Mann der vor einem Gaming-Setup sitzt und arbeitet

How to: Twitch Recruiting

In einer sich ständig wandelnden Recruiting-Welt suchen wir alle nach den neuesten und spannendsten Wegen, um Talente zu gewinnen. Heute nehmen wir Dich mit in die faszinierende Welt von Twitch. Richtig gehört! Das Streaming-Portal, das viele von uns mit Gaming verbinden, bietet unglaubliche Chancen, direkt und authentisch mit potenziellen Kandidat*innen in Kontakt zu treten. Zusammen werden wir erkunden, wie „Twitch Recruiting“ funktioniert, warum es so effektiv sein kann und wie Du es in Deinem Unternehmen nutzen kannst. Sei gespannt und lass uns gemeinsam die Grenzen des traditionellen Recruitings sprengen! Zeit wird’s!
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frau die auf einem whiteboard schreibt

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Inhalt

Was ist Twitch?

Twitch ist eine kostenlose Livestreaming-Plattform für Videospiele. Sie wurde 2011 von Justin Kan und Emmett Shear gegründet und ist mittlerweile die größte Live-Plattform im Netz. Streamer können andere an ihrem Gaming-Erlebnis teilhaben lassen, indem sie ihren Spiel-Verlauf aufnehmen und mit anderen Usern in Echtzeit teilen. Die Plattform lässt sich damit der Let’s-Play-Kategorie zuordnen. Du kannst hier eine Menge Zeit vertrödeln und stundenlang Streams anschauen und mit den Streamern interagieren. Um Fragen zu stellen, Anregungen zu äußern oder den Stream-Verlauf zu kommentieren.

Zu Beginn lag der Fokus der Webseite auf Gaming und E-Sports und somit war hauptsächlich die Gaming-Community auf Twitch vertreten. Im Laufe der Jahre fanden jedoch immer mehr Kategorien ihren Platz auf Twitch, die inzwischen für viel Abwechslung sorgen und auch Nutzer*innen, die nichts mit Video-Spielen zu tun haben, auf die Plattform ziehen. Twitch wurde immer größer und beliebter und so kaufte Amazon das Streaming-Portal 2014 für eine Milliarde US-Dollar auf, was Twitch noch mal einen entscheidenden Boost gab. Diese Reichweite ist auch spannend für Dein Recruiting. 

Wer ist auf Twitch unterwegs?

Werfen wir aber erstmal einen Blick auf die Zielgruppe, die sich auf Twitch bewegt. So sieht die Altersverteilung auf dem Kanal aus: 

18 bis 24 Jahre
42.52%
25 bis 34 Jahre
32.76%
35 bis 44 Jahre
13.98%
Quelle: statista

Damit kannst Du auf Twitch genau die Zielgruppen erreichen, die derzeit auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt sind: Die Generationen Y und Z. Perfekt, oder?

Und wie sieht es mit der Geschlechterverteilung aus? 

männlich
73%
weiblich
27%

Warum ist Twitch so wichtig für Dein Unternehmen?

Reichweite

Twitch ist bei den Streaming-Anbietern ganz klar die Nummer 1: Dort tummeln sich täglich um die 4 Millionen User! (Quelle: Goldmedia). Zweifellos kann Dein Unternehmen beim Schalten von Werbung von dieser großen Masse profitieren. By the Way: Werbung schalten kann auch heißen, für Dich als Arbeitgeber zu werben. 

Authentizität

Auf Twitch laufen Live-Videos, die nicht bearbeitet werden können. Die Streamer reagieren in Echtzeit auf Ereignisse, zum Beispiel während des Gamings, was einen ungefilterten Einblick in ihre Persönlichkeit ermöglicht. Das schafft Vertrauen zwischen Zuschauenden und Streamern und verleiht dem Ganzen ´ne gehörige Portion Authentizität. Das kannst Du für Deine Werbung nutzen. Denn: Wenn zum Beispiel jemand Bekanntes Deine Arbeitgebermarke promotet, indem er/sie über Dein Unternehmen spricht oder eine Basecap mit dem Logo Deiner Firma trägt, muss sie schließlich gut sein! 

Werbung auf Twitch schalten

Du kannst aber auch Werbung auf Twitch schalten und so Deine offenen Stellen promoten. Dazu benötigst Du keinen eigenen Twitch-Account. Was Du brauchst, ist ein sogenannter Mittler. Das kann entweder eine Agentur oder ein technischer Dienstleister sein. Du solltest allerdings beachten, dass mindestens 10.000 € im Jahr für Werbung ausgegeben werden muss.

