Rehiring, die Wiedereinstellung nach Kündigung – Bitte kommt zurück!

Stell Dir vor, Du musst lieb gewonnene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ziehen lassen. Doch – Heureka! – sie kommen wieder zurück. Dies nennt man Rehiring. Was genau das ist, wie Du den Weg für Rehiring in Deinem Unternehmen ebnen kannst und wann Du besser die Finger davonlässt, erfährst Du in unserem Artikel.

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Definition: Was ist Rehiring?

Rehiring – auch Boomerang Recruiting genannt. Auf Deutsch: Wiedereinstellung nach Kündigung. Im Prinzip ist das Ganze sehr simpel. Mitarbeitende verlassen Dein Unternehmen und möchten nach einiger Zeit wieder bei Dir arbeiten. Gerade in Zeiten des akuten Fachkräftemangels bzw. der Arbeiterlosigkeit ist das eine Win-Win-Situation. Eine Studie im Auftrag von onlyfy kam zu dem Ergebnis, dass ein gutes Drittel (37 Prozent!) der Angestellten aktuell bereit ist, den Arbeitgeber zu wechseln. Das sind so viele Arbeitnehmer*innen wie nie zuvor. Dieser signifikante Anstieg der Wechselwilligkeit bedeutet für Dich: Ergreife die Chance, Ehemalige wieder zu Dir zurückzuholen!

Die Vorteile des Rehiring

Aufgewärmt schmeckt nur Gulasch? Falsch! Ehemalige Mitarbeiter*innen per Rehiring wieder zurück ins Unternehmen zu holen und somit die alte Arbeitsbeziehung wieder aufzunehmen, bringt für alle Beteiligten einige Vorteile!

Verkürzter Recruiting-Prozess:

Nimmt ein ehemaliges Teammitglied wieder Kontakt zu Dir auf oder Du mit ihm, so kannst Du Dir den langwierigen Recruiting-Prozess sparen. Es fällt doch so einiges weg: Stellenanzeigen ausschreiben, Active Sourcing (also die aktive Direktansprache von Talenten), Social-Media-Recruiting, Bewerbungsunterlagen sichten, Vorstellungsgespräche etc. War der- oder diejenige gut geeignet und eine Bereicherung für das Unternehmen, geht es schnell: Vertrag unterschreiben und fertig.

Ihr kennt euch bereits:

Jeder war bereits in der Situation – man vereinbart einen Termin zum Kennenlernen und oftmals ist die Stimmung doch etwas „angespannt“. Klar, die Bewerber*innen sind nervös und man kennt sich gegenseitig noch nicht. Ihr wisst nicht, welche Art von Humor gut oder im schlimmsten Fall überhaupt nicht beim Gegenüber ankommt. Ein Kennenlern-Prozess ist zwar spannend, aber auch langwierig. Diesen kannst Du überspringen, wenn Du bereits weißt, wie die entsprechende Person tickt.

Abläufe sind bekannt:

Natürlich kann jemand auch für längere Zeit aus dem Unternehmen ausscheiden. In der Regel merkt eine Person aber relativ schnell, dass der neue Job nicht so ansprechend ist wie ursprünglich erhofft. In ein paar Monaten ändern sich in der Regel nicht alle Abläufe innerhalb eines Unternehmens. Du kannst Dir also sicher sein, dass das meiste beim Wiederkehrenden noch „sitzt“ und Ihr – wenn überhaupt – eine kurze Onboarding-Phase vor Euch habt.

Du profitierst von neuen Fähigkeiten:

Im Idealfall hat die Konkurrenz Deinem Wieder-Mitarbeitenden Fortbildungen angeboten. Das neu erlernte Wissen kann also auch in Dein Unternehmen übertragen werden!

Du kannst Veränderungen voranbringen:

Nur weil jemand wieder zurückkommt, heißt es ja nicht gleich, dass bei der anderen Firma alles schlecht war. Aber in der Regel hatte es auch einen Grund, weshalb ein Mitarbeiter bzw. eine Mitarbeiterin zuvor Dein Unternehmen verlassen hat. In offenen Gesprächen könnt Ihr klären, woran es hakte und sinnvolle Veränderungen etablieren.

Rehiring

Wie setzt Du Rehiring erfolgreich um?

Aber Achtung: Ehemalige Mitarbeitende wieder von sich zu überzeugen,klappt nur mit einer super Firmenkultur und Recruiting-Prozessen, die auf Rehiring ausgelegt sind. Denn: Es kommt nur zurück, wer zurückkommen möchte. Das ist nicht nur für Dich top, um Deine Personallücken zu schließen, sondern zahlt auch noch auf Dein Employer Branding ein. Denn sowas spricht sich herum. Hier ein paar Tipps, die es wahrscheinlich machen, dass Ex-Mitarbeiter*innen schnell wieder Sehnsucht nach Deinem Unternehmen bekommen.  

