Was ist ein Corporate Influencer?
Ein Corporate Influencer ist eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter, die oder der für ein Unternehmen auf Social Media wirbt. Wenn Du dieses Prinzip im Recruiting einsetzt, geht es dabei weniger um Werbebotschaften, sondern vielmehr um authentische Einblicke in den Arbeitsalltag.
Corporate Influencer teilen:
- Berufliche Erfahrungen: Was passiert hinter den Kulissen? Welche spannenden Projekte gibt es?
- Einblicke ins Team: Wie ist die Unternehmenskultur? Wie läuft der Austausch mit den Kolleg*innen?
- Offene Stellen: Welche Vakanzen gibt es bei dem Arbeitgeber aktuell? Welche Persönlichkeiten werden gesucht?
Die Vorteile von Corporate Influencern
Corporate Influencer bieten zahlreiche Vorteile für Dein Unternehmen – insbesondere im Bereich Recruiting. Einer der größten Vorteile ist die Glaubwürdigkeit. Corporate Influencer sind authentische Stimmen aus dem Unternehmen, die ehrlich und persönlich über ihre Arbeitserfahrungen sprechen. Dadurch entsteht ein Vertrauen, das keine klassische Werbekampagne erzeugen kann.
Die Reichweite, die Corporate Influencer mitbringen, ist ebenfalls ein entscheidender Vorteil. Im Idealfall wählst Du Mitarbeitende aus, die bereits ein etabliertes Netzwerk auf Plattformen wie LinkedIn, Instagram oder ähnlichen Kanälen haben. Wenn sie Inhalte über das Unternehmen teilen, erreichst Du Menschen, die Du über andere Wege vielleicht nie angesprochen hättest.
Ein weiterer Pluspunkt liegt im Employer Branding. Corporate Influencer tragen das Bild eines attraktiven Arbeitgebers nach außen, indem sie zeigen, warum es Spaß macht, bei Euch zu arbeiten, und was Euer Unternehmen von der Konkurrenz abhebt. Besonders im Wettbewerb um Fachkräfte kann das entscheidend sein: Denn indem Corporate Influencer – neben anderen Inhalten – auch ihr Expertenwissen teilen, ziehen sie gezielt Fachkräfte an, die sich für ähnliche Themen interessieren und in einem entsprechenden Umfeld arbeiten möchten.
Nicht zu vergessen ist der Aspekt der Kostenersparnis. Externe Influencer zu engagieren, kann ziemlich teuer werden. Corporate Influencer hingegen sind bereits Teil Deines Teams und somit authentische Markenbotschafterinnen, die ohne zusätzliche Kosten ihre Reichweite und ihr Wissen für das Unternehmen einsetzen.
Was macht ein Corporate Influencer genau?
1. Morgendliche Planung und Recherche
Trendanalyse und Content-Planung:
Redaktionsplanung:
2. Content-Erstellung
Texte schreiben:
Bild- und Videoproduktion:
3. Veröffentlichung und Optimierung
Postings und Interaktion:
Interaktion mit der Community:
4. Meetings und Zusammenarbeit
Abstimmung mit dem Team:
Brainstormings:
5. Networking und Weiterbildung
Virtuelle und physische Events:
Eigenes Netzwerk pflegen:
Der Aufbau und die Pflege eines persönlichen Netzwerks sind essenziell. Das bedeutet, neue Kontakte zu knüpfen, bestehende Beziehungen zu pflegen und aktiv an der Social-Media-Community teilzunehmen.
6. Performance-Analyse
Monitoring und Analyse:
Berichterstattung:
7. Kreative Arbeit und persönliche Weiterentwicklung
Inspiration und Weiterbildung:
Viele Influencer nutzen die letzten Stunden des Tages, um sich weiterzubilden, durch andere Inhalte zu scrollen und sich Inspiration für neue Ideen zu holen. Dabei lesen sie Fachliteratur, besuchen Seminare oder verfolgen innovative Entwicklungen.
Wer eignet sich als Corporate Influencer?
