Leadershit: Warum toxische Führungskräfte Unternehmen vergiften

In der Geschäftswelt wird oft über die Leitung eines Teams gesprochen – über die Qualitäten, die ein herausragender Leader besitzen sollte, über die Strategien, die erfolgreiche Führungskräfte einsetzen, um ihre Teams zu motivieren und zu führen. Doch was passiert, wenn Führung nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt? Was geschieht, wenn toxische Führungskräfte das Ruder übernehmen und aus Leadership plötzlich “Leadershit” wird? Das ist nicht nur für Deine Mitarbeiter*innen, sondern auch für Dein Recruiting Gift.

Vanessa Kammler
Vanessa Kammler
Als Chief Extraction Officer liebt sie es, spannende Erkenntnisse aus Studien zu extrahieren, How-Tos zu schreiben und Dir smarte Recruiting-Tools vorzustellen.

Was sind toxische Führungskräfte?

Zugegebenermaßen: Das Wort „toxisch“ wird ziemlich oft und inflationär verwendet. Aber hier geht es nicht nur um unangenehme Personen – wir meinen damit wirklich TOXISCH!

Toxische Führungskräfte sind Personen in Positionen der Autorität, die durch ihr Verhalten und ihre Entscheidungen ein schädliches Arbeitsumfeld schaffen. Sie zeichnen sich durch verschiedene negative Merkmale aus, die das Wohlbefinden der Mitarbeitenden beeinträchtigen und die Leistungsfähigkeit des Teams sowie der Organisation insgesamt beeinträchtigen können. Klingt unschön, oder?

Doch sind schlechte Führungskräfte gleich toxische Führungskräfte? Ganz klar: Nein. Schlechte Führungskräfte können toxisch sein, aber nicht jede*r schlechte*r Chef*in ist zwangsläufig toxisch. Es gibt verschiedene Grade und Arten von “Schlechtsein” in der Führung, und nicht alle davon erreichen das Niveau der Toxizität. Ein schlechter Chef oder eine schlechte Chefin kann beispielsweise jemand sein, der/die Schwierigkeiten hat, effektiv zu kommunizieren oder Entscheidungen zu treffen, ohne dass dies zwangsläufig aus böswilligen Absichten oder einem Mangel an Empathie resultiert.

Toxische Führungskräfte hingegen zeigen oft eine Kombination von Verhaltensweisen, die das Arbeitsumfeld vergiften. Dazu gehören Autoritarismus, mangelnde Empathie, narzisstische Tendenzen, Missbrauch von Macht und das Fehlen von Verantwortung für eigene Handlungen. Diese Führungskräfte schaffen eine Atmosphäre der Angst, Unterdrückung und Unsicherheit, die das Vertrauen der Mitarbeitenden untergräbt und deren Wachstum und Entwicklung behindert.

Leadershit T-Rex im Anzug

Der Tyrann-O-Saurus in Aktion: Wie sich toxische Führung auf das Team auswirkt

Stell Dir vor, Du bist gerade frisch ins Büro gekommen, bereit für einen produktiven Tag. Doch dann triffst Du auf Deinen Vorgesetzten – den Tyrann-O-Saurus höchstpersönlich. Dieser toxischen Führungskraft ist kein gutes Wort zu entlocken und er verbreitet eine Atmosphäre der Angst und Unsicherheit im gesamten Team.

Hier mal ein paar Beispiele für toxische Führung:

  • Mikromanagement: Ein Chef, der jeden Schritt der Mitarbeiter*innen kontrolliert, ihnen nicht vertraut, eigenständig Aufgaben zu erledigen, und ständig unnötige Anweisungen gibt oder Entscheidungen hinterfragt. Dies kann zu einem Gefühl der Wertlosigkeit und Frustration führen.
  • Favoritismus: Eine Führungskraft, die bestimmte Mitarbeitende bevorzugt, ihnen bessere Projekte, mehr Unterstützung oder unverdiente Beförderungen zukommen lässt, während andere hart arbeitende Teammitglieder übergangen werden. Dies kann das Teamgefüge erheblich stören und zu Ressentiments führen.
  • Kommunikationsmängel: Eine Führungskraft, die Informationen zurückhält, schlecht kommuniziert oder widersprüchliche Anweisungen gibt, wodurch Unsicherheit, Verwirrung und ineffiziente Arbeitsabläufe entstehen.
  • Übermäßige Kritik und fehlendes Feedback: Eine Führungskraft, die ständig Kritik an der Arbeit der Mitarbeiter*innen übt, ohne konstruktives Feedback oder Anerkennung für gute Leistungen zu geben. Dies kann das Selbstvertrauen der Angestellten untergraben und zu einer demotivierenden Arbeitsatmosphäre führen.
  • Unrealistische Erwartungen und Überarbeitung: Ein Vorgesetzter, der konstant unrealistische Deadlines setzt und ständige Überstunden erwartet, ohne Rücksicht auf das persönliche Wohlbefinden oder die Work-Life-Balance der Mitarbeiter*innen.
  • Toxische Unternehmenskultur: Eine Unternehmenskultur, die durch Mobbing, Klatsch und eine “Ellenbogenmentalität” geprägt ist, oft von oben herab gefördert oder geduldet wird. In solchen Umgebungen fühlen sich Angestellte unsicher und sind weniger geneigt, innovative Ideen vorzubringen oder Risiken einzugehen.
  • Mangel an Anerkennung und Wertschätzung: Ein Arbeitsumfeld, in dem die Leistungen und Beiträge der Mitarbeitenden regelmäßig ignoriert oder als selbstverständlich angesehen werden, was zu niedriger Motivation und Unzufriedenheit führt.
  • Unangemessenes Verhalten und Belästigung: Fälle, in denen Führungskräfte sich an unangemessenem Verhalten, Diskriminierung oder sogar sexueller Belästigung beteiligen und dadurch ein unsicheres und feindliches Arbeitsumfeld schaffen.

