Was ist Green Recruiting? Eine Definition.
Green Recruiting bedeutet wörtlich übersetzt „grüne Personalbeschaffung“. Also die nachhaltige Variante des gesamten Recruitingprozesses. Green Recruiting beginnt schon im Kleinen wie mit beispielsweise digitalen Bewerbungen. Aber dazu später mehr.
Kleiner Fakt am Rande: Green Recruiting bezieht sich zwar hauptsächlich auf ökologische Aspekte, meint allerdings auch die Nachhaltigkeit im Sinne von Chancengleichheit und Gleichberechtigung.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind omnipräsente Themen in unserem Alltag. Gut so! Nicht verwunderlich also, dass sich Bewerber*innen näher mit den Unternehmen auseinandersetzen und sie bei der Jobsuche quasi durchleuchten:
- Wie „grün“ ist diese Firma?
- Engagiert sie sich in Sachen Naturschutz?
- Oder betreibt sie gar Greenwashing?
Green Recruiting ist also essenziell für Deine Personalbeschaffung, wenn du Bewerber*innen aktivieren möchtest, die ihren Fokus auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit legen. Vor allem die Generation Z und die Fridays-for-Future-Bewegung legen sehr viel Wert auf diese Themen.
Was ist Greenwashing?
Es fiel hier bisher zwei Mal das Wort Greenwashing. Auch darauf möchten wir noch kurz eingehen. Greenwashing bedeutet – kurz gesagt – nichts anderes, als in Sachen Umweltschutz mit falschen Tatsachen glänzen zu wollen. Viele Unternehmen sind sich der Bedeutung von Nachhaltigkeit durchaus bewusst!
Allerdings neigen manche dazu, es etwas mit der Außendarstellung zu übertreiben (gelinde gesagt) und kommunizieren Abläufe und Aktivitäten etwas … ausgeschmückter. Da dies glatte Lügen oder Täuschungen sind, bezeichnet man dies als Greenwashing. Sie möchten ihre Weste nicht „rein“, sondern „grün“ waschen.
Greenwashing ist kein Kavaliersdelikt. Es mehr, als „nur“ ein bisschen Zahlen zu schönen und Wischi-Waschi-Antworten in der Presse zu geben. Greenwashing ist bisher zwar (noch) nicht strafbar, kann allerdings gemeldet und mit Schadenersatz-Zahlungen belegt werden. Und das möchte niemand. Das ist nicht nur schlecht für Deine Marke, es ist auch Harakiri für Dein Employer Branding.
Welche Vorteile hat Green Recruiting?
Aber zurück zum Green Recruiting. Es kann von Unternehmen jeglicher Größe betrieben werden: vom Kleinstunternehmen bis zum international vertretenen Konzern. Viele Unternehmen gehen schon den ersten Schritt und verzichten auf Bewerbungen in Papierform. Einer Bitkom-Umfrage zufolge lassen sich 59 % der Unternehmen die Bewerbung per E-Mail schicken, ganze 27 % sind sogar schon ganz auf ein Online-Bewerbungstool umgestiegen. Bravo! Abgesehen von dem Papierwust, den Du Dir und allen anderen Beteiligten ersparst, hat Green Recruiting noch weitere Vorteile:
- Umweltschutz: „There is no Planet B!”
Den Slogan kann der/die ein oder andere vielleicht schon nicht mehr hören, aber vor allem wenn es um Nachhaltigkeit geht, kann man ihn nicht oft genug wiederholen. Für niemanden und kein Unternehmen sollte das ein Thema sein, das man optional verfolgt. - Stärkung der Employer Brand
Gerade die jüngere Generation setzt sich aktiv für Umweltschutz ein. Und vor allem die Leute der Generation Z sind die Arbeitnehmenden von morgen! Betreibst Du Green Recruiting und lässt die Finger von Greenwashing, wirkt sich das unglaublich gut deine Arbeitgebermarke aus. - Zielgruppe erreichen
Legst Du selbst viel Wert auf eine „grüne“ Personalbeschaffung und deren Umsetzung in Deinem Unternehmen, so wirst Du direkt die passende Zielgruppe ansprechen. Dies bedeutet nicht nur die Generation Z, sondern alle Vertreter und Vertreterinnen, die sich für eine saubere Welt stark machen. - Mitarbeiterbindung
Und wenn Du schon mal die richtigen Talente angesprochen und für Dich gewinnen konntest, bleiben sie länger im Unternehmen. Durch ein authentisches Auftreten und gelebte Werte bindest Du Deine Arbeitnehmenden längerfristig an dein Unternehmen.