Natürlich ist nicht jede*r Mitarbeiter*in automatisch ein Social Media Talent. Aber mit den richtigen Voraussetzungen kannst Du schnell erkennen, wer sich für diese Rolle eignet:
Kommunikation spielt dabei eine entscheidende Rolle. Corporate Influencer sollten keine Scheu haben, sich mitzuteilen – sei es in schriftlicher Form oder in Videos. Es sollte jemand sein, der gerne erzählt und im Austausch mit anderen steht.
Auch Fachwissen ist entscheidend. Mitarbeitende, die sich als Expert*innen auf ihrem Gebiet positionieren wollen, sind ideale Kandidat*innen. Sie verfügen oft bereits über wertvolles Wissen und spannende Projekte, über die sie berichten können. Wäre ja auch blöd, wenn jemand über etwas erzählt, von dem er augenscheinlich so überhaupt keine Ahnung hat, oder?
Neben der Kommunikation und dem Fachwissen ist Motivation und Leidenschaft ein weiterer wichtiger Faktor. Corporate Influencer müssen nicht nur gut kommunizieren können, sondern auch mit Begeisterung dabei sein. Denn – wie gesagt – auf Social Media zählt vor allem eines: Authentizität – und die kommt am besten rüber, wenn man sich für das Thema wirklich interessiert.
Und last but noch least: Natürlich spielt auch die Social-Media-Affinität eine Rolle. Wer bereits auf Plattformen wie LinkedIn, Twitter oder Instagram aktiv ist, bringt meist schon die notwendigen Grundlagen mit. Diese Personen fühlen sich in der Online-Welt wohl und wissen, wie man Inhalte teilt, um eine Community zu erreichen.
Welche Social-Media-Kanäle eignen sich am besten?
Der Klassiker für berufliche Netzwerke. Auf LinkedIn können Corporate Influencer ihre Expertise zeigen, fachliche Diskussionen führen und Inhalte rund um den Arbeitsalltag teilen. Besonders für Fachkräfte aus dem B2B-Bereich ein Muss.
Hier geht es eher visuell zu. Bilder und kurze Videos, die den Arbeitsalltag oder besondere Momente im Unternehmen zeigen, kommen auf Instagram gut an. Ideal für jüngere Zielgruppen oder für Branchen, die stark visuell geprägt sind (z. B. Design oder Mode).
TikTok
Für alle, die es kurz, knackig und ein wenig humorvoll mögen. TikTok eignet sich hervorragend, um ein junges Publikum zu erreichen. Hier geht es weniger um seriöse Fachbeiträge, sondern um kreative, unterhaltsame Einblicke ins Unternehmen.
X (ehemals Twitter)
YouTube
Wie sieht eine erfolgreiche Corporate-Influencer-Strategie aus?
Ziele setzen
Bevor Du loslegst, solltest Du klare Ziele definieren. Willst Du mehr Bewerber*innen erreichen? Die Employer Brand stärken? Fachkräfte anziehen? Mit klaren Zielen kannst Du Deine Strategie gezielt steuern.
Content-Plan erstellen
Damit alle am Ball bleiben, ist ein Content-Plan unerlässlich, der zu den festgelegten Zielen passt. Überlegt zusammen, welche Themen besonders gut ankommen. Das können Erfolgsgeschichten, Projekteinblicke oder Erfahrungsberichte sein.
Schulungen anbieten
Auch wenn die Motivation auf Anschlag ist: Nicht jede*r ist sofort ein Social-Media-Profi. Biete Deinen Mitarbeitenden Workshops an, in denen sie lernen, wie sie ansprechenden Content erstellen, sich als Expert*innen positionieren und mit ihrer Community interagieren.
