Kompetenzbasiertes Recruiting – Skills statt Scheine

Die Nachfrage nach qualifizierten Arbeits- und Fachkräften ist höher denn je. Doch nach welchen Qualifikationen suchen Arbeitgeber genau? Ausbildung? Noten? Weiterbildungen? Das war lange Zeit so. Das könnte sich nun ändern, denn immer mehr Unternehmen orientieren sich zunehmend weniger an Zertifikaten und Noten, sondern an den tatsächlichen Kompetenzen der Bewerbenden.

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Möchtest Du wissen, welche Kompetenztypen es gibt und welche Tools Dir bei der Suche nach Kandidat*innen mit den passenden Fähigkeiten helfen?

Dann schau doch mal weiter unten bei den Artikeln unserer Reihe „kompetenzbasiertes Recruiting“ vorbei!

Gute Noten sind nicht alles

Schulabschluss in der Tasche, Studium oder Berufsausbildung erfolgreich absolviert. Weiter geht’s: Masterstudium, Techniker, Meister. Ausbildereignung und Spezifizierungslehrgänge. Je mehr Weiterbildungen, desto besser. Macht sich super im Lebenslauf!

So sieht heutzutage der Werdegang vieler Arbeitnehmenden aus. Weiterbildungen und Ausbildungen jeder Art stehen ganz oben auf der Tagesordnung. Fachbezogene Seminare – umso besser. Wer einen gut bezahlten Job haben will, der muss Leistung bringen.

Da man allerdings vor der Einstellung eines neuen Mitarbeitenden schwer sagen kann, wie qualifiziert der- oder diejenige tatsächlich für den Job ist, sind Personalerinnen und Personaler dazu gezwungen, auf das zurückzugreifen, was ihnen vorliegt: Schriftliche Nachweise über erworbene Qualifikationen.

Ein lückenloser Lebenslauf mit guten Abschlussnoten, einem Titel und vielen Zertifikaten sind hier gerne gesehen. Und das alles bringen meistens Akademiker*innen mit. Kein Wunder, dass sich bei dieser Denkweise viele fragen, ob der Arbeitsmarkt an einer Überakademisierung leidet.

Aber gute Noten sind nicht alles! Ebenso wichtig wie die durch Schule, Studium, Berufserfahrung und Co. erworbenen fachlichen Kompetenzen und Fähigkeiten (die sogenannten „Hard Skills“), sind persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Einstellungen: die Soft Skills.

Das sind Wesensmerkmale wie beispielsweise Einsatzbereitschaft, Teamfähigkeit und selbstständiges Arbeiten. Diese lassen sich aber nur schwer schriftlich zertifizieren. Dabei sind laut Statista eben diese Fähigkeiten gefragter denn je.

Um Bewerberinnen und Bewerber mit solchen Kompetenzen herauszufiltern, lohnt es sich, im Lebenslauf zwischen den Zeilen zu lesen und im Vorstellungsgespräch genau nachzufragen – weg von Nachweisen und Abschlussnoten hin zu kompetenzbasiertem Recruiting.

Wie funktioniert kompetenzbasiertes Recruiting?

Klingt alles nicht schlecht, aber wie genau löst man das oben beschriebene Problem, dass Personalerinnen und Personaler sich meist auf die schriftlichen Nachweise verlassen müssen? Wir haben Dir in paar Tipps zusammengestellt, die Dir das kompetenzbasierte Recruiting erleichtern:

Erstellung eines Kompetenzprofils

Bevor Du Deinen Recruitingprozess startest, solltest Du Dir im Klaren sein, was Du suchst. Klingt total banal, ist aber ein superwichtiger Schritt. Das definierte Kompetenzprofil solltest Du nicht nur in Deine Stellenanzeigen mit einbinden, sondern während des gesamten Recruitingprozesses im Hinterkopf haben, um immer wieder kontrollieren zu können, ob Du noch auf dem richtigen Weg bist.

Unser Tipp: Wenn Du ein Team neu zusammenstellst, achte darauf, dass möglichst jede Stelle individuelle, spezifische Kompetenzen verlangt. Die provisorischen Anforderungen „Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit“ sind ja schön und gut, aber in der Realität das Äquivalent zu Standardfloskeln wie „Mit Begeisterung habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“.

Je spezifischer und breiter Du Deine Kompetenzen definierst, desto diverser und innovativer kann Dein Team werden.

