Blue Collar Recruiting: Wo seid Ihr alle?

Egal, wo man hinhört: Überall herrscht Personalmangel. Vor allem Blue-Collar-Branchen wie beispielsweise Handwerk, Produktion und Industrie haben mit einer hohen Fluktuation zu kämpfen. Stichworte: War for Talents und High-Volume-Recruiting, es gibt also zahlreiche Stellen zu besetzen. Für Dich als Recruiter*in ist es keine leichte Aufgabe, genügend Fachkräfte zu finden, vor allem bei dem enormen Kostendruck, der derzeit herrscht. Was tun?

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Will hier echt niemand arbeiten?

Die gute Nachricht: Doch, es wollen Leute bei Dir arbeiten. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass der Personalmarkt gerade wie leer gefegt ist. Es gibt einfach nicht genügend Bewerber*innen, dafür aber viel zu viele offene Positionen. Gerade im Blue-Collar-Bereich ist das so.

Zu diesem Sektor gehören Arbeitnehmer*innen, die hauptsächlich körperliche Arbeit verrichten, wobei sich der Begriff Blue Collar von den blauen Overalls ableitet, die typischerweise im Handwerk, in der Industrie und in Fabriken getragen werden.

Was solltest Du beachten, um diese Fachkräfte zu gewinnen und welche Strategien können Dir dabei helfen?

Wer sucht denn überhaupt wo?

Jobufo° und mobileJob haben sich die Mühe gemacht und eine Studie mit dem Thema „Jobsuche von Fach- und Arbeitskräften“ herausgebracht. Für diese wurden 1.000 nichtakademische Blue-Collar-Arbeitnehmer*innen im Alter von 18 – 65 Jahren gefragt, wo und wie sie denn auf Jobsuche gehen. Unterm Strich ist das Ergebnis wenig überraschend: Online-Stellenbörsen stellen nach wie vor die wichtigste Quelle für die Suche nach einem neuen Job dar. 

HRm_kreisdiagramm_jobsuche_portale Blue Collar Recruiting

Wir fassen zusammen: Knapp 67 % suchen im Internet nach einem neuen Job. Damit sind die Online-Jobbörsen oben auf dem Siegertreppchen.  Bereits auf dem zweiten Platz folgen die Printmedien (wie beispielsweise Tageszeitungen) mit knapp 46 %. Etwas abgehängt sind Karriere-Webseiten (24,5 %), Karrierenetzwerke wie LinkedIn (16 %) und Unternehmensprofile in den sozialen Netzwerken (14 %). 

Welche Bewerbungsformen sind beliebt?

E-Mail 42.7%
Post 28%
Onlineformulare 22.1%

Unter allen befragten Nichtakademiker*innen bewerben sich 42,7 % per E-Mail. Dicht gefolgt – mit 28 % – von der herkömmlichen Bewerbung per Post. Den dritten Platz belegen mit 22,1 % die Bewerbungen über Onlineformulare.

Ein Blick in die Glaskugel

Alles klar, nun weißt Du also, auf welchen Portalen sich Deine Zielgruppe gerne aufhält, um nach einer neuen Stelle zu schauen und wie sie sich gerne bewirbt. Aber da wir ja immer in die Zukunft blicken wollen, gehen wir nochmal auf die Frage ein, welche Bewerbungsformen sich die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen künftig wünschen: Der Trend geht auch hier in Richtung online.

Die E-Mail-Bewerbung liegt mit knapp über 48 % nach wie vor auf Platz eins. Den zweiten Platz belegt mit 24 % das Online-Bewerbungsformular, den dritten Platz hat sich mit etwas über 16 % die Bewerbung auf dem postalischen Weg gesichert. 

Schon ein kleiner Unterschied, stimmt´s?

Dazu kommt, dass mittlerweile von nahezu jeder größeren Online-Jobbörse eine eigens entwickelte App existiert. Ideal also für aktiv Suchende, um sich unterwegs oder bequem von zu Hause aus am Smartphone oder Tablet nach einer neuen Stelle umzuschauen. So wird natürlich auch der Wunsch bei den Talenten stärker, sich unkompliziert per mobilem Endgerät zu bewerben: knapp 63 % der Befragten gaben an, mobile Bewerbungswege zu bevorzugen

Eine Hürde besteht hierbei allerdings für die potenziellen Bewerber*innen: Aktuell gibt es noch zu viele Medienbrüche oder Formulare, die es den Usern unmöglich machen, sich zu bewerben (siehe die Studie „Karriere-Websites 2019“ der Hochschule RheinMain).

Welchen Einfluss hat Social Media auf die Bewerbung?

Auch Business Netzwerke wie beispielsweise LinkedIn und Xing sowie die sozialen Netzwerke wie Facebook, Instagram etc. erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit. Immerhin werden diese laut des Statistik-Portals Statista von rund 4,62 Milliarden Usern weltweit regelmäßig besucht. 

