Augmented Writing im Recruiting –
hot or not?

Die meisten haben den Hype um den neusten Star der KI-Szene bestimmt schon mitbekommen: Der Chatbot ChatGPT. Das Tool kreiert Texte, die wie von Menschenhand geschrieben scheinen. Der Bot punktet mit größtenteils schlagkräftigen Argumenten und Wortgewandtheit. Im Unternehmensalltag kann er als Helfer zur Erstellung von Plänen und Konzepten dienen. Aber taugt er auch fürs Recruiting? Wir haben es getestet!

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HR monkeys Experten
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Was ist ChatGPT? 

Doch was genau ist ChatGPT? Wir haben uns den Spaß gemacht und den Bot selbst gefragt. Seine Antwort: „ChatGPT ist ein NLP-Modell (natürliche Sprachverarbeitung), das von OpenAI trainiert wurde. Es verwendet den Transformer-Algorithmus und kann Aufgaben wie Fragebeantwortung, Übersetzung, Textgenerierung usw. ausführen.“

Das Prinzip ist ganz einfach, Du stellst dem Chatbot IRGENDEINE Frage, er beantwortet sie. Seit Anfang 2023 ist das von dem Startup OpenAI entwickelte Augmented-Writing-Tool (Tool zur eigenständigen Texterstellung durch eine KI) in aller Munde und wird von den Medien gefeiert. Warum? Auf den ersten Blick übertrifft das Tool alle Erwartungen: Die Antworten auf die Fragen fallen meist eloquent und präzise aus.

Wie das funktioniert? Die KI wurde mit einer Fülle an Infos, Daten, Zahlen und Fakten gefüttert, die alle erdenklichen Themenbereiche abdecken. Sie ist so programmiert und trainiert, dass sie sich aus all den Daten genau die zum Thema passende Antwort herauszieht und ausspielt.

Klingt erstmal ziemlich einfach, ist in der Praxis jedoch wahrlich beeindruckend für jeden, der etwas vom Programmieren versteht.

Noch nicht ganz ausgereift

Obwohl ChatGPT bereits so qualitativ hochwertige Antworten liefert: Fertig ist das Tool jedoch noch lange nicht. Es befindet sich derzeit in der Testphase und kann kostenlos genutzt werden. User können durch ihr Feedback helfen, die KI weiterzuentwickeln und zu verbessern. Denn bei der ein oder anderen Antwort ist noch Luft nach oben!

Dass diese Art der künstlichen Intelligenz noch Großes vollbringen wird, steht wohl außer Frage. Doch eine Frage brennt uns und vielen Personalsuchenden unter den Nägeln: Kann der Chatbot auch im Recruiting eingesetzt werden? Und wenn ja, wie?

Ist ChatGPT der neue Helfer im Recruiting?  

Eignet sich der Bot auch, um beispielsweise Stellenanzeigen zu schreiben? Karriereseiten zu pimpen oder um Texte zu optimieren? Wir haben es einfach mal getestet:

Zunächst haben wir allgemein gefragt: „Welche Informationen gehören in eine Stellenanzeige?“

Die Antwort des Chatbots: „Eine Stellenanzeige sollte folgende Informationen enthalten:

ChatGPT im Praxistest: Wir bauen eine Stellenanzeige

Soweit, schon mal richtig. Natürlich haben wir das ganze weitergesponnen, um zu sehen, ob wir mit Hilfe von ChatGPT auch eine Stellenanzeige ausformulieren können. Auf Knopfdruck hat uns der Bot Antworten auf die folgenden Fragen geliefert:

„Welche Qualifikationen werden benötigt, um die Stelle als Lehrer an einem Gymnasium zu besetzen?“

Die Antwort der KI: „Um eine Stelle als Lehrer an einem Gymnasium zu besetzen, sind folgende Qualifikationen nötig:

Und weiter … Welche persönlichen Eigenschaften braucht man, wenn man Lehrer werden möchte? 