Zwischen den Zeilen lesen im Anschreiben und Lebenslauf

Egal, ob im Anschreiben, Lebenslauf oder in Sozialen oder Business-Netzwerken: Lies zwischen den Zeilen. Neben den klassischen Job-Qualifikationen sind hier oft auch Hobbies und Interessen potenzieller Kandidat*innen zu finden. Hobbies, Ehrenämter und Nebenjobs sagen noch viel mehr über ein Talent aus, als dass er oder sie Einsatzbereitschaft zeigt. Ehrenamtliche Helfer sind meist empathisch und verantwortungsbewusst, wer früher einmal gekellnert hat, kann super mit Kunden umgehen und wer aktiv in Vereinen ist, ist meist sehr teamfähig.

Den Lebensraum mit einbeziehen

Doch nicht nur Hobbies und Interessen zeigen möglicherweise versteckte Fähigkeiten eines Talents auf. Auch die Umgebung indiziert Kompetenzen: Bewerbende mit Geschwistern haben oft ein gutes Durchsetzungsvermögen. Mütter und Väter sind wahre Organisationstalente. Auch Haustiere zeugen von Verantwortungsbewusstsein und strukturiertem Handeln.

Natürlich gibt es keine Garantie, dass sich eben diese Kompetenzen hinter den genannten Talenten verstecken. Sie zeigen aber auf, dass es sich durchaus lohnt, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

In unserer neuen Artikelreihe möchten wir Dir die wichtigsten Kompetenzen vorstellen, auf die Du bei Deinem Recruiting achten solltest: Teamarbeit, Kommunikation, Organisation, Entscheidungsfindung, fachliche Kompetenzen und Lösungsorientierung.

In den kommenden Wochen werden wir auf jeden einzelnen Skill eingehen und Dir nicht nur die Vorteile darlegen, sondern auch sagen, weshalb es sich lohnt, eine bunt gemischte Truppe einzustellen.

Oder auch: Zusammen arbeitet man weniger allein! 

Zum Thema Teamarbeit gibt es unzählige Sinnsprüche und Zitate. Hier ein kleines Best of: 

  • „Jeder Einzelne ist ein Tropfen, gemeinsam sind wir ein Meer.“ 
  • „Keiner von uns ist so klug wie wir alle.“ 
  • „Alleine können wir so wenig tun, zusammen können wir so viel tun.“ 

 

Diese Sätze mögen simpel und fast schon ein wenig schmalzig klingen, aber Tatsache ist: Es liegt viel Wahrheit in ihnen. Und nicht wir sind große Freunde der Teamarbeit. Ganze 82 Prozent der Arbeitnehmer*innen finden diese top. Sie sind sich außerdem sicher: Teamwork „steigert die Produktivität“. Und für 77 Prozent der Fach- und Führungskräfte gehört Teamarbeit zur Unternehmenskultur. 

Teamarbeit gelingt nur gemeinsam 

Klingt logisch! Aber oftmals läuft es anders. Das kennst Du vielleicht selbst nur zu gut aus Gruppenarbeiten jeglicher Art. Ob in der Schule, während des Studiums oder am Arbeitsplatz: Oftmals arbeitet und organisiert nur eine*r die Arbeit, aber nicht alle zusammen und auf Augenhöhe. Im Arbeitsleben ist das natürlich Murks. Umso wichtiger ist es, dass Du bei Bewerber*innen auf Teamfähigkeit achtest. 

Was Talente mitbringen sollten 

Mache Dir im Bewerbungsgespräch ein genaues Bild von Deinem Gegenüber. Teamfähigkeit ist eine wichtige Sozialkompetenz und viele sagen allzu voreilig von sich, dass sie diese Kompetenz haben. Ob das wirklich stimmt, kannst du herausfinden, wenn du auf die Untereigenschaften von Teamfähigkeit achtest.  

Folgendes sollte das Talent mitbringen: 

  • Empathie 
  • Kommunikationsstärke 
  • Konfliktfähigkeit 
  • Kooperationsbereitschaft 
  • Kritikfähigkeit 
  • Zielgerichtetheit 

 

Wie Teamarbeit gelingt 

Und so geht’s nach dem Jobinterview weiter: Es hat sich ein Team gefunden und alle bringen gute Voraussetzungen mit. Trotzdem ist es wichtig, sich mit den Grundlagen erfolgreicher Teamarbeit zu beschäftigen. Nur so kann die Gruppe effizient arbeiten. Was ist also wichtig? Welche Grundregeln sollten festgelegt werden? 

