Kiffen am Arbeitsplatz:
Bald ein neuer Benefit?

Du hast es bestimmt schon mitbekommen: Der Konsum von Cannabis ist ab sofort erlaubt. Bedeutet im Klartext: Cannabis steht nicht mehr auf der Liste der verbotenen Stoffe im Betäubungsmittelgesetz. Aber was heißt das jetzt? Kann ab sofort buchstäblich an jeder Ecke gekifft werden? Auch am Arbeitsplatz? Kannst Du im Recruiting vielleicht sogar mit dem „Joint zum Feierabend“ punkten? Halt! Stopp! Das wäre definitiv zu viel des Guten. Da gibt es bessere Argumente, um Talente von Deinen Unternehmen zu überzeugen.

Sonja Dietz
Sonja Dietz
Sonja ist Journalistin. Journahlistin trifft es besser – denn niemand ist so dicht an wichtigen Recruiting-Themen dran. Besonders wenn es um Trends, Digitalisierung und New Work geht.

Legalisierung von Cannabis:
Ampel verabschiedet neues Gesetz

Ab April 2024 wird’s in Deutschland ein bisschen grüner – und damit meinen wir nicht die Parks im Frühling. Es geht um Gras, also Cannabis. Die Ampelkoalition hat nach einem 40-jährigen Verbot ihr Go gegeben: Kiffen wird legal. Man darf also in der Öffentlichkeit an seinem Joint ziehen, ohne dabei schief angeguckt zu werden – zumindest unter bestimmten Rahmenbedingungen.

Was heißt das konkret? Hier die Basics:

  • Erwachsene dürfen bis zu drei Cannabis-Pflanzen für den Eigenbedarf züchten oder sich in Clubs zusammentun, um das Ganze gemeinschaftlich anzugehen.
  • Bis zu 25 Gramm darfst Du in der Öffentlichkeit bei Dir haben und zu Hause sogar bis zu 50 Gramm bunkern.
  • Werbung dafür bleibt allerdings tabu, also erwarte keine Cannabis-Spots während der Halbzeit eines Fußballspiels.

Das Gesetz hat zwei Stufen: Zuerst wird der private Anbau und Konsum legalisiert. Später sollen dann auch kommerzielle Modelle ausprobiert werden. Um zu sehen, ob das Ganze im großen Stil funktioniert.

Legalisierung von Cannabis: Die Hintergründe

Aber warum jetzt der ganze Rummel um die Legalisierung von Cannabis? Nun, die Regierung meint, dass die bisherige Verbotspolitik nicht sonderlich fruchtbar war. Der Schwarzmarkt blüht, und die Qualität der Ware lässt oft zu wünschen übrig – was natürlich nicht gerade förderlich für die Gesundheit derjenigen ist, die sich den Stoff durch die Lungen peitschen.

Durch die Legalisierung hoffen Scholz und Co., den Markt sicherer zu machen und nebenbei auch ein bisschen was für den Jugendschutz zu tun. Außerdem sollen durch die regulierte Abgabe von Cannabis die Konsument*innen besser geschützt und der illegale Handel zurückgedrängt werden – zynische Zungen behaupten auch, dass da bestimmt auch die ein oder andere Steuereinnahme hinzukommt.

Allerdings hat die Regierung auch ein Sicherheitsnetz ins Gesetz eingebaut. Nach 18 Monaten soll geschaut werden, wie sich die Legalisierung auswirkt, und ob Deutschland endlich weniger kifft.

Nach zwei Jahren gibt’s einen Zwischenbericht und nach vier Jahren die große Evaluierung, um zu sehen, ob die Legalisierung von Cannabis tatsächlich die erhofften Effekte hatte. Kurzum: Deutschland macht einen Schritt in Richtung grüne Freiheit, aber mit einem genauen Plan und jeder Menge Überprüfung, um sicherzugehen, dass alles im grünen Bereich bleibt. Ein bisschen Bürokratie muss dann halt doch sein!

Kiffen am Arbeitsplatz Marihuana-Pflanze

Der Arbeitsplatz: Chillzone oder No-Go-Area?

Das Kuriose: Die Entscheidung über die Legalisierung von Cannabis war noch nicht lange gefallen, da kursierte im Netz schon die eine entscheidende Frage: Wenn der Cannabis-Konsum legal ist, ist dann ab sofort auch das Kiffen am Arbeitsplatz erlaubt?

Mehr noch: Avanciert das Kiffen am Arbeitsplatz vielleicht schon bald zu einer Art Benefit, über den Arbeitgeber in ihren Stellenanzeigen, in Social Media oder auf ihrer Karriere-Website vollmundig berichten? Wird in einigen kreativen Start-ups das gelegentliche Kiffen zur neuen Kaffeepause?

