Teamtypen: Je bunter desto doller

Warum sind manche Teams erfolgreicher als andere? Das liegt in großen Teilen an den Charakteren, aus denen sich ein Team zusammensetzt. Ist eigentlich auch logisch. Tickt ein Teammitglied wie das andere, denken alle immer in die gleiche Richtung. Innovationen und neue Denkansätze wird es so nicht geben. Daher ist es wichtig, dass sich eine Abteilung aus verschiedenen Typen zusammensetzt. Am besten aus blauen, grünen, gelben, orangen und roten. Hä!?! Blau, grün, gelb, rot? Was es damit auf sich hat, erfahrt Ihr in diesem Artikel, der gespickt ist mit wertvollen Tipps und Insights.

HR monkeys Experten
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Ähnlichkeit ist nicht immer gut

Gleich und gleich gesellt sich zwar gern, weil dann immer alles so schön harmonisch ist. Im Unternehmensumfeld ist aber genau das Gift für den Erfolg.

Managementexpert*innen gehen davon aus, dass die Innovationskraft eines Teams, das sich aus unterschiedlichen Charakteren zusammensetzt, viel größer ist, als die einer Fachabteilung, in der alle das dasselbe reden, denken und sagen. Wie sollten da neue Ideen entstehen? 

Wichtig dabei ist allerdings, dass sich die Typen in einem Team sinnvoll ergänzen und nicht einfach wild zusammengewürfelt werden. Diese Charaktere sollten idealerweise vertreten sein: 

  • Der entdeckende Entwickler
  • Der organisierte Umsetzer
  • Der überwachende Stabilisator
  • Der kreative Innovator

In der Fachliteratur wird den einzelnen Typen zur besseren Veranschaulichung jeweils eine bestimmte Farbe in einem Farbkreis zugeordnet. Hier gibt es verschiedene Modelle. Zur besseren Veranschaulichung hier mal ein Beispiel: Entdeckende Entwickler sind gelb, organisierte Umsetzer sind rot, überwachende Stabilisatoren sind blau und kreative Innovatoren sind grün. Die Theorie: Wenn der Farbkreis geschlossen ist und alle Teamtypen vertreten sind, ist der Erfolg am größten. Dann verfügt ein Team über alle Charaktereigenschaften und Soft Skills, die es braucht, um optimal zu performen.  

teamtypen

Wie ticken die verschiedenen Teamtypen*?

Aber was heißt das nun konkret? Was zeichnet die einzelnen Teamtypen aus? Das stellen wir Dir jetzt vor.

#1 Der gelbe Typ: Der entdeckende Entwickler

Die Eigenschaften: 
Der gelbe Teamtyp hat große Freude an der Kommunikation und am Netzwerken innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Er hat immer überzeugende Argumente und probiert gerne neues aus. Was diesen Charakter besonders glücklich macht: Wenn er es schafft, seine Ideen in die Tat umsetzen.

So blühen gelbe Teamtypen auf: 
Die Entdecker und Entwickler im Team brauchen die Chance, von anderen gehört zu werden. Einfach nur zuhören reicht aber nicht. Gelbe Teamtypen brauchen viel Feedback und blühen auf, wenn andere ihre Begeisterung für ein Thema oder eine Idee teilen. Gib Ihnen außerdem die Möglichkeit, sich auszuprobieren und Dinge umzusetzen. Dann laufen gelbe Teamtypen zur Höchstform auf. 

Was gelbe Teamtypen abturnt:  
Entdecker und Entwickler hassen es, wenn ihre Ideen immer wieder kritisch hinterfragt und im Vorfeld immer wieder Bedenken geäußert werden. Außerdem handeln sie lieber, als lange um den heißen Brei zu reden. Sie meiden Meetings, die sich immer wieder im Kreis drehen und lieben schnelle Entscheidungen und Entschlüsse. 

#2 Der rote Typ: Der organiserende Umsetzer

Die Eigenschaften: 
Rote Teamtypen lieben es zu organisieren und Dinge zum Laufen zu bringen, daher ziehen sie gerne als Manager*innen in laufenden Projekten die Strippen. Sie teilen Einzelnen Aufgaben zu, teilen das Budget ein und setzen Ziele. Während eines Projekts achten sie penibel darauf, dass alle zeitlichen Vorgaben eingehalten werden. Rote Teamtypen messen ihre Erfolge an Maßstäben wie Effizienz und Effektivität. Sie sind hochzuverlässig, schnell und ausgeglichene Menschen, die alles im Griff haben.

So blühen rote Teamtypen auf: 
Rote Teamtypen lieben es, wenn Absprachen eingehalten werden und zielgerichtet kommuniziert und gearbeitet wird. Ihre größte Motivation besteht darin, gesetzte Ziele zu erreichen. Das ist für Organisatoren und Umsetzer der größte Erfolg. Sie fühlen sich in einem Umfeld wohl, in dem alles sehr strukturiert zugeht und in dem klare Fristen und Termine gesetzt werden. 

