Hand, die Daumen hoch zeigt auf blauem Hintergrund

Rekrutieren wie ein Rockstar: Social Proof im Recruiting

Stell Dir vor, Du suchst ein neues Restaurant. Wählst Du das mit zig positiven Bewertungen oder das ohne Rezensionen? Wahrscheinlich das erste, oder? Experten bezeichnen das als Social Proof. Das Konzept kannst Du auch ins Recruiting übertragen. Talente wollen wissen, was andere über Dein Unternehmen zu sagen haben, bevor sie sich bewerben. Doch wie setzt Du das im Recruiting richtig ein? Welche Strategien helfen Dir, mehr qualifizierte Bewerbungen zu bekommen? In diesem Artikel erfährst Du, wie Du zum Beispiel Bewertungen, Erfahrungsberichte und andere Formen des Social Proofs gezielt nutzen kannst, um Dein Employer Branding zu stärken und die besten Talente für Dich zu gewinnen!
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Inhalt

Was ist Social Proof? Eine Definition.

Social Proof – oder auf Deutsch „soziale Bewährtheit“ – beschreibt das psychologische Phänomen, dass Menschen ihr Verhalten an dem ausrichten, was andere tun oder sagen. Das kennen wir alle, oder? Sei es eine Bewertung im App-Store oder eine Empfehlung im Onlineshop unseres Vertrauens. Im klassischen Marketing beeinflusst Social Proof Kaufentscheidungen: Ein Produkt mit hunderten positiven Bewertungen verkauft sich besser als eines ohne Rezensionen.

Beispiele für Social Proof:

  • Kundenbewertungen: Positive Bewertungen anderer Kund*innen können ein Produkt oder eine Dienstleistung glaubwürdig machen.
  • Fallstudien: Diese liefern Beweise dafür, wie ein Produkt oder eine Dienstleistung anderen geholfen hat, ihre Ziele zu erreichen.
  • Likes und Shares in sozialen Medien: Eine große Anzahl von Likes oder Shares kann darauf hindeuten, dass ein Beitrag oder ein Produkt beliebt ist.
  • Empfehlungen von Prominenten: Wenn eine berühmte Person ein Produkt verwendet oder empfiehlt, kann dies seinen Wert steigern.
  • Zertifizierungen und Auszeichnungen: Diese können signalisieren, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung hochwertig und vertrauenswürdig ist.

Richtig eingesetzt, ist der Social Proof ein leistungsstarkes Werkzeug für Unternehmen, um das Verhalten der Konsumenten zu beeinflussen. Es kann dazu verwendet werden, das Vertrauen in eine Marke zu stärken, die Glaubwürdigkeit zu erhöhen und den Umsatz zu steigern. 

Wie funktioniert Social Proof im Recruiting?

Genau dieses Prinzip funktioniert auch im Recruiting. Bewerber*innen zählen auf die Erfahrungen anderer und lassen sich von Bewertungen sowie Erfahrungsberichten in ihrer Entscheidung beeinflussen. Unternehmen, die dieses Prinzip gezielt nutzen, können ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern und mehr qualifizierte Talente für sich gewinnen.

Arbeitgeber mit vielen positiven Bewertungen auf Plattformen wie Kununu, Glassdoor oder Indeed haben es leichter, Talente anzuziehen. Eine Studie von Glassdoor ergab, dass 70 % der Kandidat*innen ein Unternehmen mit positiven Bewertungen eher in Betracht ziehen würden. Hier gilt allerdings: Authentizität ist Trumpf! Auch, wenn Du über Social Media mit Talenten interagierst. Gib potenziellen Bewerber*innen die Chance, Dein Unternehmen von der „echten“ Seite kennenzulernen. Lade Fotos und Videos auf Insta, Facebook und TikTok und interagiere mit Deiner Zielgruppe. Wer Social Media vernachlässigt, verpasst wertvolle Chancen, Talente zu erreichen – diese suchen nämlich gezielt nach authentischen Einblicken. Am besten von aktuellen Mitarbeitenden. Denn: Genau hier setzt Social Proof an.