Auswirkungen toxischer Führung

Die Auswirkungen sind verheerend. Motivation? Fehlanzeige! Kreativität? Unterdrückt! Produktivität? Im Keller! Toxische Führungskräfte haben die beängstigende Macht, das Potenzial eines Teams komplett auszulöschen.

Die negativen Folgen einer toxischen Führung sind nicht zu unterschätzen. Das Team fühlt sich nicht nur unwohl und demotiviert, sondern auch ausgebrannt und unsicher. Die Mitglieder des Teams werden verunsichert und zweifeln an ihren eigenen Fähigkeiten. Sie trauen sich nicht mehr, Ideen vorzubringen oder Fehler zuzugeben – aus Angst vor den Konsequenzen.

Statt offener Kommunikation herrscht Misstrauen und alle versuchen, sich selbst in Sicherheit zu bringen. Der Austausch von Informationen wird zur Seltenheit und wichtige Entscheidungen werden aus Angst vor negativen Reaktionen vermieden.

Eine besonders gefährliche Waffe, die toxische Führungskräfte einsetzen, ist die Manipulation. Sie nutzen ihre Macht und Autorität, um andere zu kontrollieren und zu beeinflussen. Sie spielen mit den Gefühlen ihrer Mitarbeitenden und setzen sie gezielt unter Druck. Das Gift der Manipulation vergiftet nicht nur das Vertrauen innerhalb des Teams, sondern führt auch zu einem Verlust an moralischen Werten und ethischem Handeln. Vielen betroffenen Mitarbeitenden bleibt nur, die Reißleine im Job zu ziehen, bevor es dazu kommt.

Recruiting: Tipps, um Talenten Sicherheit zu geben

Bei der Suche nach einer neuen Anstellung schauen diese dann natürlich ganz genau hin: Gibt es bei einem Arbeitgeber Hinweise auf toxisches Verhalten unter Vorgesetzten oder in Teams? Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Du es als Recruiter*in schon des Öfteren mit Kandidat*innen zu tun hattest, die das Betriebsklima eines Unternehmens auf Herz und Nieren checken.

Immerhin kündigt ein nicht unerheblicher Anteil von Arbeitnehmenden seine Stelle, weil sie im alten Job zu wenig Wertschätzung durch den Chef oder die Chefin erfahren haben. Darunter dürfte so manches Talent sein, das Bekanntschaft mit einer tyrannischen Führungskraft gemacht hat. Aber wie kannst Du Bewerbenden im Recruiting die nötige Sicherheit geben, dass sich dieses Szenario in Deinem Unternehmen nicht wiederholt? Wir haben ein paar Tipps für Dich. Diese sind natürlich nicht nur für betroffene Bewerbende interessant, sondern für alle! Denn insgesamt ist festzustellen, dass das Bedürfnis nach Sicherheit gestiegen ist.

#1 Ein sympathischer Auftritt auf der Karriereseite lässt Ressentiments schwinden

Unser Tipp Nummer eins: Biete Transparenz – und zwar von Anfang an. Das ist das A und O, wenn Kandidat*innen mehr darüber erfahren wollen, wie die Führung in einem Unternehmen gestrickt ist. Hierüber kannst Du zum Beispiel auf Deiner Karriereseite sprechen. Allerdings wird es nicht reichen, einfach nur die Führungsleitlinien Deines Unternehmens zu veröffentlichen. Echte Eindrücke aus dem Unternehmensalltag kommen bei Kandidat*innen viel besser an.

In einem authentisch gestalteten Recruitingvideo kannst Du das Verhalten der Vorgesetzten in Deinem Unternehmen zum Beispiel sehr gut herüberbringen. Bewegte Bilder vermitteln Eindrücke auf vielen verschiedenen Ebenen. Talente können bereits am Tonfall, der Gestik oder Mimik der gezeigten Vorgesetzten einen ersten Eindruck erhalten, wie diese ticken. Sind sie eher der ruhige, fordernde, aggressive oder humorvolle Typ? So etwas kristallisiert sich in einem Video binnen weniger Sekunden heraus.

