Arbeitgeber-Kommunikation in der Corona-Krise

Das Coronavirus verbreitet sich rasant in Deutschland und viele Unternehmen verab­schieden sich ins Home Office, um ihre Mit­arbeiter zu schützen. Ja, das ist mit Aufwand verbunden und die Nerven liegen blank. Aber wir wagen jetzt mal eine steile These: Aus Employer-Branding-Gesichts­punkten hat das Ganze auch was Gutes. Der eigenen Employer Brand schadet der präventive Gesundheits­schutz garantiert nicht. Im Gegenteil! 

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Mitarbeiterwohl oder Umsatz? Firmen zeigen ihr wahres Gesicht

In Amerika wird diskutiert, wie viele Todesfälle “akzeptabel” sind, um die Wirt­schaft am Laufen zu halten. Ein gruseliger Gedanke, der für viele surreal wirkt, aber gerade von vielen kleinen Unternehmen gestützt wird, deren mühevoll aufgebaute Existenz am seidenen Faden hängt.

In vielen deutschen Firmen heißt es dieser Tage deshalb: Home Office.  Das dient nicht nur sehr effektiv dem Gesundheitsschutz. Es beruhigt auch die Nerven. Auch das ist ungemein wichtig in Krisenzeiten. Über Live-Ticker konnten sich Arbeitnehmer in den letzten Wochen praktisch minutiös über jede Neuansteckung und jeden Todesfall informieren. Das schürte gerade in Unternehmen, in denen Tag für Tag viele Menschen zusammenkommen, Ängste. Und Angst ist immer ein schlechter Berater. Sie mindert die Motivation der Mitarbeiter und senkt die Produktivität.

Vielerorts haben Mitarbeiter nun Aha-Erlebnisse: “Die Firma meinte immer, Home Office sei unmöglich. Jetzt plötzlich geht’s doch…”. Eine frustrierende Realisation für Viele, die seit Jahren nach Home-Office-Lösungen fragen, sie aber nie zugestanden bekamen.

Arbeitgeber-Kommunikation in der Corona-Krise

Die Sorge vor einer Ansteckung wächst zusehends und Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter ins Office “zwingen”, ernten Kritik. 

Das Arbeitgeberimage leidet zunehmend, je mehr sich die Krise zuspitzt: In der Belegschaft manifestierte sich das Gefühl, der Arbeitgeber tue nicht alles in seiner Macht Stehende, um Mitarbeiter zu schützen. Das schadet irgendwann auch der externen Arbeitgebermarke.

VW als Negativbeispiel

Hier reagierte man erst spät auf die größer werdende Angst der Mitarbeiter vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Sie mussten in Werkshallen weiterhin eng an eng miteinander arbeiten. Dem Betriebsrat ging die Werksschließung, die letztlich auf Druck der Belegschaft erfolgte nicht schnell genug über die Bühne. Er kritisiert die entstandene Zwei-Klassen-Gesellschaft im Konzern:

„Die Kolleginnen und Kollegen an den Montagelinien, in den Werkstätten, in der Logistik und andernorts sind weitaus stärker als andere Abteilungen der VW AG von der aktuellen Corona-Krise betroffen – und können dort die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts nicht einhalten“, hieß es laut der Welt in einem Brief des Betriebsrates an die Belegschaft. Und weiter: „Während Beschäftigte in den Büro­bereichen im großen Stil in die mobile Arbeit wechseln, stehen die Kolleginnen und Kollegen im Schichtbetrieb an den Linien.“ Während überall bei VW Abstands­gebote gälten, „arbeiten die Kolleginnen und Kollegen im direkten Bereich Schulter an Schulter an den Fahrzeugen“.

So etwas bekommen natürlich auch potenzielle Bewerber mit. Das sät schnell Zweifel, wie wertschätzend der Konzern mit seinen Arbeitnehmern umgeht. Alles nur hohle Versprechen auf der Karriereseite? Setzen sich solche Gedanken erstmal im Bewusstsein der Talente fest, ist der externe Imageschaden Programm.

Gesundheitsschutz: Ein bisschen Großzügigkeit schadet nicht

Wer’s hingegen anders herum macht, ist aus Employer-Branding-Gesichtspunkten klar im Vorteil. Big Player wie Apple haben vorgemacht, wie’s geht. In einem internen Memo bot CEO Tim Cook den Mitarbeitern in den meisten Apple-Niederlassungen schon zu Beginn der Krise die Möglichkeit an, von zu Hause aus zu arbeiten. Auch in Deutschland. Cook bezeichnete den Ausbruch des Coronavirus in seiner Nachricht als ‚beispielloses Ereignis‘ und als ‚herausfordernden Moment‘. Auch die Stores wurden bis auf Weiteres dicht gemacht. Das hat weltweit für großes Lob gesorgt.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) befasste sich früh mit dem Thema Home Office. Erstmal für einen Stresstest. Um zu überprüfen, ob die hauseigene IT für den Fall gerüstet ist, dass alle 3.700 Beschäftigten der Notenbank im Notfall von zu Hause arbeiten könnten. Danach war Aufatmen angesagt: Die technischen Kapazitäten hielten Stand.

In Krisenzeiten klare Zeichen für den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter setzen

Unser Fazit: In Krisenzeiten klare Zeichen für den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter zu setzen, zahlt unmittelbar auf das Commitment der eigenen Belegschaft und das eigene Image ein – intern und extern. Durch frühzeitige Schutzmaßnahmen drücken Unternehmen Fürsorge aus und zeigen, dass sie sich um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter sorgen. So etwas spricht sich auch in Bewerberkreisen herum.

Um aber auch das noch einmal klarzustellen: Ein gesetzlicher Anspruch, von zu Hause aus zu arbeiten, besteht nicht. Auch gibt es kein „allgemeines Recht des Arbeitnehmers, bei Ausbruch einer Erkrankungswelle wie COVID-19 der Arbeit fernzubleiben.“ So ist es auf den Seiten Bundesministeriums für Arbeit und Soziales nachzulesen.

Der präventive Gesundheitsschutz von Mitarbeitern hängt also tatsächlich vom Good-Will des Arbeitgebers ab. Das betrifft auch die Freistellung von potenziell betroffenen Mitarbeitern und eine präventive Betriebsschließung im Falle eines Falles. Es sei denn, das Gesundheitsamt macht andere Vorgaben. Zugunsten der Produktivität, der Mitarbeiterbindung und des Gesundheitsschutzes des eigenen Teams lohnt es sich aber, in diesen Zeiten schneller ein Auge zuzudrücken. Bleibt gesund!

Was Personaler bei Home Office beachten sollten

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