Veröffentlichst Du Deine offenen Positionen in den Social Networks, sprichst Du (im Gegensatz zur herkömmlichen Stellenschaltung) auch diejenigen an, die nicht aktiv auf Stellensuche sind. Und das ist ein großer Vorteil, denn die Zahl der aktiv Suchenden sinkt seit Jahren. Unser Tipp: Fokussiere Dich daher stärker auf die, die derzeit zwar vielleicht einen Job haben, aber aufgeschlossen für etwas Neues sind. Hierin steckt viel Potenzial. Laut der Xing Wechselbereitschaftsstudie 2022 sind aktuell um die 37 % aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wechselwillig
Laut der EY-Job-Studie, die das Beratungsunternehmen Ernst & Young seit 2015 erhebt, sind es sogar satte 48 %, die den Arbeitgeber wechseln wollen! Ein Rekordhoch.

blue collar

Tipps für Dein Blue Collar Recruiting

So, kommen wir zur Sache. Wir haben aus all dem ein paar Tipps für Dich abgeleitet, wie Du an mehr Bewerbungen kommen kannst.

Legen wir los:

#1 Schalte Deine Stellenanzeigen in Social-Media-Kanälen

Facebook, Instagram und andere soziale Medien haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber der herkömmlichen Stellenbörsen: Sie sammeln unentwegt Daten über ihre User. Mag man moralisch verwerflich finden, aber es wird ja auch niemand gezwungen, sich dort anzumelden.

Bei der Anmeldung gibt man in der Regel sein Geschlecht, Geburtsdatum und diverse Interessen an. Dazu kommt, dass jede*r mal den Standort aktiviert hat, Beiträge liked, teilt und kommentiert. Der Algorithmus regelt den Rest. So kommen alle relevanten Informationen zusammen, die Du für die Ausspielung Deiner Stellenanzeigen benötigst. Du kannst hier festlegen, wer Deine Vakanzen sehen und sich darauf bewerben kann. 

Laut der oben genannten Studie von mobileJob haben sich hier rund ein Drittel (31,1 Prozent) der befragten 18-39-Jährigen via Social Media beworben.

#2 Der richtige Zeitpunkt

Du hast Dich entschieden, welchen Kanal Du nutzen möchtest? Perfekt. Jetzt musst Du nur noch den richtigen Moment abwarten. Ja, „nur“. Leichter gesagt als getan, aber es gibt doch eindeutige Präferenzen.

Reguläre Stellenbörsen werden in der Regel am Wochenanfang aufgerufen, wohingegen Social-Media-Kanäle bevorzugt wochenends und abends nach Feierabend genutzt werden. ABENDS nach Feierabend? Ja. Wir haben die Teilzeit Arbeitenden mit eingerechnet und sind der Meinung: Feierabend ist nicht, wenn man seinen Arbeitsplatz verlässt, sondern wenn die Kinder schlafen.

Schalte also auf dem „normalen“ Stellenbörsen montags oder dienstags. Mache Dir auch unbedingt das Freizeit-User-Verhalten zu Nutze und schalte Deine Anzeigen auf Social Media zur Feierabendzeit und am Wochenende.

#3 Biete mobile Bewerbungswege an

Ganz egal, ob mit dem Smartphone in den Öffis oder mit dem Tablet auf der heimischen Couch: die Suche nach einem neuen Job ist mit den mobilen Geräten maximal bequem. Diese Möglichkeit wird auch gerne angenommen, nicht zuletzt, da die Stellenanzeigen in der Regel responsive gestaltet sind. Also so, dass man sie auf jedem Gerät gut lesen kann und sie nicht aussehen wie Kraut und Rüben. 

Abgesehen davon, dass es absolut nicht mehr zeitgemäß ist, Bewerbungen ausschließlich per E-Mail oder gar per Post entgegenzunehmen. 

Biete nach Möglichkeit kurze Bewerbungsformulare oder einen WhatsApp-Button in Deinen Social-Media-Anzeigen an.

#4 Nutze die Marktmacht von Google

Abschließend noch ein ganz heißer Tipp: Mehr als 80 % der Jobsuchen beginnen auf Google. Wieso also dieses Potenzial nicht nutzen? Bei einer Schaltung von Google Ads hast Du die Möglichkeit, Deine Stellenanzeigen unter den Top-Treffern der Suchergebnislisten zu platzieren. Oder Du schaltest über Google Bannerwerbung auf den Partnerseiten der Suchmaschine.

Egal, für was Du Dich entscheidest: Du bestimmst, welcher Zielgruppe Deine Stellen wann angezeigt werden, erreichst aktiv und nicht aktiv Suchende und zahlst auch nur, wenn diese auch wirklich angeklickt werden. Praktisch, oder?

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Bildquelle: Taryn Elliott | pexels.com; Dan Schiumarini | unsplash.com

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