  • Gegenseitiger Respekt 
  • Gegenseitiges Vertrauen 
  • Klare Aufgabenverteilung 
  • Klare Zielformulierung 
  • Offene Kommunikation 

 

Werde Teambuilder*in 

Soweit alles klar? Dann kann es ja losgehen. Rekrutiere die passenden Talente und gib so Teamwork auch in Deinem Betrieb eine Chance. 

Oder auch: Wer redet, wird rekrutiert!

Verbal, nonverbal – und auf keinen Fall egal. Überall dort, wo Menschen zusammenkommen, ist Kommunikation wichtig. Also auch im Job. Gute Kommunikation kann vieles erreichen: Sie kann zum Beispiel Konflikte vermeiden, das Betriebsklima verbessern, Kunden begeistern und die Produktivität steigern. Und für Talente, die sich verbal gut verkaufen können, erhöht sie die Chance, rekrutiert zu werden und Karriere zu machen. Höchste Zeit also, sich diesen Soft Skill einmal genauer anzuschauen.

Der Duden beschreibt Kommunikation als „Verständigung untereinander“. In diesen zwei kleinen Worten steckt schon der ganze Zauber einer guten Kommunikation. Sie sorgt im besten Fall für Verständigung statt für Missverständnisse.

Und wo wäre das wichtiger als auf der Arbeit – bei der Flut an Meetings und Tür- und Angelgesprächen, denen wir jeden Tag ausgesetzt sind? Wer im Berufsalltag gut reden hat, der hat beste Aussichten auf Erfolg im Job. Daher solltest Du im Recruiting sehr genau hinschauen, wie sich ein Talent aus kommunikativer Sicht macht.

Doch jetzt mal ans Eingemachte! Was sind Kennzeichen erfolgreicher Kommunikation? Oder anders gefragt: Worauf solltest Du beim Vorstellungsgespräch achten? Hier kommen drei Fähigkeiten, die jedes Talent mitbringen sollte:

  • Aktives Zuhören: Beim aktiven Zuhören versucht Dein Gegenüber eine Nachricht so zu verstehen, wie sie auch gemeint war und nichts hineinzuinterpretieren. So entstehen Missverständnisse erst gar nicht. Klingt erstmal einfach, erfordert aber gute Interpretationsfähigkeiten sowohl von verbalen als auch von nonverbalen Signalen. Eine kommunikationsstarke Person versucht nicht nur den Inhalt einer Nachricht zu erfassen, sondern auch die damit verbundenen Emotionen. Ein Zeichen dafür, dass das Talent aktiv zuhört, ist das so genannte „soziale Grunzen“. Es zeigt sich durch Äußerungen wie „Aha“ oder „Mhm“ während des Gesprächs. Auch interessierte Nachfragen sind ein gutes Zeichen.
  • Klarheit: Redet das Talent gerne um den heißen Brei herum? Braucht es tausend Worte, wo auch wenige reichen würden? Oder fragst Du Dich im Vorstellungsgespräch öfter mal, was eigentlich gemeint war? Dann ist Vorsicht angesagt. Unklarheit sorgt schnell für Missverständnisse, die dem Arbeitsklima und der Produktivität im Weg stehen.
  • Ehrlichkeit: Ehrlich währt bekanntlich am längsten. Die längsten Nasen findet man allerdings hinter Bürotüren. Mehr als 90 % aller Arbeitnehmer*innen weltweit lügen regelmäßig am Arbeitsplatz. Dabei ist Ehrlichkeit für eine erfolgreiche Kommunikation genauso wichtig wie Klarheit. Unterscheiden sollten wir aber zwischen Ehrlichkeit im Sinne von Direktheit und schonungsloser Ehrlichkeit. Letztere ist meist des Guten zu viel. Findet das Talent hier das richtige Maß?
  • Mimik und Gestik: Kommunikation ist viel mehr als nur Worte. Nur wer auch Mimik und Gestik richtig einsetzt, bringt seine Botschaft gut an den Mann oder die Frau. Ist das Talent steif wie ein Brett oder zeigt eine wenig selbstbewusste und eher passive Körpersprache, ist es wohl eher nicht einstellungswürdig. Aber auch zu viel beziehungsweise eine zu aggressive Gestik und Mimik sind Warnzeichen. Wie so oft gilt: Der Mittelweg ist der goldene.

