Außergewöhnliche Benefits:
Vergiss Obstkorb und Co.!

Gratis-Wasser, Flex-Office, 30 Tage Urlaub pro Jahr. Längst ein alter Hut, mit dem Du niemanden mehr so wirklich beeindrucken kannst. Denn mittlerweile sind diese Benefits das „New Normal“. Viele Unternehmen haben bereits ihren Fluxkompensator auf Vordermann gebracht und sind in der Zukunft angelangt. Sie übertreffen sich in dem, was sie ihren Mitarbeitenden bieten. Wir haben mal wieder unsere Fühler ausgestreckt und sagen nun: „Vorhang auf für die außergewöhnlichsten Benefits!“

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Vanessa Kammler
Als Chief Extraction Officer liebt sie es, spannende Erkenntnisse aus Studien zu extrahieren, How-Tos zu schreiben und Dir smarte Recruiting-Tools vorzustellen.

Benefits: Richtig und wichtig

Ein Arbeitsverhältnis ist immer ein Geben und Nehmen. Zum Glück sind die Zeiten längst vorbei, in denen man sich gegen hundert andere Bewerbende durchsetzen und hoffen musste, den Job zu kriegen! Mittlerweile können es sich Talente fast aussuchen, bei welchem Unternehmen sie anheuern – dem Fachkräftemangel sei Dank.

Dass seitens der Angestellten die Arbeitskraft „gegeben“ wird, ist klar. Doch wie schaut es andersherum aus? Wieso entscheidet sich ein Talent für den einen speziellen Job? Durch was bestechen Unternehmen? In der Regel nicht nur durch gute Bezahlung, Wohnortnähe und ein angenehmes Betriebsklima. Hier lassen sich Arbeitgeber immer mehr einfallen – zum Teil sehr ausgefallene Ideen. Bist Du bereit für etwas außergewöhnliche Benefits? Dann legen wir los:

@raven51ag Dos & Don’ts - Benefits in einer Stellenanzeige: Das sagt die Expertin 📝 | #raven51 #recruiting #office #recruitingtipps ♬ FEEL THE GROOVE - Queens Road, Fabian Graetz

Fertility Benefits

Ja, so haben wir auch geschaut. Denn hierbei geht es um nichts Geringeres als Fruchtbarkeits-Benefits. Sie stehen ganz im Zeichen des Kinderwunsches von Angestellten – egal welchen Geschlechts. Sprich: Künstliche Befruchtung und was sonst so alles dazugehört. Was in Deutschland noch ein Tabuthema ist, ist in den USA schon längst etabliert: Laut einer Studie von Mercer bieten 42 Prozent aller US-Unternehmen Fertility Benefits an. Diese Studie ist zwar aus dem Jahr 2021, es werden heutzutage aber wohl eher mehr als weniger sein.

Vorrangig geht es zuerst mal um die Bereitstellung von Informationen rund um das Thema. Diese kosten nämlich in der Regel Geld und so kann es schon als Bonus angesehen werden, wenn die Rechnung vom Unternehmen bezahlt wird. Aber das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange! Manche Arbeitgeber übernehmen auch die Kosten für das Einfrieren von Eizellen und der künstlichen Befruchtung.

Aber warum? Aus einem scheinbar selbstlosen Grund: Mitarbeitenden (vorrangig Frauen) soll es so einfach wie möglich gemacht werden, sich auf ihre Karriere zu fokussieren und sich zu gegebener Zeit ohne Druck der Familienplanung zu widmen. Es dürfte allerdings auch ein Stück weit mit reinspielen, dass Mitarbeiter*innen und damit die Arbeitskraft ans Unternehmen gebunden werden – also ob es GANZ selbstlos ist, können wir auch nur mutmaßen …

In unserer kleinen aber feinen Redaktion ist eine Diskussion darüber ausgebrochen, wie wir das finden. Hm, schwierig! Immerhin könnten sich Frauen genötigt fühlen, der Karriere den Vorrang zu geben und das Kinderkriegen nach hinten zu schieben. Und eine Fruchtbarkeitsbehandlung geht mit heftigen Eingriffen in den weiblichen Hormonhaushalt einher. Daher wissen wir nicht so recht, ob das wirklich das „Next Big Thing“ unter den Benefits ist.

Napping Rooms

Bei einem anderen Trend haben wir weniger Bauchschmerzen. Wenn mal wieder das Mittagstief kommt … Wie schön wäre es, könnte einfach mal einen Powernap in den Tag integrieren. Was in Japan als „anständig“ und „fleißig“ gilt, wenn man aus Erschöpfung bei der Arbeit einschläft, ist hier in Deutschland verpönt. Wer sieht schon gerne, dass die Angestellten in ihrer Arbeitszeit einfach mal ein Nickerchen machen? Eine Food-Bestellplattform mit Firmensitzen auf der ganzen Welt (unter anderem in Berlin) bietet „Napping Rooms“ an: Also Räumlichkeiten, ausgestattet mit Schlafcouches und Hängematten, in der die Mitarbeitenden in Ruhe ein Schläfchen halten können – während der Arbeitszeit!