#1 Die Vorbereitung: Wertschätzung

Ohne Wertschätzung geht nichts. Leider agieren sehr viele Unternehmen – bzw. deren Chefetage – noch nach dem Motto „Nicht geschimpft ist Lob genug“. Das kann sich allerdings kaum noch eine Firma leisten. Du musst nicht ständig jede Kleinigkeit besonders hervorheben. Aber des Öfteren wertschätzende Worte anzubringen, motiviert und gibt ein gutes Gefühl. In diese Kategorie fallen auch diverse Boni, die Du Deinen Mitarbeitenden anbieten kannst: da wären zum Bespiel Zuschüsse für Hobbies, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung oder Work-Life-Balance-Angebote.

#2 Offboarding ist Trennung ist Rehiring

Eine entscheidende Rolle beim Rehiring spielt das Offboarding. Kleiner Tipp: Führe ein Exit-Gespräch mit dem scheidenden Kollegen. Kläre darin: Wie lief die Trennung bislang ab? Gab es böses Blut? Was hat dem oder der Kündigenden gut gefallen, was weniger gut? So fühlt sich der Mitarbeiter noch in letztes Mal gehört und wertgeschätzt, denn Du signalisierst: Seine Meinung ist bis zum Schluss wichtig.

Selbstverständlich läuft nicht jede Kündigung – egal von welcher Seite aus – harmonisch ab. Aber ein genauer Blick auf das Ende einer Arbeitsbeziehung lohnt sich, um ein Stimmungsbild zu bekommen und Verbesserungen daraus abzuleiten. Niemand möchte gern in ein Unternehmen zurückkehren, von dem man beim Austritt unfair behandelt wurde! Oder auch andersherum: Welche Firma möchte jemanden zurücknehmen, der nach dem Motto „Nach mir die Sintflut“ abgerauscht ist?

#3 Mitarbeiter werben Mitarbeiter

Klingt vielleicht bizarr, kann aber durchaus effektiv für das Rehiring sein! Beziehe Deine Kolleginnen und Kollegen ein: Nicht selten haben Deine Mitarbeitenden noch Kontakt oder pflegen Freundschaften zu denjenigen, die aus Deinem Unternehmen ausgeschieden sind. Hast Du offene Stellen, können Deine Angestellten den Ehemaligen davon erzählen und sie vielleicht von einem Wiedereintritt nach der Kündigung überzeugen.

#4 Pflege des Talent Pools

Normalerweise legst Du Kontakte von potenziellen Talenten in Deinem Talent Pool ab. Aber wie wäre es, auch ehemalige Mitarbeitende dort aufzunehmen? Zumindest diejenigen, die für ein Rehiring in Frage kommen? Du kannst sie von Zeit zu Zeit darüber informieren, ob eine passende Stelle freigeworden ist oder sogar neu geschaffen wurde.
Eine weitere Möglichkeit – ähnlich wie Dein Talent Pool – ist ein Alumni Programm, bei dem Du Kontakt zu Deinen ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern pflegst.

Wann Du lieber auf Rehiring verzichten solltest

Bei allem Optimismus kann es aber auch eine schlechte Idee sein, über Rehiring nachzudenken. Die Bedenken können in beide Richtungen gehen: Hat ein Mitarbeiter bzw. eine Mitarbeiterin die Kündigung eingereicht oder wurde diese unternehmensseitig ausgesprochen? Herrscht beispielsweise schlechte Stimmung zwischen Dir (oder dem Team!) und der anderen Person, ist eine Wiedereinstellung eher keine so gute Idee – fachliche Kompetenz hin oder her.

Wie sagt man so schön? Nichts ist so beständig wie der Wandel. Und auch Unternehmen oder die Kultur innerhalb einer Firma ändern sich. Möchte jemand wieder bei Dir einsteigen, tut sich aber sehr schwer mit Veränderungen – möchte am liebsten, dass „alles so bleibt, wie es ist“ – dann solltest Du Dir das Thema Wiedereinstellung nochmals durch den Kopf gehen lassen. Passt es wirklich noch gut, zusammenzuarbeiten? Lohnt es sich, nochmals Energie zu investieren oder verzichtest Du lieber und begibst Dich auf die Suche nach einem neuen Talent?

Und zu guter Letzt: Du solltest Dich ebenfalls fragen, ob der- oder diejenige wirklich so gut war. Niemand leistet durchgehend 100 %, das ist vollkommen klar. Aber war die Person eine Bereicherung für Dein Unternehmen? Sowohl fachlich als auch menschlich? Wenn ja: Go for it. Wenn nein, lieber nicht.

Du hast niemanden, den Du zurück ins Unternehmen holen kannst oder möchtest? Oder zu viele offene Stellen? Sprich uns an, wir helfen Dir bei Deinem Recruiting mit den neuesten Tools! Wir tun den ganzen Tag nichts anderes, als uns mit neuen Methoden und Technologien auseinanderzusetzen und kennen den ganzen heißen Scheiß!

Bildquelle: Cats Coming | pexels.com; Yoav Hornung | unsplash.com

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