen zu vermitteln.
  • Auch die Texte in Deinen Job Ads sind optimal austariert. Sie sind lang genug, um wichtige Informationen zu transportieren, aber nicht zu lang, sodass Talente von zu viel Text abgeschreckt würden.

Und dennoch lässt Dir der Blick ins Reporting-Tool Deines Bewerbermanagement­systems immer wieder die Haare zu Berge stehen: Die Verweildauer von Talenten auf Deinen Stellenanzeigen geht gegen Null. Was ist da los?

Was versteht man unter Arbeitgeberattraktivität? Hier mal eine Definition.

Wir haben da eine Idee: Vielleicht könnten Deine Inhalte einen Schuss mehr Employer Attractiveness vertragen. Employer Attractiveness, also Arbeitgeberattraktivität, zielt darauf ab, die Attraktivität des eigenen Unternehmens gegenüber Kandidatinnen und Kandidaten zu stärken und diese vom Fleck weg zu begeistern.

Alles, was Du tun musst: In Deiner Stellenanzeige gezielt über die Attraktivitätsfaktoren Deines Unternehmens sprechen. Hebe dabei vor allem die Aspekte hervor, die Deine Zielgruppe am meisten interessieren. Dann können Kandidat*innen nicht anders, als auf den Bewerben-Button zu klicken.

Bedenke: Talente entscheiden sich nicht nur rational für einen Arbeitsplatz – sie folgen auch emotionalen Reizen. Die Unternehmenskultur und Teamdynamik gewinnen zum Beispiel immer mehr an Bedeutung, denn Talente wollen sicherstellen, dass sie sich im Team wohlfühlen und die Werte des Unternehmens zu ihrem Lebensstil passen. Es geht beim Thema Arbeitgeberattraktivität also vor allem darum, welche Bedürfnisse Dein Unternehmen erfüllt und wie Du diese kommunizierst.

Was gehört zur Arbeitgeberattraktivität?

Eine aktuelle Umfrage des IW Köln (2024) zeigt, was wirklich zählt, wenn es um Arbeitgeberattraktivität geht: Ganz oben auf der Liste stehen Jobsicherheit und die Möglichkeit, eigene Fähigkeiten einzubringen. Sage und schreibe 95 % der Befragten gaben an, dass ihnen Sicherheit am Arbeitsplatz wichtig oder eher wichtig ist. Und auch die persönliche Entfaltung darf nicht zu kurz kommen: 92 % legen großen Wert darauf, ihr Wissen und Können in ihrer Arbeit einsetzen zu können.

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Auf diese Attraktivitätsfaktoren kommt es außerdem an

Aber es gibt noch mehr Attraktivitätsfaktoren, die Du im Recruiting nicht unterschlagen solltest. Here we go:

#1 Kurze Pendelzeiten

Eine kurze Anreisezeit zur Arbeit bedeutet weniger Stress und mehr Freizeit – ein unschlagbares Argument für Talente. Unternehmen können diesen Vorteil nutzen, indem sie:

  • Standortvorteile hervorheben: Kommuniziere explizit, wie gut der Arbeitsplatz erreichbar ist, z. B. durch Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Autobahnen oder Fahrradrouten.
  • Homeoffice oder hybrides Arbeiten ermöglichen: Reduziere Pendelzeiten durch flexible Arbeitsmodelle.
  • Shuttle-Services anbieten: Gerade in abgelegenen Regionen können solche Services den Weg zur Arbeit erleichtern. 

#2 Entscheidungsspielräume

Eigenverantwortung und Mitgestaltung sind für viele Talente entscheidend und stärken Deine Arbeitgeberattraktivität. Gib Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre Arbeit aktiv zu gestalten, indem du:

  • Flache Hierarchien etablierst: Fördere eine Kultur, in der Entscheidungen auch auf unteren Ebenen getroffen werden können.
  • Projektverantwortung überträgst: Lasse Mitarbeitende eigene Projekte leiten, was ihre Motivation und Innovationskraft stärkt.
  • Partizipation förderst: Involve Mitarbeitende bei strategischen Entscheidungen oder Teamzielen – beispielsweise durch Workshops oder Abstimmungen. 

#3 Betriebliche Altersvorsorge (bAV)

Eine betriebliche Altersvorsorge zeigt, dass ein Unternehmen langfristig denkt und sich um die Zukunft seiner Mitarbeitenden kümmert. Überzeuge Talente durch:

  • Attraktive Arbeitgeberzuschüsse: Biete über die gesetzlich vorgeschriebenen 15 % hinaus Unterstützung an.
  • Transparenz: Erkläre klar und einfach, wie die bAV funktioniert und welche Vorteile sie bietet.
  • Flexibilität: Ermögliche individuelle Anpassungen, die zur Lebenssituation der Mitarbeitenden passen. 

