Toxische Mitarbeiter*innen: Vorsicht, Giftspritzen!

Hast Du schon mal mit einem toxischen Menschen zusammengearbeitet? Du weißt schon, diese Art von Kolleg*innen, die nicht nur den Spaß aus der Arbeit saugen, sondern auch Deine Motivation und Energie im Handumdrehen auf Null bringen können? Ja, wir alle haben sie erlebt – die Drama Queens, die Nörgler, diejenigen, die ständig die Stimmung vergiften. In diesem Blogbeitrag tauchen wir ein in die (manchmal frustrierende) Welt der toxischen Mitarbeiter*innen und zeigen Dir, wie Du toxische Mitarbeitende bereits bei der Bewerbung erkennst. Erspare Sie Deinem Unternehmen!

Vanessa Kammler
Vanessa Kammler
Als Chief Extraction Officer liebt sie es, spannende Erkenntnisse aus Studien zu extrahieren, How-Tos zu schreiben und Dir smarte Recruiting-Tools vorzustellen.

Toxische Mitarbeitende: Definition.

Toxische Mitarbeitende sind Kolleg*innen, die durch ihr Verhalten und ihre Einstellung das Arbeitsumfeld negativ beeinflussen.

Toxische Mitarbeitende sind nicht nur für ihre direkten Kolleg*innen problematisch, sondern können auch die Produktivität, das Engagement, die Arbeitsmoral und das allgemeine Wohlbefinden im Team und in der Organisation beeinträchtigen.

Ab wann sind Mitarbeitende toxisch?

Doch eines ist noch wichtig zu betonen: Jeder hat mal einen schlechten Tag und lässt seine miese Laune auch mal an anderen aus. Ein solches Verhalten allerdings als toxisch zu bezeichnen, wäre ganz und gar falsch.

Denn echte Toxiker sind nicht nur vorübergehend schlecht drauf. Eigentlich sind sie überhaupt nicht schlecht drauf. Sie agieren eher unterschwellig und gehen über Leichen, um ihre Ziele zu erreichen. Sie haben einen ausgeprägten Machtinstinkt, zeigen wenig bis kein Mitleid mit anderen, sind nicht empathiefähig und machen Dinge nur, wenn sie ihnen nutzen.

Welche Arten von toxischen Mitarbeiter*innen gibt es?

Die Psychologie unterscheidet grundsätzlich zwischen drei toxischen Persönlichkeitstypen, wobei die Übergänge fließend sind:

  • Narzissten: Der Narzisst benutzt andere Menschen als Mittel zum Zweck. Sie sind nur dazu da, ihn in einem besseren Licht dastehen zu lassen.
  • Psychopathen: Dem Psychopathen geht es um Macht, um Nervenkitzel. Er hat keine Empathie und fühlt keine Reue.
  • Machiavellisten: Der Machiavellist verfolgt skrupellos und ganz opportunistisch seine eigenen Ziele.

Wie können toxische Mitarbeitende Dein Team beeinflussen?

Je länger eine toxische Person in einem Unternehmen ihr Unwesen treibt, umso mehr Spuren hinterlässt sie:

  • Das Klima leidet
  • Die Motivation sinkt
  • Die Leistung lässt nach
  • Immer mehr Mitarbeitende verlassen das Unternehmen

Auch psychische Krankheiten nehmen zu. Denn für die, die von einem Toxiker unterschwellig attackiert werden, überschreitet der Stress auf der Arbeit irgendwann das erträgliche Maß. Im schlimmsten Fall droht der Burnout.

toxische Mitarbeiter Fliegenpilz

Wie kannst Du toxisches Verhalten in Deinem Team erkennen?

Toxisches Verhalten im Team zu erkennen, erfordert ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und Sensibilität für verschiedene Anzeichen. Hier sind einige Hinweise, die darauf hindeuten können, dass jemand aus Deinem Team toxisches Verhalten zeigt:

Ständige Negativität: Toxische Mitarbeitende äußern sich häufig negativ über Kolleg*innen, Projekte oder die Organisation im Allgemeinen. Sie sehen oft vorrangig das Schlechte in allem und neigen dazu, dies lautstark zu äußern.

Die Folge: Diese negative Energie kann sich schnell auf andere Teammitglieder übertragen und die allgemeine Stimmung im Team beeinträchtigen.

Konfliktsuche: Sie scheinen immer in Konflikte verwickelt zu sein oder suchen aktiv nach Möglichkeiten, um andere herabzusetzen oder zu kritisieren. Konflikte mit anderen Teammitgliedern entstehen oft aus scheinbar kleinen oder unwichtigen Gründen.