Zeige die Vorgesetzten Deines Unternehmens in dem Clip auch im Umgang mit ihren Kolleg*innen. So können Talente leicht herausfinden, ob ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander im Unternehmen gelebt wird oder nicht.

#2 Beziehe ins Jobinterview die Fachabteilung ein

Solche Feinheiten geben den Ausschlag dafür, ob sich ein Talent zu einer Bewerbung entscheidet oder nicht. Nun gilt es, dessen anfängliches Vertrauen im weiteren Verlauf des Bewerbungsprozesses zu stärken. Im Jobinterview kannst Du den Eindruck von dem guten Betriebsklima Deines Unternehmens und dem guten Vorgesetztenverhalten zum Beispiel untermauern, indem Du von vornherein nicht nur die Führungskraft zur Teilnahme einlädst. Setze bewusst auch ein Abteilungsmitglied auf die Einladungsliste.

Welchen Hintergrund das hat? Ganz einfach: So gibst Du dem Talent die Möglichkeit, das Verhalten eines Vorgesetzten gegenüber seinem Team aus nächster Nähe zu beobachten. Auch hier verraten die kleinen Zwischentöne im Umgang miteinander eine ganze Menge über das Vorgesetztenverhalten.

Lässt der Chef oder die Chefin der Kollegin oder dem Kollegen höflich beim Reden den Vortritt? Fällt er ihm oder ihr ins Wort? Korrigiert er oder sie andere immer wieder kritisch? Oder nickt er stattdessen immer wieder bestätigend und bekräftigt damit die Ausführungen seines Teammitglieds? Auch die Körpersprache der Gesprächsbeteiligten sagt viel über das Verhältnis zueinander aus. Nehmen diese eher einander zugewandt am Tisch Platz oder zeigen sie einander eher die kalte Schulter? Du siehst: Um Talenten einen authentischen Eindruck von Deinem Betriebsklima zu verschaffen, bedarf es keiner großen Worte.

#3 Den ersten positiven Eindruck durch Probearbeit vertiefen

Aber selbst, wenn alle Eindrücke bis hierhin positiv und in sich stimmig sind, so mancher Bewerbende hat zu diesem Zeitpunkt vielleicht immer noch Angst davor, die Katze im Sack zu kaufen. Kein Problem! Falls Du eine zögerliche Haltung bei einem Talent feststellst, kannst Du diesem noch mehr anbieten, um eventuell bestehende Restzweifel auszuräumen.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Probearbeitstag? Jüngere Bewerbende sind vielleicht auch von einem einwöchigen Praktikum im Unternehmen nicht abgeneigt. So erleben Kandidat*innen die zukünftige Führungskraft direkt im Unternehmensalltag und erfahren hautnah, was diese unter Teamführung versteht. Das dürfte ihnen endgültig die Sicherheit verschaffen, dass es in Deinem Unternehmen niemanden gibt, der Gift und Galle versprüht.

Fazit

Auf lange Sicht tragen toxische Leadership-Praktiken definitiv nicht zum Erfolg eines Unternehmens bei. Eine giftige Kultur führt zwangsläufig zum Scheitern eines Unternehmens – denn wer will schon in einer Umgebung arbeiten, in der Angst und Unsicherheit herrschen? Mitarbeiter*innen werden sich abwenden, Kunden verlieren das Vertrauen und letztendlich wird das Unternehmen unter dem Gewicht der toxischen Führung zusammenbrechen.

Gute Führungskräfte sind wie Superhelden – sie inspirieren statt zu tyrannisieren! Eine positive Führungskultur schafft ein Umfeld, in dem Mitarbeiter*innen ihr volles Potenzial entfalten können. 

Du siehst: Gute Führungsqualitäten und ein authentisches Auftreten sind unerlässlich in Deiner Außenkommunikation – beginne bereits im Recruiting! Wir haben da auch was für Dich! Du möchtest Dein Employer Branding pushen und Deinen Ads das gewisse Etwas verleihen? Dann probier´s doch mal mit einem Spirit-geladenen Facebook Recruiting im HRmonkeys-Style! So stichst Du aus der Masse hervor – positiv und alles andere als toxisch. 

facebook_thumbnail

Bildquellen: Andrea Piacquadio | Pexels.com, neuroflash 

Weitere Beiträge, die Dir gefallen könnten:

× < class='eael-toc-title'>Table of Contents

Wir freuen uns auf Deinen Anruf! Erreichbar sind wir von Montag bis Freitag, 8.30 bis 17.00 Uhr unter:

Oder melde Dich direkt bei uns:
mail@hr-monkeys.de