Auszubildende in der Pandemie: Was Deutschlands beste Ausbilder besonders gut machen

Wir blicken zurück auf das zweite Jahr Corona-Pandemie, in der Du nicht nur bestehende Abläufe anpassen, sondern wahrscheinlich auch Dein Azubi-Recruiting, Dein Ausbildungsmarketing und bestehende Ausbildungsprozesse komplett neu organisieren musstest.
Du hast Dich bestimmt gefragt, wie das andere Unternehmen lösen? Genau dieser Frage ist ausbildung.de auf den Grund gegangen. Zusammen mit dem Wirtschafts­magazin Capital haben sie eine Studie veröffentlicht, die sich allen Fragen rund ums Ausbilden widmet.
Lass uns gemeinsam einen Blick hineinwerfen.

HR monkeys Experten
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Fakten first

Jedes Jahr erarbeitet ausbildung.de in Zusammenarbeit mit der Capital verschiedenste Erfolgsfaktoren für Ausbildung und Studium. Hierzu werden Unternehmen über 90 Fragen gestellt, welche mittels Punktesystem bewertet werden.

Ziel des Ganzen ist, sogenannte „Leuchtturm-Unternehmen“ herauszufiltern, die besonderes Engagement für ihre Azubis und Studierenden zeigen. Anders als bei unserem Artikel über die Top 3 der Karriere-Webseiten stellen wir Dir nicht die Top-Unternehmen im Einzelnen vor, sondern schauen uns an, was sie alle gemeinsam haben.

Punkt 1: Azubi-Recruiting

Fangen wir mit der Basis an: Das Recruiting von Azubis und Werkstudent*innen. Die Befragung zeigt, dass eine klare Strategie zum Gewinnen neuer Bewerber*innen definitiv von Vorteil ist. Die Top-Unternehmen setzen auf ein breit gefächertes Angebot, die Nähe zur Zielgruppe und vor allem auf Kreativität. Das Stichwort: Social-Media-Marketing, oftmals auch in Kooperation mit Influencer*innen. Das Resultat hieraus: Schnelle Prozesse im Azubimarketing, die Druck auf die Konkurrenz ausüben.

Laut der Studie benötigen nur 10 % der Unternehmen länger als zwei Monate, um offene Positionen zu besetzen:

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Bildquelle: Screenshots aus der Studie “Deutschlands beste Ausbilder – Die große Studie von Capital und Ausbildung.de”

Warum das so ist? Sie setzen den Fokus auf ihre Zielgruppe.

Du weißt: Erfolgreiches Azubi-Recruiting wirkt nicht per Zufallsprinzip, sondern basiert auf einer klar definierten Strategie. Hier schnitten viele Firmen sehr gut ab: 76 % der Befragten gaben an, eine Azubimarketing-Strategie zu haben:

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Bildquelle: Screenshots aus der Studie “Deutschlands beste Ausbilder – Die große Studie von Capital und Ausbildung.de”

Auch hier galt: Je größer das Unternehmen, desto höher der Anteil einer eigenen Azubimarketing-Strategie. Allerdings gibt es auch hiervon Ausnahmen – in den Sparten, in denen sowieso schon ein Fachkräftemangel herrscht, investieren auch kleinere Betriebe viel Zeit und Geld in die Gewinnung von Azubis und Studierenden.

Tipps für Dein Azubimarketing

Strategie hin, Budgetplan her – was genau unternehmen denn nun die Firmen und wie kannst Du es ebenfalls umsetzen?

  • Berufsorientierung an Schulen: Soweit es geht, sei präsent und informiere über Dein Unternehmen.
  • Social-Media-Marketing: Nutze die Social-Media-Kanäle, in denen Deine Zielgruppe unterwegs ist, beispielsweise Instagram, TikTok oder Facebook.
  • Messen: Stelle Dein Unternehmen auf virtuellen Messen vor.
  • Gamification: Wenn Du die Möglichkeit hast, nutze spielerische Elemente auf Deiner Karriereseite, beispielsweise als Einstellungstest.
  • Guerilla Marketing: Viel hilft viel! Werde kreativ! Mit unkonventionellen Marketingtricks erhältst Du garantiert Aufmerksamkeit.

Punkt 2: New Work

New was? New Work! Wie viele andere Betriebe musstest Du bestimmt auch über Nacht viele ins Homeoffice schicken. Und so begann der große Test für New Work. Diese Umstellung hat Euch allen sicher einiges abverlangt: Digitale Lerneinheiten statt Berufsschule und Videokonferenzen statt persönlicher Betreuung. Von den Befragten gaben 55 % an, dass sich Corona deutlich bis extrem spürbar gemacht hat.