Die Folge: Ihre Konfrontationen mit anderen Teammitgliedern können Spannungen und Uneinigkeit im Team hervorrufen, was zu einem insgesamt unangenehmen Arbeitsklima führt.

Klatsch und Tratsch: Toxische Mitarbeiter*innen verbreiten gerne Gerüchte oder tratschen über ihre Teammitglieder hinter deren Rücken. Sie nutzen dies möglicherweise als Mittel, um andere zu manipulieren oder um sich selbst in einem besseren Licht darzustellen.

Fehlende Verantwortung: Sie weigern sich oft, Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen, und schieben stattdessen die Schuld auf andere. Fehler werden selten eingestanden, und sie zeigen wenig Bereitschaft, aus diesen zu lernen.

Geringe Teamarbeit: Toxische Mitarbeitende zeigen oft wenig Interesse an der Zusammenarbeit mit anderen und bevorzugen es, alleine zu arbeiten. Sie setzen die Beiträge anderer herab (oder ignorieren sie gänzlich) und tendieren dazu, ihre eigenen Interessen über die des Teams zu stellen.

Manipulatives Verhalten: Sie versuchen, andere zu manipulieren oder zu kontrollieren, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Dies kann sich durch passiv-aggressives Verhalten, Schmeichelei oder sogar offene Drohungen manifestieren.

Die Folge: Sie können das Vertrauen der Teammitglieder in die Führungskräfte oder das Unternehmen untergraben und dazu führen, dass sich andere auch demotiviert oder unzufrieden fühlen.

Mangelnde Empathie: Toxische Mitarbeiter*innen zeigen oft wenig Verständnis oder Mitgefühl für die Bedürfnisse und Gefühle anderer. Sie sind oft egozentrisch und kümmern sich wenig um die Auswirkungen ihres Verhaltens auf andere.

Individuell können diese Anzeichen zwar „nur“ hinterlistig erscheinen, aber wenn sie in Kombination auftreten und sich regelmäßig wiederholen, können sie auf toxisches Verhalten hinweisen. Es ist wichtig, frühzeitig auf solche Hinweise zu achten, um das Arbeitsumfeld gesund und produktiv zu halten.

Wie mit toxischen Mitarbeitenden umgehen?

Wenn Du mit toxischen Mitarbeitenden zu tun hast, stehst du oft vor der schwierigen Frage: Solltest Du sie konfrontieren oder ihr Verhalten einfach ignorieren? Nun, irgendwie ist das wie die Wahl zwischen Pest und Cholera – beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Wenn Du Dich für die Konfrontation entscheidest, gehst Du in die direkte Auseinandersetzung und sprichst das problematische Verhalten offen an. Das kann unangenehm sein, aber es bietet auch die Möglichkeit, Klarheit zu schaffen und Grenzen zu setzen.

Auf der anderen Seite kann Ignorieren wie ein Selbstschutzmechanismus erscheinen – Du versuchst einfach, mit der Situation umzugehen, indem Du sie ignorierst und hoffst, dass sie von selbst verschwindet. Aber hey, wir wissen alle, wie gut das normalerweise funktioniert, oder? Es ist wie ein Kaugummi unter dem Schuh – es klebt einfach fest.

Also, welchen Weg auch immer Du wählst, sei Dir bewusst, dass es kein Patentrezept gibt. Manchmal ist es ein Balanceakt zwischen Selbstachtung und Arbeitsfrieden. Es ist wichtig, Deine Grenzen zu kennen und zu wissen, wann genug wirklich genug ist. Wenn Du jedoch zu lange zögerst, könntest Du Dich in einer Spirale der Unzufriedenheit wiederfinden. Am Ende des Tages geht es darum, was für Dich am besten ist und wie Du Deine psychische Gesundheit schützen kannst.

Maßnahmen zur Prävention

Alle Eventualitäten kannst Du natürlich nicht im Vorneherein ausmerzen und wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, ist es eben so. Es gibt allerdings verschiedene Maßnahmen, die Du zur Prävention von toxischem Verhalten in Deinem Team ergreifen kannst. Zum Beispiel:

  • Klare Kommunikation: Eine offene und transparente Kommunikation kann dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und Konflikte frühzeitig anzusprechen, bevor sie zu toxischem Verhalten eskalieren.
  • Förderung eines positiven Arbeitsklimas: Ein unterstützendes und positives Arbeitsumfeld, das Teamarbeit, Wertschätzung und Zusammenarbeit fördert.
  • Teamtraining und -entwicklung: Durch Schulungen und Workshops zum Thema Kommunikation, Konfliktlösung und Teamarbeit können Teammitglieder dabei unterstützt werden, effektiv miteinander zu interagieren und Konflikte konstruktiv zu lösen.
  • Führungskräfteentwicklung: Führungskräfte spielen eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer positiven Teamkultur. Durch Schulungen und Coaching können Führungskräfte dabei unterstützt werden, ein empowerndes und respektvolles Arbeitsumfeld zu fördern und toxisches Verhalten frühzeitig zu erkennen und anzusprechen.
  • Feedbackkultur fördern: Eine Kultur des konstruktiven Feedbacks, in der Mitarbeiter*innen offen und ehrlich miteinander kommunizieren können, kann dazu beitragen, dass Probleme frühzeitig angesprochen und gelöst werden, bevor sie zu toxischem Verhalten führen.
  • Konfliktmanagement: Die Implementierung von klaren Richtlinien und Verfahren zur Konfliktlösung kann dazu beitragen, Konflikte schnell und effektiv zu lösen – zum Beispiel durch eine weitere Person, die objektiv hilft und deeskalierend wirkt.

Kombinierst Du sogar mehrere dieser Maßnahmen, kannst Du ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei von toxischem Verhalten ist und Deine Mitarbeiter*innen ihr volles Potenzial entfalten können.

Toxische Mitarbeitende schon im Recruiting herausfischen

Ein weiterer Tipp: Lass‘ erst gar keine toxischen Mitarbeitenden in Dein Unternehmen. Hier sind einige Tipps, wie du toxische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bereits in der Bewerbungsphase erkennen kannst:

  • Bewerbungsunterlagen genau anschauen: Achte auf Anzeichen von häufigem Jobwechsel ohne klare berufliche Weiterentwicklung, negative Aussagen über ehemalige Arbeitgeber oder Kollegen sowie Unstimmigkeiten oder Lücken im Lebenslauf.
  • Verhaltensbasierte Interviews führen: Nutze im Vorstellungsgespräch Fragen, die auf vergangenes Verhalten abzielen, um herauszufinden, wie Bewerber*innen in bestimmten Situationen gehandelt haben. Frage nach konkreten Beispielen, die Teamarbeit und eine aktive Konfliktbewältigung voraussetzen. Achte darauf, ob jemand zu Schuldzuweisungen neigt, sich unverantwortlich verhält oder wenig Selbstreflexion zeigt. Achte auf subtile Signale während des Interviews, wie der Umgang mit Kritik, Reaktionen auf Stressfragen oder die Art und Weise, wie über andere gesprochen wird.
  • Referenzchecks machen: Nimm Referenzchecks ernst und frage frühere Arbeitgeber gezielt nach dem Verhalten und der Teamfähigkeit des Bewerbers bzw. der Bewerberin.
  • Soziale Medien prüfen: Ein Blick in die sozialen Netzwerke kann Aufschluss über das Verhalten und die Einstellungen eines Bewerbers oder einer Bewerberin geben. Halte Ausschau nach aggressivem Verhalten, unangemessenen Kommentaren oder diskriminierenden Äußerungen.
  • Assessment-Center oder Probeaufgaben verwenden: Durch praktische Aufgaben oder die Simulation von Arbeitsbedingungen kannst Du in einem Assessment Center sehen, wie Bewerber*innen sich in einem professionellen Umfeld verhalten.
  • Emotionale Intelligenz beurteilen: Fragen und Tests, die darauf abzielen, die emotionale Intelligenz zu messen, können helfen, Empathie, Selbstbewusstsein und Selbstregulierung zu bewerten.
  • Unternehmenskultur und -werte klar kommunizieren: Wenn Du deutlich machst, welche Verhaltensweisen und Einstellungen in Deinem Unternehmen erwünscht sind, kann das schon im Vorfeld potenziell toxische Bewerber*innen abschrecken.

Fazit

Insgesamt ist der Umgang mit toxischen Mitarbeitenden und Bewerber*innen eine Herausforderung, die in vielen Arbeitsumgebungen auftreten kann. Es gibt keine einheitliche Lösung, die in allen Fällen perfekt funktioniert. Stattdessen ist es wichtig, verschiedene Ansätze zu berücksichtigen und flexibel zu sein, um auf die spezifischen Bedürfnisse und Dynamiken Deines Teams einzugehen.

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Bildquelle: Jan Kopřiva | unsplash.com; Sergei Gussev | unsplash.com

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