 

Lange Rede, kurzer Sinn: Ohne gute Kommunikation läuft im Job so gut wie nichts. Das zeigt auch eine Statista-Umfrage. 37 Prozent der Arbeitnehmer*innen beklagen sich über eine „mangelhafte interne Kommunikation“. Nichts stört sie mehr an ihrem Arbeitsplatz. Also: Achte bei der Wahl Deiner neuen Mitarbeiter*innen auf Kommunikationsstärke. Finden Talente die richtigen Worte, spricht vieles für sie.

Oder auch: Muddis an die Macht!

Klingt provokant und plakativ? Ist es auch! Allerdings möchten wir hier nicht nur den Müttern huldigen, die Alliteration klang aber so schön. Väter und alle Elternteile, Erziehungsberechtigten sowie Bezugspersonen sind hier selbstverständlich miteingeschlossen. Das Thema Organisation trifft sie in fast jedem Lebensbereich – angefangen mit dem Weckerklingeln über die Morgenroutine bis hin zum Kinderabliefern und Selbst –ans-Werk-gehen. Diese Kompetenz kommt ihnen auch in der Arbeitswelt zugute.

Lange war es Konsens bei Unternehmen, dass Angestellte – meist männlich – ohne Kinder Führungspositionen einnehmen. Das ist nicht nur diskriminierend und laut des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) verboten – sondern auch nicht sonderlich geschickt.

Vor allem Eltern sind oftmals Meister*innen im Organisieren. Sie müssen nicht nur ihre eigenen, sondern auch die Termine der kleineren Familienmitglieder unter einen Hut bringen. Dazu kommt noch der “normale” Mental Load und Arbeitsaufwand in Form von Haushalt, Einkaufen, Kochen etc.

Diese Aufgaben werden meist Frauen erledigt, was oft gar nicht gut für den beruflichen Werdegang ist. Der Trend geht zwar in die Richtung, dass Frauen inzwischen häufiger Führungspositionen bekleiden, allerdings sind Kinder weiterhin ein Hindernis für die Karriere. Die Bertelsmann Stiftung hatte hierzu eine Studie in Auftrag gegeben: “Karrierek(n)ick Kinder – Mütter in Führungspositionen – ein Gewinn für Unternehmen”. An dieser Umfrage haben ca. 500 Frauen teilgenommen; befragt wurden sie von der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF).

Das Ergebnis: Die Kompetenzen, die es für die Organisation einer Familie braucht und die Führungskompetenzen in einem Unternehmen überschneiden sich nicht nur zu einem großen Teil, sie bestärken sich gegenseitig. Dabei geht es beispielsweise um Soft Skills wie Organisationsfähigkeit und Zeitmanagement.

Ganz klar: Wer sich selbst und Kinder organisiert, arbeitet auch im Job strukturierter. Das Zeitmanagement spielt hier eine zentrale Rolle. Der Tag ist getaktet und muss gut getimed werden. Morgens aus dem Bett, fertig machen, Kinder aus dem Haus schicken (oder ans Ziel bringen), selbst arbeiten. Dasselbe Spiel nachmittags dann im Rückwärtsgang. Unternehmen können also nur von diesen Organisationstalenten profitieren! Der nachfolgende Überblick zeigt: Von diesen Kompetenzen gibt es noch weit mehr!

Überblick: Diese Kompetenzen kannst Du von Eltern erwarten 

Besonders diese Soft Skills können aus dem Familienalltag und in den als Führungskraft übertragen werden: 