Tipps für Dein Green Recruiting
Aller guten Dinge sind acht! Oder so. Wir haben selbstverständlich noch ein paar Tipps für Dich an der Hand, wie Du das Thema Green Recruiting in Deinem Unternehmen voranbringen kannst. Und wie Du durch einen grünen Arbeitsalltag Nachhaltigkeit leben und somit Deine Mitarbeitenden binden kannst.
Und das Schöne dabei: Es wirkt sich nicht nur positiv auf die Umwelt, sondern auch auf Deinen Geldbeutel aus. Denn einige Maßnahmen sparen sogar Geld.
Bereit? Los geht’s:
#1 Papierloses Büro und digitaler Bewerbungsprozess
Beginnen wir mit der Basis: Dem papierlosen Büro bzw. dem papierlosen Bewerbungsprozess. Und mit „papierlos“ meinen wir nicht, dass sich niemand mehr Notizen in ein Büchlein schreiben darf. Sondern dass Bewerbungen in Papierform, womöglich noch mit Lichtbild und einer schicken Bewerbungsmappe, längst überholt sind. Einen PC gib es in jeder noch so kleinen Firma und E-Mails sollten kein Hindernis mehr darstellen. Aber Vorsicht: Bitte nicht jede Bewerbung dann einzeln ausdrucken!
Möchtest Du etwas Geld in die Hand nehmen, gönne Dir ein Bewerbermanagementsystem! Die Interessierten können sich darüber mit wenigen Klicks bewerben, Du hast alles gebündelt separat in einem System und kannst viel Zeit beim Bewerbungsprozess sparen.
Zum digitalen Recruiting gehören ebenfalls Online-Bewerbungsgespräche. Erste Gespräche können wunderbar via Zoom oder ähnliche Programme geführt werden. Wenn es an das Probearbeiten geht, musst Du Dir den Bewerber bzw. die Bewerberin nicht direkt in die Firma bestellen. Vieles lässt sich online steuern. Nur Maschinen bedienen sich nicht remote.
#2 Digitales Arbeiten
Nicht jeder Job ist remote machbar, das ist vollkommen klar. Aber dort, wo es möglich ist, sollte es auch praktiziert werden. Über fünf Tage Präsenzpflicht im Büro sind wir doch schon längst hinweg! Einen, vielleicht zwei Tage die Woche ein persönliches Treffen im Office fürs Teamgefühl – ja. Aber nicht jeder Arbeitnehmende sollte täglich verpflichtet sein, ständig Abgase in die Luft zu blasen. Biete möglichst viele Möglichkeiten auf Remote Work. Jede*r wird es dir danken, allen voran die Leute, die ländlich leben!
#3 Dienstreisen einschränken
#4 Betriebskosten überdenken
#5 Angebot von „grünen“ Benefits
#6 Teamevents „grün“ umsetzen
#7 Projekte unterstützen
#8 Kommunikation im Employer Branding
Die beste Umsetzung von nachhaltigen Aktivitäten zahlt nicht auf Dein Employer Branding ein, wenn Du es nicht kommunizierst. Du sollst Dich nicht mit fremden Federn schmücken, kannst dennoch stolz darauf sein, wenn Dein Unternehmen Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Chancengleichheit und Gleichberechtigung lebt.
Schreibe all das in Deine Stellenanzeigen und auf Deine Firmen-Homepage! Die richtigen Talente sprichst Du damit allemal an!
Fazit
Mit Green Recruiting erreichst Du nicht nur die richtigen Leute, sondern tust auch aktiv was für unsere Nachkommen. Wir für uns hoffen auf jeden Fall, dass Green Recruiting nicht die Ausnahme oder ein Trend ist, sondern sich dauerhaft in der Personalbeschaffung manifestiert.