#4 Tarifbindung: Ein starkes Argument für Talente

Eine Tarifbindung bietet Mitarbeitenden Sicherheit und Transparenz – Werte, die in unsicheren Zeiten besonders geschätzt werden und der Arbeitgeberattraktivität einen Boost verleihen. Unternehmen, die an Tarifverträge gebunden sind, profitieren von einem klaren Vorteil im Wettbewerb um Talente.

Warum ist Tarifbindung attraktiv?

  • Planbare Gehaltsentwicklung: Tarifverträge garantieren regelmäßige Gehaltsanpassungen, was Sicherheit und Zufriedenheit bei den Mitarbeitenden schafft.
  • Klare Regelungen: Arbeitszeiten, Urlaubstage und Sonderzahlungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld sind vertraglich festgelegt, was Unsicherheiten reduziert.
  • Fairness: Mitarbeitende wissen, dass ihre Vergütung marktgerecht und unabhängig von Verhandlungsgeschick ist.
  • Guter Ruf: Unternehmen mit Tarifbindung signalisieren Verlässlichkeit und eine faire Arbeitskultur, was besonders bei Bewerbenden mit Familie und langfristiger Karriereplanung ankommt.  

#5 Leistungsabhängige Vergütung

Talente schätzen es, wenn Engagement und Erfolge finanziell anerkannt werden. Sorge dafür, dass dieses Modell fair und motivierend ist:

  • Klare Kriterien: Stelle sicher, dass alle verstehen, wie leistungsabhängige Vergütung funktioniert.
  • Transparente Kommunikation: Zeige, wie individuelle Beiträge den Unternehmenserfolg beeinflussen.
  • Kombination mit Fixgehalt: Eine Grundsicherheit sollte immer gegeben sein, damit die Vergütung nicht als Risiko wahrgenommen wird. 

#6 Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein entscheidender Faktor für viele Talente, insbesondere jüngere Generationen. Zeige, dass dein Unternehmen aktiv zur Umwelt beiträgt, durch:

  • Klimaneutrale Arbeitsweisen: Investiere in CO₂-Ausgleichsprogramme, erneuerbare Energien und umweltfreundliche Prozesse.
  • Nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen: Kommuniziere, wie dein Angebot die Umwelt schützt.
  • Engagement vor Ort: Unterstütze lokale Umweltprojekte oder veranstalte Nachhaltigkeitsaktionen, wie Müllsammelaktionen oder Baumspenden.  

#7 Karrieremöglichkeiten

Karriereperspektiven sind essenziell, um Talente langfristig zu binden und die Arbeitgeberattraktivität zu stärken. Überzeuge durch:

  • Klare Entwicklungspläne: Definiere gemeinsam mit Mitarbeitenden, welche Schritte sie in ihrer Karriere machen können.
  • Individuelle Weiterbildungen: Biete gezielte Schulungen und Programme an, die auf die Ziele der Mitarbeitenden abgestimmt sind.
  • Interne Beförderungen: Zeige, dass du Talente aus den eigenen Reihen förderst, und biete ihnen die Möglichkeit, Führungspositionen zu übernehmen.  

Was wünschen sich die unterschiedlichen Generationen/Altersklassen von ihrem Arbeitgeber?

Aber Achtung! Vergiss nicht: Bedürfnisse können sich von Generation zu Generation unterscheiden – was die einen attraktiv finden, lässt die anderen völlig kalt. Unterschiedliche Altersklassen brauchen unterschiedliche Dinge, und darauf solltest Du unbedingt in Deinem Recruiting eingehen. Hebe je nach Zielgruppe unterschiedliche Attraktivitätsfaktoren besonders hervor. Hier ein kurzer Überblick: 

Babyboomer (geboren 1946–1964)

Diese Generation legt Wert auf Sicherheit, Stabilität und klare Strukturen. Sie schätzt langfristige Perspektiven und möchte für ihre Erfahrung und Loyalität anerkannt werden.

Generation X (geboren 1965–1980)

Für Gen X steht Work-Life-Balance und Unabhängigkeit ganz oben. Sie mag Effizienz, schätzt flexible Arbeitsmodelle. Zeig, dass Dein Unternehmen echte Lösungen bietet, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen!

Generation Y (geboren 1981–1996)

Millennials suchen nach Sinnstiftung, moderner Technologie und flachen Hierarchien. Sie legen großen Wert auf regelmäßiges Feedback und wollen sich beruflich weiterentwickeln. Mach es deutlich: Weiterbildungsangebote, eine klare Unternehmenskultur und ein starkes Miteinander – das ist es, was zählt!

Generation Z (geboren 1997–2012)

Gen Z will Flexibilität, digitale Tools und mentale Gesundheit. Sie will schnell Verantwortung übernehmen und schätzt Offenheit sowie Werte, die gelebt werden. Präsentiere Dich modern und transparent – und zeig, dass Du die sozialen und individuellen Bedürfnisse der Generation Z wirklich verstehst!