  • Organisationsfähigkeit: Wir alle bewegen uns in verschiedenen Peer Groups: Sowohl im Familienalltag als auch im Team auf der Arbeit. Hier treffen also viele verschiedene Bedürfnisse aufeinander. Es muss abgewogen werden, wer zuerst an der Reihe ist, und wie man alle To-dos, Urlaubsvertretungen und Termine unter einen Hut bekommt.
  • Zeitmanagement: Einhergehend mit der Organisationsfähigkeit ist das Zeitmanagement von zentraler Bedeutung. Meetings müssen nicht nur geplant, sondern auch angeleitet werden. Termine und Deadlines gilt es ebenfalls einzuhalten. Alles unter der Prämisse, dass die Themen so gelegt werden, wenn die wichtigsten Personen anwesend sind. Gar nicht so einfach!
  • Pragmatismus: Lassen sich aller Organisationsfähigkeit und des Zeitmanagements zum Trotz nicht alle Bedürfnisse und Punkte der Anwesenden vereinbaren, muss man hier auf Pragmatismus setzen. Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich, es immer jeder Person recht zu machen. Es muss abgewogen werden, was am wichtigsten ist und am dringendsten erledigt werden sollte.  
  • Gelassenheit: Konflikte und Situationen, in denen Menschen aufeinandertreffen, gehen Hand in Hand. Knallt es mal, gilt es, den Streit zu schlichten und als unparteiische Person zu vermitteln. Dies gilt nicht nur teamintern, sondern auch in der Hierarchie. Als Führungskraft steht man vor dem Team und glättet auch die Wogen, wenn sich Chefs bzw. Chefinnen mit Problemen an einen wenden.  
  • Kreativität: Klappt mal etwas nicht, sind Kreativität und Improvisationsgeschick die Lösung! Out-of-the-Box-Denken ist nicht nur im Familienalltag, sondern auch innerhalb eines Teams gefragt. Schließlich ploppen öfter mal Probleme auf, mit denen niemand gerechnet hat. 

Im Alltag haben Eltern keine Wahl, als sich in Organisation zu üben – demnach haben sie eine Menge Erfahrung darin. Du siehst: Eltern sind gute Führungskräfte!  

Oder auch: A decision needs precision!

Der Duden definiert das Wort Entscheidungsfindung ganz unkreativ mit dem Begriff selbst. Unter „Bedeutung“ steht „Findung einer Entscheidung“. Auf den ersten Blick langweilig, aber beim zweiten Hingucken doch irgendwie spannend. Denn die Definition betont das Wort Findung, indem sie es in die Pole-Position stellt. Das passt, weil die Entscheidung am Ende nur ein kurzer Moment ist. Aber dort hinzukommen – das Finden – ist das, was lange, anstrengend und schwierig sein kann.

Sammeln gibt Sicherheit 

Jede Entscheidungsfindung sollte mit dem Eichhörnchen-Modus starten. Und das heißt: sammeln, sammeln, sammeln. Je mehr Informationen wir haben, desto sicherer treffen wir am Ende die richtige Entscheidung. Oder anders gesagt: Wenn wir wichtige Informationen nicht finden oder nicht beachten, geht’s schnell in die Hose. Der beste Weg? Gründlich recherchieren und möglichst alle Kolleg*innen befragen, die Informationen beisteuern können. Achte daher bei Bewerber*innen darauf, dass sie ausdauernd und gewissenhaft sind. 

Keine Chance dem Chaos 

Bereit für Informations-Tetris? Jetzt geht’s darum, die gewonnen Informationen zu ordnen – und dann gegeneinander abzuwägen. Dafür gibt’s verschiedene Methoden. Hier kommen ein paar Beispiele:

  • Pro-und-Contra-Liste: Entweder gewinnt die Seite mit mehr Argumenten oder man gewichtet die Argumente und schaut, welche Seite schwerer wiegt.
  • Mindmap: Um die Entscheidungsfrage entstehen Pfade mit Entscheidungsmöglichkeiten und Unterpfade mit Pro- und Contra-Argumenten.
  • Entscheidungsbaum: Wie bei einem Fußballturnier treten immer zwei Entscheidungsoptionen gegeneinander an, die bessere Alternative kommt eine Runde weiter.


Unser Tipp fürs Bewerbungsgespräch: Frage Talente danach, welche Entscheidungs-Tools sie kennen und mit welchen sie schon gearbeitet haben.

Das Mindset macht’s möglich

Achte bei Bewerber*innen auch aufs Mindset. Warum? Es ist die Grundlage für alle Entscheidungen, die wir treffen. Diese zwei Arten gibt’s:

Achte bei Bewerber*innen auch aufs Mindset. Warum? Es ist die Grundlage für alle Entscheidungen, die wir treffen. Diese zwei Arten gibt’s:

  • Fixed Mindset: Menschen mit diesem Mindset glauben, dass Fähigkeiten und Intelligenz feststehend sind. Sie neigen zu Selbstzweifeln und scheuen deshalb Herausforderungen.
  • Growth Mindset: Fähigkeiten und Intelligenz können reifen, davon sind Menschen mit diesem Mindset überzeugt. Sie sind selbstsicher und wachsen gerne an Herausforderungen.