Halt! Bevor Du Dein Büro vorschnell in ein Räucher-Paradies verwandelst, bedenke: Verboten ist das Kiffen am Arbeitsplatz zwar nicht mehr. Aber Unternehmen sollten in jeder Hinsicht vorsichtig mit dem Thema umgehen. Auf keinen Fall ist Kiffen am Arbeitsplatz ein Thema für Dein Recruiting. Egal, wie cool und hip Du Dich nach außen darstellen willst.

5 Gründe, warum Du über andere Dinge als Kiffen am Arbeitsplatz im Recruiting reden solltest

Stellen wir uns vor, Du erwähnst in Instagram-Postings oder im Jobinterview, dass Arbeitnehmer*innen bei Dir in der Firma während der Arbeitszeit ganz entspannt einen durchziehen dürfen, weil das jetzt legal ist. Klingt erstmal nach einem lockeren Move. Aber lass uns mal durchgehen, warum das vielleicht doch nicht die super Idee ist:

  1. Wenn Du noch vor dem Beginn eines Arbeitsverhältnisses sagst, dass bei Euch das Kiffen am Arbeitsplatz cool ist, könnten sich manche fragen, ob bei Euch überhaupt ernsthaft gearbeitet wird. Nicht gerade die beste Werbung für Deine Firma, wenn Du Leute suchst, die hochmotiviert sind und auch mal richtig ranklotzen wollen.
  2. Sicherheit geht vor: Besonders wenn Du in einer Branche arbeitest, in der Deine Leute mit Maschinen hantieren oder Entscheidungen treffen müssen, die nicht nur ihre eigene Sicherheit betreffen, ist Kiffen am Arbeitsplatz ein No-Go. Ein bisschen gekifft und dann an die Kreissäge? Oder ein paar schwere Maschinen bedienen? „Gechillte“ Telefonate mit Kund*innen? Echt nicht!
  3. Nicht jeder findet’s cool: Denk auch an die Leute, die nichts mit Kiffen am Hut haben. Vielleicht aus persönlichen oder gesundheitlichen Gründen, weil sie einfach keinen Bock darauf haben oder viel zu jung sind. Die willst Du doch auch in Deinem Team haben und nicht zu schlechten Gewohnheiten verführen, oder? Denk‘ dran: Du hast als Arbeitgeber die Fürsorgepflicht.
  4. Gesund am Arbeitsplatz: Viele Firmen sind stolz darauf, dass sie ihre Leute dabei unterstützen, gesund zu leben. Wenn Du gleich mit der Tür ins Haus fällst und erzählst, dass bei Euch gekifft werden darf, könnte das schieflaufen mit dem Image als gesundheitsbewusstes Unternehmen.
  5. Deine Regeln, Dein Reich: Nur weil der Staat sagt, dass Kiffen okay ist, heißt das noch lange nicht, dass Du das auch in deinem Unternehmen gut finden musst. Du kannst und sollst Deine eigenen Regeln aufstellen, die klar machen, dass während der Arbeitszeit Nüchternheit angesagt ist.

Also, besser ist’s, Du hältst es mit dem Thema „Kiffen am Arbeitsplatz“ professionell – sowohl im Recruiting als auch im Arbeitsalltag. Ganz egal, ob Start-up, Kleinbetrieb oder Konzern.

9 Benefits, mit denen Du als Arbeitgeber überzeugst

Betone in Deinen Recruiting-Botschaften lieber, was Deine Firma sonst so draufhat, statt die Kiffer-Karte zu spielen. Es gibt so vieles, über das Du reden kannst. Hier ein paar Inspirationen, was bei Talenten richtig gut ankommt:

  1. Mobilitätszuschuss: Egal, ob Deine Mitarbeiter*innen auf zwei oder vier Rädern oder mit dem Bus unterwegs sind, viele Unternehmen packen ein paar Scheinchen drauf. Von Tankgutscheinen über Jobräder bis hin zum Mobilitätsbudget – da ist für jeden was dabei.
  2. Flexi-Zeit: Nicht jeder ist eine Lerche oder eine Eule, richtig? Also bieten viele Arbeitgeber Ihren Mitarbeiter*innen an, Ihre Arbeitszeit – und manchmal auch den Ort – selbst einzuteilen oder auszuwählen. So können sie dann arbeiten, wenn sie am produktivsten sind, und nicht, wenn es die Stechuhr vorgibt.
  3. Rente Deluxe: Das mit der Rente ist ja so eine Sache – sicher ist sie nicht mehr. Viele Firmen packen auch da noch was obendrauf, damit ihre Arbeitnehmer*innen im Alter nicht nur von Luft und Liebe leben müssen.
  4. Shopping-Gutscheine: Bis zu 50 Euro im Monat extra steuerfrei zum Shoppen. Klingt doch nach einem ziemlich guten Deal, oder?.
  5. Fit & Munter: Ob’s jetzt der Zuschuss zum Fitnessstudio ist oder der Yoga-Kurs im Büro – gesunde Mitarbeiter*innen sind glückliche Mitarbeiter*innen. Und das nehmen viele Firmen mittlerweile echt ernst.
  6. Was Neues lernen: Immer am Ball bleiben und sich weiterbilden, das ist das A und O. Daher gibt’s oft ein Budget für Kurse oder Seminare, damit Arbeitnehmer*innen noch schlauer werden als sie eh schon sind.
  7. Mampfen & Surfen: Essen und Internet – was braucht man mehr im Büro? Genau, nichts! Deshalb gibt’s oft Essensgutscheine oder Zuschüsse fürs Homeoffice-Internet.
  8. Babysitter-Bonus: Für die Eltern Deinen Mitarbeiter*innen – Zuschüsse für die Kita oder sogar eine firmeneigene Betreuung machen das Leben von arbeitenden Müttern und Vätern um einiges leichter.
  9. Freizeit-Freedom: Flexibilität ist nicht nur beim Arbeiten angesagt, sondern auch bei der freien Zeit. Sabbaticals sind in – einfach mal eine Auszeit nehmen und die Welt erkunden dürfen. Das lässt die Herzen Deiner Mitarbeit*innen höherschlagen.

Die Sache mit dem Purpose

Aber da gibt es noch viel mehr, was Talente interessiert. Stell Dir vor, diese scrollen durch Jobanzeigen. Dann fragen sie sich viele: “Warum sollte ich hier arbeiten? Was bringt’s?” Genau hier kommt der “Purpose“, also der Sinn der Arbeit, ins Spiel. Arbeitnehmer*innen wollen heute nicht nur einen Job, um ihre Rechnungen bezahlen können.

Sie wollen morgens aufstehen und wissen, dass ihre Arbeit die Welt vielleicht ein kleines Stückchen besser macht. Dieses Bedürfnis steigt angesichts der vielen Krisen, Kriege und Naturkatastrophen um uns herum stetig. Wenn Firmen in ihrem Recruiting klar machen, dass bei ihnen nicht nur der Profit zählt, sondern dass sie auch einen positiven Beitrag für Gesellschaft, Natur oder Umwelt leisten, spricht das viele an. Es geht gerade den Generationen Y und darum, eine Arbeit zu finden, die sich nicht nur wie Arbeit anfühlt, sondern wie eine Mission.

Sprichst Du über Vielfalt am Arbeitsplatz?

Und noch eine Sache ist heutigen Bewerber*innen extrem wichtig: Vielfalt oder Diversity. Je mehr Kulturen, Ethnien, Gesinnungen, Altersgruppen und im Büro aufeinandertreffen, umso besser. Eine bunte Truppe ist nicht nur cooler, sondern bringt auch frische Ideen und Perspektiven in den Joballtag.

Stellenanzeigen, die deutlich machen, dass jede*r willkommen ist, egal woher sie oder er kommt, wen man liebt oder woran man glaubt, zeigen: Hier ist ein Unternehmen, das die Zeichen der Zeit verstanden hat. Es geht nicht nur darum, unterschiedliche Leute an Bord zu holen, sondern darum, einen Ort zu schaffen, an dem sich jeder so zeigen kann, wie er ist – und das wird hochgeschätzt.

Kurz gesagt, Firmen, die in Ihrem Recruiting zeigen, dass ihnen Purpose und Diversity wichtig sind, ziehen Leute an, die nicht nur einen Job suchen, sondern eine Berufung und einen Platz, an dem sie wirklich sie selbst sein können. Das ist viel besser als das Argument: Bei uns kannste ordentlich einen durchziehen. Also: Kiffen am Arbeitsplatz – no! Da gibt es Besseres!

So, jetzt haste die richtigen Argumente und wir die richtigen Tools, um Deine Recruiting-Botschaften genau an Deine Zielgruppe auszuspielen. Automatisch, mit KI und all dem modernen Gedöns. Auf Social Media, in Google, auf Stellenportalen und sogar auf Kleinanzeigen. Willste mehr wissen? Wir erklären’s Dir und geben Deinem Recruiting die Dröhnung. Mach einfach nen Termin aus – wir freuen uns auf Dich.

Bildquellen: Nataliya Vaitkevich| Pexels.com, Kindel Media | pexels.com

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