7 Strategien, um Social Proof gezielt im Recruiting einzusetzen

Fassen wir also zusammen: Es zählt nicht nur, was Du über Dein Unternehmen sagst – sondern vor allem, was andere darüber sagen. Social Proof, also der Beweis durch Empfehlungen, Bewertungen und Erfahrungen, kann Deine Recruiting-Strategie definitiv auf das nächste Level heben. Doch wie setzt Du ihn gezielt ein, um die richtigen Talente zu überzeugen? Hier sind sieben Strategien, die Dir dabei helfen.

#1 Empfehlungen durch Mitarbeitende

Ein persönliches „Ich arbeite dort – und es ist wirklich super!“ ist überzeugender als jede Werbekampagne. Ein strukturiertes Mitarbeiter-Empfehlungsprogramm kann hier Wunder wirken.

Unser Tipp:
Baue gezielt Empfehlungsprogramme auf und schaffe Anreize wie Bonuszahlungen, Gutscheine oder andere Benefits, um aktive Empfehlungen zu fördern.

#2 Expertenmeinungen & Fachstimmen

Statements von Branchenprofis oder anerkannten (externen) Führungskräften verleihen Deiner Arbeitgebermarke Glaubwürdigkeit. Interviews mit HR-Expert*innen oder Blogbeiträge von Führungskräften zeigen, dass Dein Unternehmen als relevanter Player in der Branche ernst genommen wird. Blogartikel-Kooperationen zählen wir auch mit rein – so könnt Ihr Euch gegenseitig unterstützen. Win-Win.

Unser Tipp:
Teile Expertenstimmen nicht nur auf der Website, sondern auch auf LinkedIn, in Whitepapers oder Blogartikeln, um die Reichweite zu maximieren.

#3 Gütesiegel & Awards sichtbar machen

Warum nicht zeigen, was man hat? Gütesiegel wie „Top-Arbeitgeber“ oder „Great Place to Work“ erhöhen die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens enorm. Wurde Euch schon mal eine solche Auszeichnung verliehen? Dann solltest Du sie unbedingt auf Karriereseiten, in Stellenanzeigen und Social Media prominent platzieren.

Unser Tipp:
Plattformen wie Kununu oder Glassdoor vergeben regelmäßig solche Siegel – ein starker Social Proof für Dich als Arbeitgeber!

#4 Erfolgszahlen & Kennwerte kommunizieren

Große Unternehmen nutzen Zahlen wie „Über 10.000 Bewerbungen bereits eingegangen!“ oder „98 % unserer Mitarbeitenden würden uns weiterempfehlen“, um Vertrauen aufzubauen. Ok, zugegebenermaßen sind diese Zahlen ein bisschen hoch, aber dennoch kannst Du mit realistischen Facts punkten.

Unser Tipp:
Neben Bewerbungszahlen sind auch Mitarbeiterzufriedenheitswerte starke Argumente, die in Deinen Jobanzeigen oder auf Deiner Karriereseite hervorgehoben werden sollten.

#5 Erfahrungsberichte & Testimonials nutzen

Wie bei klassischen Produktbewertungen sind auch Erfahrungsberichte von Mitarbeitenden entscheidend. Aktuelle (und vielleicht sogar ehemalige) Mitarbeitende können wertvolle Einblicke geben und ihre positiven Erlebnisse teilen.

Unser Tipp:
Eine „Mitarbeiterstimme des Monats“ auf Deiner Karriereseite oder in Social Media schafft Authentizität. Auch Case Studies zur internen Karriereentwicklung sind ein wirksames Mittel.

#6 Social-Media-Reichweite als Indikator für Attraktivität

Eine hohe Anzahl an Followern auf LinkedIn, Instagram und wie sie alle heißen signalisiert, dass ein Unternehmen als Arbeitgeber gefragt ist. Mit hochwertigen Inhalten verstärkst Du diesen Effekt.