“Um erfolgreich als Lehrer zu arbeiten, braucht man folgende persönlichen Eigenschaften:

Frage: „Welche Arbeitnehmervorteile hat ein Lehrer?“

Antwort: „Ein Lehrer hat folgende Arbeitnehmervorteile:

So liefert das Tool auf Knopfdruck passende Antworten, aus denen Du Stück für Stück Deine Stellenanzeige zusammenbauen kannst. Soweit die Theorie. Denn so gut die Antworten auf manche Fragen auch ausfallen, so unausgereift sind manche anderen, so der KI-Experte Gary Marcus. In einem Moment äußert sich das Tool „brillant und im nächsten atemberaubend dumm“.

Wer also besonders interessiert an dem Tool ist, dem empfehlen wir: Probier‘s einfach mal aus. Manche Antworten wirst Du eins zu eins übernehmen können. Bei anderen musst Du nachbessern. Unterm Strich sparst Du aber definitiv Zeit. Sobald die Testphase abgeschlossen ist, fallen die Rückäußerungen der KI sicherlich noch exakter aus.

Augmented-Writing-Tools sind keine Neuheit im Recruiting

Der Hype um den Bot ChatGPT ist noch recht frisch. Die Idee dahinter, der Einsatz von Augmented-Writing-Tools im Recruiting, ist es allerdings nicht. Tools wie „BetterAds“ oder „100 Worte“ sind schon eine Weile auf dem Markt und unterstützen Personalerinnen und Personaler beim Erstellen von Texten.

Allerdings ist die Funktionsweise der Tools ein wenig anders: Du lieferst fertige Textbausteine und die Software macht sie lesefreundlicher und ansprechender.

Was bringt der Einsatz von Augmented-Writing-Tools?

Doch warum genau lohnt sich der Einsatz von Augmented-Writing -Tools? Schließlich schreiben Personalerinnen und Personaler schon seit Ewigkeiten Texte, auch ohne die Hilfe eines Bots. Was genau bringt der Einsatz einer KI?

Die Studie „A data-driven comparison of augmented writing technologies“ beschäftigt sich mit genau dieser Fragestellung. Sie vergleicht verschiedene Tools wie BetterAds, 100 Worte und FührMINT. Die Ergebnisse zeigen: Die Technologie bringts! Sie unterstützt unter anderem dabei, Stellenanzeigen gendergerechter und diversity-freundlicher zu formulieren. Denn hierbei gibt es mehr zu beachten, als nur das Ansprechen aller Geschlechter – männlich, weiblich und divers.

Augmented Writing unterstützt bei der Erstellung gendergerechter Texte

Die Künstliche Intelligenz achtet auch auf die sogenannten Gender Codes. Dahinter verbergen sich Ausdrücke, die Frauen besonders abschrecken bzw. anziehen. So fühlen sich Bewerberinnen von Adjektiven wie energetisch, entscheidungsfreudig oder durchsetzungsstark wenig angezogen. Dahingegen sind sie Beschreibungen wie aufmunternd, ehrlich, empathisch, gemeinschaftlich oder herzlich eher zugewandt. Die Verwendung entsprechender Begrifflichkeiten sorgt also unterbewusst bei Leserinnen für mehr Begeisterung. Männliche Bewerber bleiben von der Thematik eher unberührt. (Typisch! ;O))

Achtest Du also bei der Erstellung Deiner Anzeigen auf ein bestimmtes Wording, so erweiterst Du Deinen Talent-Pool, denn Du sprichst automatisch mehr weibliche Talente an. Bei diesem Vorhaben kann Dich eine KI unterstützen. Und das zeigt Wirkung: Bei dem Unternehmen Johnson & Johnson hat der Einsatz der Technologie zu einem Anstieg von Bewerberinnen geführt.

Fazit

Auch wenn sie noch nicht ganz ausgereift ist, die Technologie bietet viel Potenzial. In welchen Bereichen ihr Einsatz zielführend ist und ich welchen nicht – probiert es einfach aus. Denn ganz egal, ob die Antworten sinnbringend sind oder nicht, Spaß macht es allemal, wie wir finden!

Innovative Lösungen können Dir den entscheidenden Vorteil im Wettbewerb um die besten Talente verschaffen. Vom tiefgehenden Einblick in aktuelle Recruiting-Marktdaten bis hin zu einfachen Bewerbungstools, die hohe Abbruchraten vermeiden – bei uns findest Du die neuesten Tools und Trends. Wir beraten Dich gerne!

Bildquelle: Volodymyr Hryshchenko | unsplash.com

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