* Wenn wir, dem Lesefluss zuliebe, nur ein Geschlecht nennen, so möchten wir klarstellen, dass immer ausdrücklich alle Geschlechter (m/w/d) gemeint sind.
Immer weniger HR-Manager*innen können sich noch mit den Lettern „HR“ in ihrem Jobtitel identifizieren. Stattdessen nennen sie sich lieber People and Culture Manager. Moment mal! People-and-what? Was steckt denn da nun wieder dahinter? Das erfährst Du in diesem Artikel.
Nähern wir uns dem Thema einmal Schritt für Schritt an. HR ist ja bekanntermaßen die Abkürzung für Human Resources Management. Auf Deutsch übersetzt, bedeutet das: Steuerung von Humanressourcen. Nüchterner geht’s nicht. Und damit sind wir auch schon Kern des Problems angelangt. Moderne Personalverantwortliche sehen ihre Berufung nicht mehr darin, Humanressourcen zu „steuern“. Sie wollen mit ihren Kolleginnen und Kollegen arbeiten.
HR – dieser Begriff war zutreffend, so lange die Hauptaufgabe von HR-Manager*innen darin bestand, Zahlen, Daten und Fakten über Mitarbeitende zusammenzutragen und diese in Personalakten abzuheften. Doch so geht es schon lange nicht mehr im HR-Management zu.
In den letzten Jahren haben sich die Aufgaben vollkommen verändert. Heute stehen die persönlichen Bedürfnisse von Bewerbenden oder Mitarbeitenden viel stärker im Fokus. Menschen in den Mittelpunkt zu rücken und ihnen die perfekte Unternehmenskultur zu bieten, in denen sie motiviert und kreativ arbeiten können – das ist das Credo moderner HR-Manager*innen. Den Administrationskram erledigt im besten Fall eine HR Software. Und dazu passt der Jobtitel People and Culture Manager eindeutig besser als – wie war das? – die Steuerung von Humanressourcen.
Der Shift weg von HR-Management hin zu dem People-and-Culture-Gedanken betrifft alle Bereiche von HR. Auch das Recruiting. Auch hier geht es immer mehr darum, die eigenen Mitarbeitenden in den Mittelpunkt zu rücken und natürlich auch die Talente, die sich bei Deinem Unternehmen bewerben.
Um zu zeigen, wie Deine Belegschaft tickt und was sie besonders macht, solltest Du in Deinen Recruiting-Kampagnen das eigene Betriebsklima und die Unternehmenskultur möglichst lebhaft nach außen tragen. Vorbei zum Beispiel die Zeiten, in denen Unternehmen Stellenanzeigen oder Karriereseiten veröffentlichten, die liebloser nicht hätten sein können: Text, Text und nochmal Text und dazwischen eine nicht enden wollende Bulletpointliste. Raus aus der Welt der nackten Zahlen, Daten und Fakten und rein in die People-and-Culture-Ära.
Moderne Stellenanzeigen und Online-Arbeitgeberauftritte transportieren den Spirit in Deinem Betrieb sehr abwechslungsreich und transparent über den Einsatz verschiedenster Medien:
Aber Achtung: Die bisherigen Recruiting-Kampagnen einfach ein bisschen bunter und lebhafter zu gestalten, das trifft nicht den Kern des People-and-Culture-Gedankens. People and Culture hat viel mit Authentizität zu tun. Entscheidend ist es, dass sich Arbeitgebende in ihrem Recruiting zeigen, wie sie wirklich sind. So geben sie Bewerbenden die Chance zu, realistisch abzugleichen, wie gut sie zu dem jeweiligen Unternehmen passen und so setzen Unternehmen Talente in den Mittelpunkt. Indem sie ehrliche Botschaften und kein Marketing-Gefasel bekommen. So geht Wertschätzung.
Für Deine Recruiting-Kampagnen bedeutet das:
Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, ist es leider nicht. An dieser Stelle unterliegen Unternehmen immer wieder einem fatalen Trugschluss. Nämlich dem, dass man als Arbeitgeber im Kampf um die besten Talente aus der Masse hervorstechen muss. Und zwar indem man sich in der Außenkommunikation als ein Traumarbeitgeber darstellt, der man in Wahrheit aber gar nicht ist.