Unser Tipp:
Regelmäßige Postings mit Mitarbeiterinterviews, Einblicken in den Arbeitsalltag und Erfolgsgeschichten helfen, Deine Reichweite organisch zu steigern. Vielleicht möchte ja jemand ein „offizielles“ Gesicht nach außen sein – Stichwort: Corporate Influencer?

#7 Endorsements & Empfehlungen von Branchengrößen

Wenn Du es schaffst, dass Persönlichkeiten oder Branchenexpert*innen Dein Unternehmen loben, hat das eine starke Signalwirkung.

Unser Tipp:
Keine Sorge – damit meinen wir nicht die Hollywood-Prominenz. Kooperationen mit relevanten Branchen-Influencer*innen oder Alumni, die positive Erfahrungen teilen, können Dein Arbeitgeberimage enorm aufwerten.

Warum Social Proof für Dein Recruiting so wichtig ist

Bewerber*innen informieren sich heute gründlich über potenzielle Arbeitgeber – genauso, wie Kund*innen Produkte vergleichen, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Ein Unternehmen ohne Bewertungen oder mit vielen negativen Erfahrungsberichten hat es schwer, qualifizierte Talente zu überzeugen.

Für viele Bewerber*innen ist nicht nur das Gehalt oder die Stellenbeschreibung entscheidend, sondern auch die Unternehmenskultur, das Arbeitsumfeld und die Erfahrungen der Mitarbeitenden. Fehlender Social Proof kann schnell Unsicherheiten auslösen und dazu führen, dass sich Talente für einen anderen Arbeitgeber entscheiden – und Dein Unternehmen verschwindet in der Wahrnehmungs-Versenkung. Unschön.

Du musst also Transparenz schaffen, auf Feedback eingehen und Bewertungen fördern – das ist quasi DER Baustein, um das Vertrauen potenzieller Bewerber*innen zu gewinnen und Deine Attraktivität zu steigern. Als Arbeitgeber, versteht sich. (Kleiner Scherz.)

So setzt Du Bewertungen als Social Proof erfolgreich ein

Hier noch ein paar Tipps zum Schluss: Social Proof funktioniert nur dann wirklich gut, wenn Du ihn aktiv in Deine Recruiting-Strategie integrierst. Es reicht nicht, darauf zu hoffen, dass zufriedene Mitarbeitende von allein Bewertungen hinterlassen – Du solltest aktiv Maßnahmen ergreifen, um Deinen Social Proof zu fördern. Zum Beispiel so:

  • Positives Feedback gezielt einholen: Bitte Deine Mitarbeitenden aktiv darum, ehrliche Bewertungen auf Kununu, Glassdoor oder Indeed abzugeben – zum Beispiel nach erfolgreichen Onboardings oder Jubiläen.
  • Kritik professionell und wertschätzend handhaben: Negative Bewertungen sollten nicht ignoriert oder gelöscht werden. Stattdessen solltest Du sachlich und lösungsorientiert darauf eingehen, um zu zeigen, dass Dir das Feedback wichtig ist.
  • Social Proof in Social Media integrieren: Nutze echte Zitate aus Bewertungen in LinkedIn-Postings, Instagram-Stories oder auf der Karrierewebsite, um Dein Unternehmen authentisch darzustellen.
  • Bewertungen in Stellenanzeigen einbauen: Verlinke positive Bewertungen direkt in Deinen Jobanzeigen, um Bewerber*innen eine zusätzliche Entscheidungsgrundlage zu bieten. 

Fazit

Unternehmen, die Social Proof aktiv in ihre Employer-Branding-Strategie einbinden, haben klar die Nase vorn. Nutze Plattformen wie Kununu, Glassdoor und Indeed, um Dein Unternehmen als attraktiven Arbeitgebermarke zu präsentieren – und die besten Talente für Dein Unternehmen zu gewinnen!

Bildquelle: Adobe Stock

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Vanessa Kammler

Als Chief Extraction Officer liebt sie es, spannende Erkenntnisse aus Studien zu extrahieren, How-Tos zu schreiben und Dir smarte Recruiting-Tools vorzustellen.

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