Möchtest Du Werbung schalten, kannst Du zwischen verschiedenen Werbe-Arten wählen: 

Selbstverständlich kannst Du Dir auch einen eigenen Twitch-Account zulegen und als Arbeitgebermarkenbotschafter*in Deines Unternehmens selbst streamen. Oder Du willst eine*n Markenbotschafter*in Deines Unternehmens aufbauen? Das kann Dir durchaus eine sehr große Reichweite unter Talenten bringen. Allerdings solltest Du vor dieser Entscheidung einige Sachen beachten und abwägen, ob sich der Aufwand für Dich lohnt: 

Erste Schritte – Der Weg zu Deinem Twitch-Kanal

Du hast alle obigen Fragen mit „Ja“ beantwortet? Jetzt grübelst Du aber bestimmt: „Ja, und wie geht das jetzt? Wie lege ich einen Twitch-Account für mein Unternehmen an? Was ist zu beachten? Was sind die ersten Schritte?“ Das erklären wir Dir jetzt ganz genau.

Die Anmeldung bei Twitch ist einfach und erfordert nur wenige Schritte. Hier ist eine grundlegende Anleitung, wie du ein Twitch-Konto erstellen kannst: 

Und das war’s schon! Du kannst jetzt Twitch vollständig nutzen, Streams anschauen, chatten und, wenn du möchtest, selbst streamen. Wenn du planst zu streamen, gibt es zusätzliche Schritte und Einstellungen, die du vornehmen solltest, aber dies sollte dir helfen, mit einem Basis-Twitch-Konto zu beginnen. 

Die wichtigsten Funktionen

So! Die Vorarbeit ist geleistet. Jetzt noch eine kurze Einführung in die Funktionen und dann kann’s losgehen. Twitch ist ein recht umfangreiches Portal, das zig Funktionen zur Verfügung stellt. Die Basics für Deinen persönlichen Account findest Du hier: 

Kanäle

Twitch-User können eigene Kanäle erstellen und ihre Inhalte auf diesen präsentieren. Das musst Du Dir wie eine Timeline bei einem Social-Media-Profil vorstellen: Alle bereits veröffentlichten Inhalte sind dort aufgelistet. Außerdem können diese Kanäle nach Lust und Laune individuell gestaltet werden. 

Live-Streaming

Twitch lebt vom Live-Streaming – und das in den verschiedensten Kategorien: 

twitch recruiting

Chat-Funktion

Während eines Live-Streams können Zuschauer*innen und Streamer selbstverständlich auch miteinander interagieren und das Geschehen live kommentieren. Hier können die User Fragen stellen, Emotes versenden (das sind kleine Stimmungsbilder, ein paar kannst Du Dir hier ansehen) oder ihre Reaktionen mit anderen teilen. 

Abonnements ​

Abos sind vor allem für die Streamer*innen von großer Bedeutung. Denn: Je mehr Abonnements jemand hat, desto „wertvoller“ ist sie/er in der Streaming-Welt. User*innen können ihre Lieblingskanäle abonnieren und erhalten dadurch auch viele Vorteile, wie beispielsweise ein werbefreies Zuschauererlebnis oder Zugang zu bestimmten Emotes. 

Clips ​

Zuschauer*innen können aus einem Stream kurze Ausschnitte erstellen und mit anderen teilen, um besondere Momente festzuhalten. 

VODs (Video-on-Demand)

Streamer*innen können ihre vergangenen Streams als aufgezeichnete Videos zur Verfügung stellen. So kann man zu einem späteren Zeitpunkt nochmal alles anschauen, was man verpasst hat. 

So generierst Du Reichweite auf Twitch

Um die Reichweite zu beeinflussen, ist es wichtig, den Algorithmus der Plattform im Hinterkopf zu haben. So läuft es bei Twitch:

Der Algorithmus bevorzugt – wie sollte es auch anders sein – besonders beliebte Streams. Diese Beliebtheit wird am Verhalten der Nutzer*innen gemessen. Dazu gehört, wie viele einen Stream anschauen, wie viele dem Kanal folgen, wie viele den Stream liken oder im Chat miteinander interagieren und wie lange die einzelnen Zuschauer*innen im Stream verweilen.

So kannst Du Reichweite generieren: 

#1 Den richtigen Content erstellen

1. Relevante und ansprechende Inhalte schaffen

Deine Streams sollten nicht nur interessant und ansprechend sein, sondern ebenfalls eine klare Botschaft transportieren. Versetze Dich in die Lage Deiner Zielgruppe und überlege, welche Inhalte relevant sein könnten. Achte immer darauf, Deinen Zuschauer*innen einen Mehrwert zu bieten. Bleibe dabei unbedingt authentisch, nur so kannst Du Vertrauen und langfristige Beziehungen aufbauen. 

2. Nischenspezifischen Inhalt schaffen

Sind Deine Inhalte zu unterschiedlich, können die User*innen nicht einschätzen, worum es auf Deinem Kanal überhaupt geht und neigen dazu, Deine Angebote nicht zu abonnieren. Erstelle stattdessen aussagekräftige Videos, die zeigen, wofür Dein Unternehmen steht und was Du zu bieten hast. 

3. Qualität der Streams

Deine Video- und Audioqualität sollte möglichst gut sein, da sich niemand gerne Streams mit unscharfem Bild oder schlechtem Ton anschaut. 