Talente mit einem Growth Mindset sind Deine Go-to-Kandidat*innen! Sie habe keine Angst vor schwierigen Entscheidungen, sondern werden mit jeder weiteren Entscheidungsfindung noch besser.

Test to get the best

Stelle Talente im Bewerbungsgespräch doch einfach mal vor eine Challenge. Gib ihnen eine fiktive oder reale Entscheidungssituation. Frage sie dann, wie sie bei der Entscheidungsfindung vorgehen und am Ende entscheiden würden. So kannst Du schon im Recruiting-Prozess erkennen, wie die Bewerber*innen mit schwierigen Entscheidungen umgehen. Und Du siehst, ob sie in Stresssituationen – hier das Bewerbungsgespräch – einen kühlen Kopf bewahren.

Fazit

All diese Aspekte klingen beim Durchlesen super logisch. Jedoch hat in den letzten Jahren der Fach- und Arbeitskräftemangel Personalerinnen und Personaler immer weiter in die Ecke gedrängt und dazu gezwungen, schnell und kostengünstig Personal zu finden, sodass das Erforschen der Kompetenzen zunehmend verdrängt wurde.

Das macht sich deutlich bemerkbar: Laut Statista verlassen über 30 Prozent der Talente ihr Unternehmen bereits nach unter fünf Jahren wieder, weil sie nicht zum Unternehmen passen, sodass Recruiter von vorne beginnen müssen.

Um also wirklich Talente zu finden, die gut zu ihrem Arbeitgeber passen und dem Unternehmen lange treu bleiben, lohnt sich der extra Schritt – finden wir.

Wie Tools Dich beim kompetenzbasierten Recruiting unterstützen

So, bis hierhin hast Du viel über die Bedeutung des kompetenzbasierten Recruitings gelernt. Bestimmt fragst Du Dich jetzt, wie Du im ersten Schritt zuverlässig alle Kompetenzen herausfilterst, die zwischen den Zeilen eines Lebenslaufs stecken. Wie stellst Du sicher, dass Du nichts übersiehst oder überliest? Wir ham‘ da einen kleinen Tipp: Lass Dich von Künstlicher Intelligenz (KI) unterstützen. 

Es gibt Tools, die sich perfekt auf den Lebenslaufcheck verstehen und automatisch Kompetenzen aus CV’s herausfischen, die nicht explizit darin aufgeführt sind. Dafür wurden die Tools mit Tonnen an Programmiercodes gefüttert und trainiert, anhand der Lebenslaufdaten Rückschlüsse auf wahrscheinliche Kompetenzen eines Talents zu ziehen.  

Die Dinger können aber noch mehr.  Sie analysieren:  

  • Wo befindet sich ein Talent in seinem beruflichen Werdegang?
  • Bewegt sich jemand von der gesuchten Rolle weg, dann kommt er oder sie weniger infrage.
  • Oder: Bewegt sich ein Talent in die Rolle hinein? Dann ist es mit Sicherheit gut geeignet und kommt in die engere Wahl.
  • Oder ist der oder die Kandidat*in möglicherweise genau auf dem Level, nach dem gesucht wird? Dann landet die Person auf der Trefferliste ganz oben.

Die Talente, die die KI als vielversprechende Kandidat*innen identifiziert, kannst du beruhigt zum Vorstellungsgespräch einladen. In diesem kommt es dann ganz auf Dich an.

Eine KI kann immer nur eine Hilfestellung sein, der Rest liegt in Menschenhand. Aber wie Du im Jobinterview mit der richtigen Fragetechnik weiteren Kompetenzen auf die Schliche kommen kannst, über die der Lebenslauf keinen Rückschluss gegeben hat, weißt Du als Recruiter*in ja eh‘ nur zu gut. So findest Du garantiert Deinen Perfect Match.

Falls Du mehr wissen willst, wie Dich eine KI im Recruiting unterstützen kann, frag‘ einfach unsere Experten. Die tun den ganzen Tag nichts anderes, als sich mit den neuesten Technologien auseinanderzusetzen und haben auf jede Deiner Fragen eine Antwort. Vereinbare einfach via Calendly einen Termin.

Bildquelle: Cookie the Pom | unsplash.com

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