Was rote Teamtypen abturnt:  
Organisatoren und Umsetzer sind keine Freunde von Ironie und zweideutigen Bemerkungen. Sie wollen sich an Fakten orientieren und brauchen klare Anhaltspunkte. Schwierig wird es auch, wenn sich Ideen immer wieder verändern oder Projekte abgebrochen werden. Sie bringen Dinge, die sie anfangen, auch gerne zu Ende. 

#3 Der blaue Typ: Der überwachende Stabilisator

Die Eigenschaften: 
Überwachende Stabilisatoren sind eher ruhigere Zeitgenossen, die ein Thema in allen Facetten durchdenken. Falls es Fallstricke oder besondere Herausforderungen gibt: Sie entdecken sie. Sie lieben klare Regeln und Strukturen und hinterfragen Dinge gern. Daher sind sie häufig im Controlling oder im Qualitätsmanagement beschäftigt. Überwachende Stabilisatoren beraten andere gerne und stehen jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung. Ihre Antworten fallen immer überlegt und sehr durchdacht aus.

So blühen blaue Teamtypen auf:
Struktur ist alles. Blaue Teamtypen lieben es, wenn Absprachen protokolliert und Dinge nicht übers Knie gebrochen werden. Um Entscheidungen zu treffen, brauchen sie Zeit und überlegen sich manches zwei- bis dreimal. Das Ergebnis ist immer perfekt. 

Was blaue Teamtypen abturnt:  
Blaue Teamtypen hassen nichts mehr als Zeitdruck und unerwartete Zwischenfälle oder Störungen. Alles braucht seine Zeit und seinen ruhigen Gang.

#4 Der grüne Typ: Der kreative Innovator

Die Eigenschaften: 
Gedankliche Grenzen gibt es bei kreativen Innovatoren nicht. Sie sprühen nur so vor Einfällen und Ideen, blicken wahnsinnig gerne über den Tellerrand und würden am liebsten fünf Dinge auf einmal umsetzen. Nicht selten sind grüne Teamtypen Forscher*innen  oder Produktentwickler*innen. Wobei sie sich eher als Ideengeber verstehen. Die Umsetzung obliegt anderen. Häufig sind kreative Innovatoren extrovertierte Persönlichkeiten, deren Blick immer in die Zukunft gerichtet ist. 

So blühen grüne Teamtypen auf: 
Kreative Innovatoren wollen Ideen entwickeln und brauchen den Freiraum für Experimente. Nicht jedes davon ist umsetzbar, aber viele. So bringen kreative Innovatoren ein Unternehmen stark voran – sie sind der Innovationsmotor. 

Was grüne Teamtypen abturnt: 
Grüne Teamtypen lieben Gedankenexperimente, in denen sie über das Machbare hinausdenken. Bedenkenträgerschaft, Fragen der Machbarkeit und des Kosten-Nutzen-Verhältnisses betrachten sie als ihre natürlichen Feinde. 

Die Vielfalt im Team macht’s

Um das jetzt aber nochmal klarzustellen. Natürlich sind diese Teamtypen, so wie wir sie dargestellt haben, sehr überspitzt. Viele von uns sind Mischformen aus verschie­denen Typen und vereinen gelbe, grüne, rote und blaue Anteile in unterschiedlicher Ausprägung auf sich, wobei eine Farbe meist deutlich dominiert.

Was das Modell aber sehr gut verdeutlicht: Eine Abteilung, die zum Beispiel weitgehend aus grün gefärbten kreativen Innovatoren besteht, wird zwar viele gute Ideen entwickeln, sie wird aber nie zum Ziel kommen. Dafür fehlt die rote Komponente des organisierenden Umsetzers, außerdem sollte der blaue Analytiker zuvor die oft hochtrabenden Ideen grüner Teamkollegen auf ihre Machbarkeit überprüft haben.

Welche Möglichkeiten hast Du im Recruiting?

Als  Recruiter*in solltest Du das immer im Hinterkopf behalten. Die Kunst ist es, bei der Personalauswahl nicht nur darauf zu achten, ob ein Talent alle fachlichen Skills mitbringt, sondern auch, ob es charakterlich in ein Team passt. Hinterfrage immer: Welche Farbe dominiert bei einem Talent, das sich bei Dir bewirbt und wie ergänzt es die Farben, die bereits in einem Team vorherrschen? Lässt sich mit dem neuen Kollegen oder der neuen Kollegin der Farbkreis schließen? Um das herauszufinden, stehen Dir neben dem klassischen persönlichen Gespräch noch ein paar andere Möglichkeiten zur Verfügung: 

  • Persönlichkeitstests 
  • Assessment Center
  • Probetage im Unternehmen und das anschließende Feedback der Mitarbeiter


Mit ein wenig Übung gelingt es, blaue, rote, gelbe und grüne Typen zu unterscheiden und Teams optimal zusammenzusetzen. Mission accomplished.

*Unsere Darstellung der Teamtypen orientiert sich sehr frei interpretiert und stark vereinfacht an dem Team Management Profil nach Magerisen McCann

Bildquelle: Sharon Pittaway | unsplash.com; Pavlo| Pexels.com

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