Also werden in Recruitingkampagnen die eigenen Attraktivitätsfaktoren feingetuned und Wahrheiten geschönt. Und – schwups – schon wird die olle Abstellkammer mit dem abgehalfterten Sitzsack zur chilligen Lounge-Zone hochstilisiert. Oder die winzige Kaffeeküche auf vier Quadratmetern wird als Meeting-Point verkauft, an dem „die Ideen nur so sprudeln“. Für die entsprechenden Fotos in der Stellenanzeige oder auf der Karriereseite wird aufgeräumt, geputzt und der richtige Winkel ausgewählt. Noch ein Filter drauf, der alles weichzeichnet und in schöne Farben taucht. Passt schon.
Nein!!! Das tut es eben nicht. Stellt man Bewerbende so in den Mittelpunkt? Bestimmt nicht. Das geht nur, indem Du maximal authentisch bist. Manche Arbeitgebende, die diese Idee bereits stärker verinnerlicht haben, gehen sogar soweit und sprechen auch mal über die Kehrseiten ihres Jobs.
Jüngst sind wir zum Beispiel auf eine Stellenanzeige gestoßen, in der offen thematisiert wurde, dass der Teamzusammenhalt im Unternehmen hoch ist und durch Teambuildingmaßnahmen gezielt gefördert wird. Dass das aber auch nötig ist. Schließlich bewegen sich Arbeitnehmende innerhalb des Konzerns in einem internationalen Umfeld, in dem viele Meinungen zusammenkommen – manchmal auch kontroverse.
Und da bedürfe es eines soliden Teamgefüges, das den einzelnen auffängt, wenn es einmal Rückschläge zu verdauen gibt. Solche Aussagen auf der Karriereseite oder in Stellenanzeigen wären bis vor ein, zwei Jahren undenkbar gewesen. Aber im People-and-Culture-Zeitalter gehören sie dazu. Unternehmen bemühen sich immer mehr, maximale Ehrlichkeit zu gewährleisten.
Und das kommt bei Kandidatinnen und Kandidaten mehr denn je an. Talente haben genug von wohlklingenden Marketing-Claims in Stellenanzeigen und auf Karrierewebseiten. Laut des „HR Reports 2022“ des Karriereportals Monster sind 24 Prozent der Talente gegenüber den Versprechen von Unternehmen bezüglich Job-Perspektiven, Benefits und der Kultur am Arbeitsplatz im Recruiting genau deswegen inzwischen mehr als skeptisch: Sie haben in Recruiting-Kampagnen offensichtlich zu vieles gelesen, was sich hinterher als Fake herausgestellt hat.
Umso wichtiger ist es, den People-and-Culture-Ansatz mit dem nötigen Ernst umzusetzen. Dazu gehört aber nicht nur, sich authentisch zu präsentieren, sondern auch, Talenten im Recruiting die richtigen Services zu bieten. Auch das drückt Wertschätzung aus. Allerdings besteht auch hier Verbesserungsbedarf.
Das beginnt schon damit, dass Kandidatinnen und Kandidaten in Stellenanzeigen oder auf Karriere-Websites weder eine E-Mail noch eine Telefonnummer ihres Ansprechpartners oder ihrer Ansprechpartnerin in der Personalabteilung finden. Gerade bei der sehr kommunikativen Generation Z, die rund um die Uhr miteinander via Smartphone vernetzt ist, erzeugt das ein schales Gefühl: „Will mich der Arbeitgebende wirklich? Warum will er dann nicht kontaktiert werden?“ Hier sollten Unternehmen dringend nachbessern.
Und noch etwas: Erschwere es Talenten nicht unnötig, sich bei dir zu bewerben. Verabschiede Dich dazu von komplizierten Online-Formularen und sorge mit einfachen Bewerbungsprozessen dafür, dass alles schnell und unkompliziert geht, am besten sogar mit dem Smartphone.
Bildquelle: Austin Distel | unsplash.com; Mimi Thian| unsplash.com
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