Wie kann man Arbeitgeberattraktivität messen?

Die Messung Deiner Arbeitgeberattraktivität ist entscheidend. Denn nur, wenn Du weißt, was richtig gut läuft, kannst Du auch im Recruiting mit gutem Gewissen darüber sprechen. Aber wie gehst Du das am besten an? Hier ein paar Ansätze – such Dir raus, was zu Dir und Deinem Unternehmen passt. Oft ist die Kombination aus mehreren Ansätzen der Schlüssel.

1. Mitarbeiterumfragen

Vorteile:

  • Du bekommst direktes Feedback von denen, die es wissen müssen: Deinen Mitarbeitenden.
  • Kostengünstig und easy umzusetzen – Du kannst einfach ein Online-Tool nutzen.
  • Ergebnisse lassen sich super vergleichen und in schöne Diagramme packen. 

Nachteile:

  • Ohne Anonymität? Vergiss es! Dann wird nicht ehrlich geantwortet.
  • Manche geben eher „Wunsch-Antworten“, die wenig mit der Realität zu tun haben.
  • Tiefgründige Insights? Dafür sind Umfragen oft zu oberflächlich. 

2. Persönliche Gespräche

Vorteile:

  • Hier kannst Du in die Tiefe gehen und ehrliche Einblicke gewinnen.
  • Deine Mitarbeitenden fühlen sich gehört – das bringt Pluspunkte fürs Engagement.
  • Du bekommst nicht nur nackte Zahlen, sondern auch Emotionen und Geschichten.

Nachteile:

  • Vor allem bei großen Teams kann das ganze ziemlich viel Zeit fressen.
  • Persönliche Beziehungen können das Feedback beeinflussen.
  • Ein Gespräch ersetzt keine repräsentative Datengrundlage. 

3. Big Data Analysen mit KI

Vorteile:

  • Du erhältst Datenmengen, Trends, Muster – alles auf dem Tisch.
  • Das Ganze ist objektiv, datengetrieben und detailliert – was will man mehr?
  • Vergleich mit anderen Unternehmen? Kein Problem, wenn Du die richtigen Tools nutzt.

Nachteile:

  • Technik und Know-how müssen sitzen – sonst bleibt es eine Blackbox.
  • Achtung: Datenschutz und ethische Fragen können zum Stolperstein werden.
  • Die Ergebnisse sind oft abstrakt und müssen gut interpretiert werden. 

4. Beobachtung durch eine neutrale Person

Vorteile:

  • Frischer Blick von außen – da werden „blinde Flecken“ aufgedeckt, die Du vielleicht gar nicht siehst.
  • Neutral und unvoreingenommen – das macht die Ergebnisse glaubwürdig.
  • Perfekt, um Deine Unternehmenskultur auf Herz und Nieren zu prüfen.

Nachteile:

  • Externe Expert*innen kosten nicht grad wenig.
  • Die Ergebnisse hängen stark von der Kompetenz der Person ab.
  • Deine Mitarbeitenden könnten sich beobachtet fühlen und ihr Verhalten ändern.

Jetzt weißt Du einerseits, worüber Du im Recruiting bereits mit vollem Selbstbewusstsein sprechen kannst. Andererseits kannst Du aus den gesammelten Erkenntnissen gezielte Verbesserungen ableiten. 

Fazit: Arbeitgeberattraktivität als Schlüssel zum Erfolg

Der Kampf um Talente ist in manchen Bereichen des Arbeitsmarktes härter denn je – und Arbeitgeberattraktivität ist Dein bester Freund, um in diesem Wettbewerb zu bestehen. Sie entsteht, wenn Du die Bedürfnisse Deiner Zielgruppen erkennst, auf das eingehst, was sie attraktiv finden und Deine Botschaften klar kommunizierst.

Aber: Attraktivität entsteht nicht von allein. Du musst sie aktiv gestalten und messen, um zu verstehen, wo Dein Unternehmen steht und wie Du Dich verbessern kannst. Nutze Maßnahmen wie Mitarbeiterumfragen, persönliche Gespräche oder Big Data Analysen, um den Status quo zu erfassen. Anschließend hilft eine fundierte Analyse, Stärken, Schwächen und Optimierungspotenziale zu identifizieren – bis hin zum Wettbewerbsvergleich.

Arbeitgeberattraktivität ist keine einmalige Aufgabe, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Wenn Du die Erwartungen der verschiedenen Generationen berücksichtigst, moderne Werte lebst und Deine Kommunikation zielgerichtet anpasst, kannst Du Talente nicht nur gewinnen, sondern langfristig binden. Jetzt bist Du am Zug – setz die Erkenntnisse um und mach Dein Unternehmen attraktiv und unwiderstehlich für die besten Köpfe da draußen!

Bildquelle: Anna Nekrashevich | pexels.com; Burst| pexels.com

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