Corporate Volunteering

Wieder ein englischer Begriff! Eine offizielle Definition von Corporate Volunteering gibt es zwar nicht, aber man kann es ganz einfach übersetzen: „Corporate“ mit „Unternehmen“ und „Volunteering“ mit „Ehrenamt“. Sprich: Unternehmen engagieren sich sozial. Soweit ein alter Hut. Wir wollen hier keinesfalls das Pflanzen von Bäumen und Spenden an soziale Einrichtungen klein reden – alles trägt seinen Teil dazu bei, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Corporate Volunteering geht aber noch einen Schritt weiter. Dabei geht es darum, die Mitarbeitenden bezahlt von der Arbeit freizustellen, sodass sie sich für ein soziales Projekt engagieren können. Sei es, um bei der Tafel zu unterstützen oder in Obdachlosenheimen auszuhelfen. Ganz egal, Hauptsache sozial. Möchtest Du Corporate Volunteering in Deinem Unternehmen etablieren, kannst Du Dich hier mal schlau machen: Die Ehrenamtsbibliothek hat mehrere Dokumente zum Thema veröffentlicht.

Einmal für Deutschland und wenn Du das Ganze etwas größer aufziehen möchtest, hier gibt es Infos zum Corporate Volunteering weltweit. Damit machst Du Dich super beliebt bei Talenten: Viele sind nämlich auf der Suche nach einem Unternehmen, das für starke soziale Werte steht, mit denen sie sich selbst identifizieren können. Eine klassische Win-Win-Situation. Gemeinsam könnt Ihr die Welt ein Stückchen besser machen.

Flexible Feiertage

Deutschland ist bunt! Ziemlich unifarben sind allerdings die Feiertage. In der Regel haben wir nur an den katholischen Festlichkeiten frei. Ein schwedischer Streamingdienst macht es vor: Dort arbeiten Menschen aus über 90 verschiedenen Ländern – entsprechend durchgemischt sind die Religionen und kulturellen Weltanschauungen. Die Mitarbeitenden dort können die Feiertage nehmen, die zu ihrer Religion passen. Das zahlt nicht nur aufs Employer Branding und die Bindung ein, sondern sorgt außerdem dafür, dass an Ostern, Weihnachten etc. nicht die Hütte brennt, weil die Notbesetzung nicht mehr hinterherkommt. Schlau, oder?

Reisegutscheine

Urlaub auf Kosten der Firma? Immer her damit! Und mit Urlaub meinen wir auch wirklich URLAUB und keine Workation, bei der man zwar arbeitet – wenn auch an einem anderen Ort. Unter Palmen zum Beispiel. Ein Vermittler von Privatunterkünften bietet (zumindest seinen Mitarbeitenden in Dublin) pro Kopf 1.800 € Reisebudget an. Jedes Jahr. Das ist mal ne Hausnummer! Zahlt natürlich auf darauf ein, dass diverse Privatunterkünfte getestet werden, logisch. Dennoch ein unfassbar gutes Angebot, da sich viele Menschen trotz Vollzeitjob keinen oder kaum Urlaub leisten können.

Ein bisschen kleiner wird die Nummer von einem Snowboardhersteller aufgezogen: Die Mitarbeitenden bekommen einen saisonalen Skipass ausgehändigt. Und jede*r, der/die Wintersport betreibt, weiß, was die Dinger kosten. Aber das ist noch nicht alles. Als Pendant zu unserem „Hitzefrei“ gibt es dort „Schneefrei“. Also Rechner aus, ab auf die Piste! „Viel Spaß, Hals- und Beinbruch“, sagen wir da nur.

Fazit

Wir könnten noch ewig weitermachen. Es gibt so, so viele verrückte und ausgefallene Benefits, bei denen einem die Kinnlade runterklappt. Vielleicht war ja das ein oder andere auch für Dein Unternehmen dabei. Selbst wenn manches für Dich zu kostspielig ist, hat es Dich hoffentlich amüsiert und von den anderen Beispielen wurdest Du inspiriert.

Falls Du Dich und Deine Benefits noch etwas mehr in den Vordergrund rücken möchtest, geht das nicht nur auf Deiner Karriere-Website, sondern auch großartig über Social Media! Wir haben ein paar How Tos geschrieben, wie Du auf den verschiedensten Social-Media-Kanälen mit Deinem Arbeitgeberauftritt glänzen kannst. Unter dem dezenten Titel „Ist dein Recruiting noch asozial?“ haben wir alles auf einem Fleck. Klick drauf und hol dir alle relevanten Infos! Oder hau´ uns an, wir helfen Dir!

Bildquelle: Polina Kovaleva | pexels.com

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