Situation auf dem Arbeitsmarkt: Prekär!
Argh! Es ist einfach zum Haare raufen! So wie sich der Arbeitsmarkt derzeit darstellt, ist er eine einzige Herausforderung. Es gibt kaum mehr aktiv suchende Kandidat*innen und Du schaltest eine Stellenanzeige nach der anderen auf StepStone, Monster und Co. Doch am Bewerbungseingang passiert so gut wie nichts. Nada. Niente. Nothing. Gleichzeitig sitzt Dir Deine Vorgesetzte im Nacken. Du kannst ihre täglichen Nörgeleien schon gar nicht mehr hören: „Schaffen Sie uns endlich Talente herbei. Jeder Tag, an dem unsere offenen Stellen unbesetzt bleiben, kostet Geld. Und zwar richtig viel.“
So leid es uns tut: Sie hat Recht. Die Experten von StepStone haben das mal hochgerechnet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass jeder offene Job im Durchschnitt rund 29.000 Euro verschlingt, bis er besetzt ist. „Ja“, denkste jetzt sicher, „diese ganzen Statistiken sind ja schön und gut. Aber sie helfen mir nicht dabei, meine Probleme im Recruiting in den Griff zu kriegen.“ Hast ja Recht. Aber ein seriöser Blog zeichnet sich nun einmal dadurch aus, dass er seine Argumentationen mit Zahlen, Daten und Fakten untermauert.
Ursachensuche: Warum generierst Du zu wenig Talente
Aber hey, wir wären nicht die HR monkeys, wenn wir nicht auch direkt eine Lösung für Dein Dilemma präsentieren könnten. Möglicherweise ist die Flaute am Bewerbungseingang darauf zurückzuführen, dass Du mit Deinen Stellenanzeigen zwar genug Talente erreichst, ihnen bei der Bewerbung aber viel zu lange und viel zu komplexe Prozesse servierst. Sieht eine Bewerbung bei Deinem Unternehmen vielleicht so aus? Wer in einer Deiner Stellenanzeigen auf den Bewerben-Button klickt, landet auf einem Formular, das nicht nur ellenlang, sondern auch mit dem Smartphone nur schwer ausfüllbar ist. Das liegt unter anderem an den ganzen Freitextfeldern, die Du eingebaut hast.
Oje! So kann’s ja auch nicht funktionieren. Damit sind Bewerbungsabbrüche Programm. Denn laut einer Studie (ebenfalls von StepStone) wollen Bewerber*innen heute vor allem eins: Sich schnell und einfach bewerben. Ohne großen Aufwand. Am besten mobil mit nur ein paar wenigen Klicks. Kein Wunder. Talente sind schließlich an solch unkomplizierte Prozesse aus anderen Bereichen des täglichen Lebens längst gewöhnt.
Warum Du es Talenten so einfach wie möglich machen solltest
Egal, ob sie nun ein Buch bestellen, eine dampfende Pizza ordern oder den nächsten Lebensabschnittsgefährten kennenlernen wollen. Alles geschieht via Smartphone mit ein paar Fingertipps oder mit einem Swipe nach links oder rechts.
Wenn wir Dir also einen Tipp geben dürfen: Mache die Bewerbung bei Deinem Unternehmen ebenfalls zum digitalen Spaziergang. Schritt Nummer eins: Sage dem Bewerbungsformular adieu und frage stattdessen über Deine Stellenanzeigen erstmal nur ein paar rudimentäre Daten – vor allem die E-Mail-Adresse – ab.
Die Bewerbung als Lead: Was ist ein Lead eigentlich genau?
Jetzt greif‘ Dir bitte gleich schon wieder nicht an den Kopf. Dieses Prinzip funktioniert im Marketing nämlich schon lange sehr gut. Hier hört es auf den Begriff Lead Generation und kann perfekt auf das Recruiting übertragen werden. Das Ziel im Marketing ist es zwar, auf diese Weise Produkte zu verkaufen. Aber im übertragenen Sinne hast ja auch Du etwas zu verkaufen: Jobs.
Aber wie funktioniert das jetzt genau? Und was bedeutet Lead Generation? Das erklären wir Dir gerne. Ein Lead kann eine E-Mail-Adresse oder eine Telefonnummer sein. Eben alles, was dabei hilft, den Kontakt zu einem neuen Kunden, oder in Deinem Fall, zu einem Talent, herzustellen. Den Prozess der Kontaktanbahnung nennt man Lead Generation.
Das Prinzip der Lead Generation einfach erklärt
Wie funktioniert dieser konkret? Ganz einfach: Um E-Mail-Adressen von potenziellen Neukunden einzusammeln, hat sich im Marketing eine ganz bestimmte Vorgehensweise etabliert. Im Netz stößt Du doch andauernd auf spannende Studien, E-Books oder Checklisten. Um sie herunterzuladen, musst Du nichts bezahlen. Unternehmen verlangen für ihre Inhalte eine andere Währung: Deine Kontaktdaten inklusive E-Mail-Adresse.
Manchmal erhältst Du ein paar Tage nach dem Download eines neuen E-Books eine Nachricht. In dieser bietet Dir das betreffende Unternehmen weitere mehrwertige Inhalte an. Manchmal ist auch ein Gesprächsangebot enthalten oder Informationen über ein Produkt, für das Du Dich interessieren könntest. Und so geht das weiter und weiter, bis Du im Idealfall etwas kaufst.
Vorteile der Bewerbung als Lead
Im Recruiting kannst Du es ganz genauso machen. Nur, dass Du keine E-Books oder Checklisten streust, sondern Deine Stellenanzeigen. Aber am besten nicht nur auf Jobportalen, sondern auch in den sozialen Medien wie Facebook und Instagram. Denn hier können Deine Job Ads nicht nur an aktive, sondern auch an passive Talente ausgespielt werden. So vergrößert sich die Reichweite Deiner Stellenanzeigen immens. Bette in diese nun statt Deines Bewerbungsformulars ein leicht und einfach ausfüllbares Kontaktformular, über das Talente nur das Wesentliche übermitteln: Name, Geburtstag, Wohnort, Ausbildung, E-Mail-Adresse. Fertig ist Dein Bewerbungs-Lead. Im nächsten Schritt schreibst Du wie Deine Kollegen und Kolleginnen aus dem Marketing eine Mail.
In dieser betonst Du nochmal die Mehrwerte Deines Unternehmens und machst dem Talent das Angebot, einander besser kennenzulernen. In diesem Zuge kannst Du erstmal um seine Bewerbungsunterlagen bitten und, wenn Dir gefällt, was Du siehst, später die Einladung zum Jobinterview aussprechen.
Du wirst sehen: Wenn Du nach dem Prinzip der Leadgenerierung im Recruiting vorgehst, wird sich Deine Bewerber*innen-Flaute schnell in Luft auflösen. Gerade für Talente, die mobil auf einen Deiner Jobs stoßen, ist die Bewerbung als Lead eine interessante Sache. Für sie gehören lange Klickwege der Vergangenheit an und es macht zeitlich keinen Unterschied mehr, ob man nun eine Pizza bestellt oder sich auf einen Job bewirbt. So springen Bewerber*innen nicht mehr vorschnell ab und es geht keine Bewerbung mehr verloren. Mission accomplished!