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Bildquelle: Screenshots aus der Studie “Deutschlands beste Ausbilder – Die große Studie von Capital und Ausbildung.de”

Dennoch sagten 67 %, dass die Qualität der Ausbildung darunter nicht gelitten hat. Warum das so ist? Einige Neuerungen haben großes Potenzial, sich fest zu etablieren. Warum also nicht Auszubildende und Werkstudent*innen, wo es möglich ist, im Homeoffice arbeiten lassen? So kann auch in besonderen Situationen die Ausbildung aufrecht erhalten werden. Fun Fact: Rein rechtlich gesehen ist Flex Work in der Ausbildung eine Ausnahme. Dennoch geben 36 % der Betriebe an, dies auch nach der Pandemie anzubieten.

Bildquelle: saatkorn.de

Tipps für New Work

  • Unterstütze Deine Ausbilder*innen: Ja, auch die Lehrenden brauchen Hilfe. Biete deshalb regelmäßig Weiterbildungen in den Themenbereichen Personalführung, Zielgruppenkenntnisse, Medienkompetenz, Didaktik und Förderung an.
  • Lernende werden zu Lehrenden: Biete Deinen Auszubildenden und dualen Student*innen die Möglichkeit, den Ausbilder*innen etwas beizubringen. Gerade die jüngere Generation hat (als die sogenannten Digital Natives) einiges auf dem Kasten, wenn es um digitale Kompetenz geht.
  • Sei offen für Neues: Gerade wenn es um Änderungen im Workflow oder um neue digitale Strukturen geht – schau über den Tellerrand und probiere neue Methoden aus. Es lohnt sich!

Punkt 3: Arbeitgeberattraktivität und Übernahme

So, kommen wir nun zum letzten großen Thema, das in der Studie behandelt wurde. Die Azubis sind mit der Ausbildung fertig und die duale Studienzeit neigt sich dem Ende. Der azubi.report 2021 hat gezeigt, dass die Bereitschaft, im Ausbildungsbetrieb weiterarbeiten zu wollen, sehr stark von der Qualität der Aufgaben und der allgemeinen Zufriedenheit zusammenhängen. Schauen wir ein letztes Mal in die Studie und wir sehen bei den Top-Unternehmen: „Wie hoch ist der Anteil (Durchschnittswert der letzten Jahre), die übernommen werden?“

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Bildquelle: Screenshots aus der Studie “Deutschlands beste Ausbilder – Die große Studie von Capital und Ausbildung.de”

Tipps für Deine Arbeitgeberattraktivität

  • Gespräche: Reden, reden, reden ist hier das Zauberwort. Deine Azubis wollen natürlich wissen, wie es für sie in der Zukunft aussehen wird. Biete ihnen deshalb regelmäßige Gespräche an, in denen sie sich auch etwas „von der Seele reden“ können. So zeigst Du ihnen, dass Du sie und ihre Bedürfnisse ernst nimmst.
  • Fokus auf die Lerninhalte: Wie heißt es so schön? „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“. Dieser Spruch ist nicht nur veraltet, sondern auch vollkommen daneben. Natürlich kann man mal einspringen und aushelfen, aber fülle den Tag Deiner Azubis nicht mit fachfremden Aufgaben, die sonst niemand erledigen möchte.
  • Weiterbildungsmöglichkeiten: Du machst Dich als Arbeitgeber attraktiv, wenn Du Deinen Leuten Möglichkeiten bietest, sich weiterzuentwickeln. Biete also konkrete Kurse an, die für die Gestaltung der Zukunft relevant sind.
  • Besondere Anreize: Natürlich hat nicht jedes Unternehmen dieselben Möglichkeiten, aber schöne Erinnerungen und Teambuilding-Maßnahmen müssen nicht immer besonders pompös aufgezogen werden. Da reicht schon ein gemeinsames Event, zusammen kochen, Spieleabende etc. Wichtig ist, dass sich alle wohlfühlen und als Team zusammenwachsen können.
  • Benefits: Wenn Du die Möglichkeit hast, biete beispielsweise Zusatzversicherungen, verschiedene Arbeitszeitmodelle oder Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld an.

Fazit

Viele Maßnahmen wie Flex Work, Homeoffice und digitale Kurse waren in der Krise anfangs nur ein Anker, um den Ausbildungsplatz zu sichern und das Lernen weiterhin zu gewährleisten. Was teilweise holprig anlief, birgt jetzt großes Potenzial und wird in der Zukunft mit Sicherheit weiterhin Bestand haben.

Nicht nur das Azubi-Recruiting, bzw. das Recruiting im Allgemeinen wird zunehmend digitaler, auch der ein oder andere Ausbildungsplatz.

Bildquelle: Screenshots aus der Studie “Deutschlands beste Ausbilder – Die große Studie von Capital und Ausbildung.de”; saatkorn.de; Olia Danilevich | pexels.com

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