Tipps zur Schulung von Corporate Influencern
- Compliance
Lege fest, über welche Themen der oder die Mitarbeiter*in reden darf und welche zu den absoluten Internas gehören, über die nichts nach außen dringen darf. Auch eine Aufklärung in Sachen Datenschutz ist wichtig. - Content-Erstellung
Schule Deine Mitarbeitenden darin, wie sie hochwertigen und ansprechenden Content erstellen. Dazu gehören Basics wie Bild- und Videobearbeitung, aber auch das Storytelling – denn Geschichten sind das Herz jeder guten Social Media-Strategie. - Personal Branding
Zeige Deinen Mitarbeitenden, wie sie sich selbst als Marke positionieren. Ein starkes Personal Branding hilft nicht nur dem Unternehmen, sondern auch den Mitarbeitenden selbst, indem sie ihre eigene Expertise herausstellen. - Engagement und Community-Aufbau
Erkläre, wie wichtig der Austausch mit der Community ist. Antworten auf Kommentare, Interaktionen mit anderen und das aktive Netzwerken sind entscheidend, um eine loyale Followerschaft aufzubauen. - Regelmäßigkeit und Konsistenz
Social Media lebt von Regelmäßigkeit. Hilf Deinen Mitarbeitenden, einen Posting-Rhythmus zu finden, der für sie funktioniert. Es geht nicht darum, täglich auf Teufel komm‘ raus etwas zu posten, konsistente, mehrwertige und qualitativ hochwertige Beiträge sind wichtig. Drei Postings pro Woche auf einem sozialen Netzwerk reichen aus – ansonsten besteht die Gefahr, dass der Corporate Influencer seiner Community auf die Nerven geht.
Best Practice Beispiele für Corporate Influencer
Einige Unternehmen setzen bereits erfolgreich auf Corporate Influencer, um ihre Arbeitgebermarke zu stärken:
Bei Siemens sind es vor allem Expert*innen, die ihre Projekte und technologischen Innovationen teilen. Durch diese Einblicke in spannende Forschungsprojekte stärkt Siemens sein Image als innovativer Arbeitgeber.
Auch das Versandhaus Otto nutzt Corporate Influencer, um wichtige Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung nach außen zu tragen. Mitarbeitende berichten dort über ihren Arbeitsalltag und interessante Zukunftsprojekte.
Bei BASF sind es vor allem Chemie-Expert*innen, die ihre Innovationen und Forschungsergebnisse auf Social Media präsentieren. Dadurch positioniert sich BASF als führender Arbeitgeber in der Chemiebranche.
Fazit: Wie Corporate Influencer Dein Recruiting boosten
Fassen wir an dieser Stelle nochmal zusammen: Corporate Influencer verbessern die Sichtbarkeit und Attraktivität Deines Unternehmens auf authentische Weise. Stell Dir vor, eine talentierte Ingenieurin liest einen LinkedIn-Post von einem Eurer Mitarbeitenden und ist sofort begeistert von den Projekten und der Unternehmenskultur, die darin geschildert werden. Das könnte der Moment sein, in dem sie sich entscheidet, sich bei Euch zu bewerben.
Und das kommt noch on top:
Mehr Sichtbarkeit
Corporate Influencer erhöhen die Sichtbarkeit Deines Unternehmens. Durch ihre Netzwerke erreichen sie potenzielle Bewerber*innen, die vielleicht nicht aktiv nach einem neuen Job suchen, aber neugierig auf Euch werden.
Authentisches Bild
Jobsuchende lesen lieber über die Arbeitsbedingungen und die Kultur von jemandem, der tatsächlich in der Firma arbeitet, als in einer Hochglanzbroschüre. Authentizität zieht Talente an.
Networking und Empfehlungen
Corporate Influencer sind eine fantastische Möglichkeit, um Dein Recruiting auf das nächste Level zu heben. Mit authentischen Einblicken, persönlichen Geschichten und Fachwissen gewinnen sie das Vertrauen potenzieller Kandidat*innen – und stärken gleichzeitig die Employer Brand Deines Unternehmens. Indem Du Deine Mitarbeitenden unterstützt und förderst, kannst Du sie in echte Social-Media-Stars verwandeln, die die besten Talente für Dich begeistern.
Also, worauf wartest Du? Time to shine!