4. Visuelle Gestaltung des Live-Streams

Ein einheitliches und professionelles Erscheinungsbild wirkt ansprechend und kann die Zuschauererfahrung verbessern. Du kannst beispielsweise grafische Elemente über Dein Live-Video legen und somit Informationen und visuelle Anreize bieten – und somit auch Werbung für Dich platzieren: 

#2 Einen Zeitplan erstellen

Du kannst auf Twitch einen festen Zeitplan für Deine Streams einführen. Ist sogar empfehlenswert, da Deine Follower*innen sich daran orientieren können und nichts verpassen. Der beste Zeitpunkt für einen Stream hängt von vielen Faktoren wie Zielgruppe und Wochentag ab. Du kannst wichtige Daten wie beispielsweise die Watchtime oder die Anzahl der Zuschauer*innen Deiner Streams einsehen und Dich somit an Deiner Zielgruppe orientieren. 

#3 Mit Zuschauenden interagieren

Das Engagement ist ein wichtiger Faktor, der den Algorithmus beeinflusst. Gehe unbedingt auf Kommentare ein, stelle Fragen und zeige den Leuten, dass Du Dich für sie interessierst. Du baust damit außerdem Vertrauen und eine enge Verbindung auf. Du animierst sie somit dazu, im Stream zu bleiben oder ihn zu teilen. Immer beliebt sind auch Wettbewerbe, Gewinnspiele oder großzügig verteile Giveaways. 

#4 Andere Kanäle nutzen

Nutze auch Deine bisherigen Social-Media-Plattformen, um auf Deine bevorstehenden Streams aufmerksam zu machen oder Highlights aus vergangenen Streams zu teilen. 

#5 Mit anderen Creators kollaborieren

Besonders wirksam sind Kooperationen mit anderen Streamer*innen. Ihr könnt gegenseitig von der bestehenden Reichweite profitieren. Beachte aber, dass Ihr möglichst aus derselben oder zumindest einer ähnlichen Branche kommt. 

#6 Kontinuierliche Verbesserung

Analysiere Deine Streams und Zuschauerstatistiken. Die Analyse Deiner Streams ist wichtig, um zu sehen, was wie gut funktioniert und die Strategie gegebenenfalls anzupassen. 

Twitch für Dein Recruiting nutzen

Es ist ja an der ein oder anderen Stelle schon angeklungen: Twitch bietet sich hervorragend an, um Spieleentwickler*innen, Technikexpert*innen, Kreative, E-Sportler*innen und Talente aus der Medien- und Unterhaltungsbranche für das Recruiting anzusprechen. Hier nochmal ein Überblick, was alles geht: 

Ads und Werbespots

Selbstverständlich kannst Du auch von den kostenpflichtigen Funktionen Gebrauch machen.

Wie bereits oben erwähnt, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, Werbung zu schalten. Das muss ja nicht immer für ein Produkt oder eine Dienstleistung sein – sondern ganz speziell für Dein Unternehmen! So könntest Du beispielsweise Dein Logo im Hintergrund eines bestimmten Streams platzieren oder Anzeigen schalten, die auf Deine offenen Stellen aufmerksam machen. Wer Deine Anzeigen ausgespielt bekommt, kannst Du im Vorfeld festlegen – damit erreichst Du sicher Deine Zielgruppe! 

Influencer-Marketing

Dürfe die kostspieligste Variante sein, aber: Kooperationen mit bekannten Twitch-Streamern können sehr effektiv sein, um Aufmerksamkeit auf Dein Unternehmen zu lenken. 

E-Sports

Sponsoring ist eine weitere bewährte Methode. Auch in E-Sports-Wettkämpfen gibt es (wie im echten Leben) Banderolen. Lass doch da mal ein bisschen Werbung durchlaufen! 

Wann legst Du los mit Twitch Recruiting?

Unser Fazit: Während die Plattform ursprünglich ganz und gar nicht für das Recruiting konzipiert wurde, kannst Du heute hier zeigen, dass Recruiting durchaus kreativ sein kann. Wenn Unternehmen die Vorteile des Live-Streaming nutzen und sich authentisch präsentieren, können sie nicht nur das Interesse potenzieller Talente wecken, sondern auch einzigartige Einblicke in ihre Kultur und Werte vermitteln. Dieser Ansatz erfordert Mut und Innovation, aber die Belohnung liegt in einer tieferen, direkteren Verbindung zu den Kandidat*innen. In einer Welt, in der Authentizität und Transparenz im Mittelpunkt stehen, könnte Twitch-Recruiting der Schlüssel sein, um den nächsten Top-Talentenpool zu erreichen und zu inspirieren. Es bleibt spannend, wie sich dieser Bereich weiterentwickeln wird und welche anderen Plattformen in der Zukunft ähnliche Möglichkeiten bieten könnten. Wir halten Dich auf dem Laufenden! 

Bildquelle: raphaelsilva | pixabay.com

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Vanessa Kammler

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