sonderurlaub hand mit haustürschlüsseln

Sonderurlaub: Ein echter Benefit-Boost

Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen – zum Beispiel der Fachkräftemangel. Eine Möglichkeit, potenzielle Bewerber*innen zu begeistern, hast Du mit starken Benefits. Klar, Urlaub – und speziell Sonderurlaub – ist bei Arbeitnehmer*innen immer gern gesehen. Zu klassischen Sonderurlauben wie zur Geburt, zum Umzug oder bei einer Hochzeit, gesellen sich mittlerweile neue, außergewöhnliche Varianten. Wir stellen sie Dir vor.
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Definition: Was ist Sonderurlaub?

Sonderurlaub nennt man es, wenn Arbeitnehmer*innen bezahlt freigestellt werden. Angestellte können ihn in ausgewählten Fällen beantragen. Der Sonderurlaub wird zusätzlich zu den regulären Urlaubstagen gewährt.

Und das sagt das Gesetz: Sonderurlaub ist möglich, wenn jemand „für eine verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit durch einen in seiner Person liegenden Grund ohne sein Verschulden an der Dienstleistung verhindert wird“ (§ 616 im BGB).

Was sind Beispiele für Sonderurlaub?

Es gibt eine ganze Reihe an Beispielen rund ums Thema Sonderurlaub. Hier kommen die bekanntesten Fälle, in denen viele Unternehmen ihren Mitarbeiter*innen frei geben. Sonderurlaub gibt’s unter anderem wegen:

  • Der eigenen Hochzeit bzw. der Eintragung einer Lebenspartnerschaft
  • Der Geburt des eigenen Kindes
  • Der Beerdigung eines Familienmitglieds
  • Eines Umzugs aus Arbeitsgründen
  • Eines dringenden Arztbesuchs
  • Der Pflege von Familienangehörigen
  • Der Erkrankung des eigenen Kindes 

Sonderurlaub: Gesetzlich nicht ganz genau geregelt

Ob Unternehmen ihren Angestellten Sonderurlaub erlauben, wie viel und zu welchen Anlässen – das dürfen diese selbst entscheiden. Außer im öffentlichen Dienst! Da hat der „Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst“ (TVöD) das Sagen. Der § 29 schreibt vor – Sonderurlaub gibt’s wegen:

  • Der Geburt des eigenen Kindes: 1 Arbeitstag
  • Dem Versterben eines nahen Verwandten: 2 Arbeitstage
  • Eines Umzugs aus dienstlichen Gründen: 1 Arbeitstag
  • Eines Arbeitsjubiläums (25 oder 40 Jahre): 1 Arbeitstag
  • Der schweren Erkrankung von Angehörigen: 1 bis 4 Arbeitstage
  • Eines notwendigen Arztbesuchs: Zeit des Arztbesuchs plus Fahrtzeit

Übrigens: Auch viele Unternehmen außerhalb des öffentlichen Dientes orientieren sich an diesen Vorgaben. 

Besonderer Benefit: Spezieller Sonderurlaub

Bietest Du Deinen Angestellten bereits Sonderurlaub? Ob ja oder nein – in jedem Fall lohnt es sich, darüber nachzudenken, besondere Formen von Sonderurlaub anzubieten. Und ganz wichtig: Sprich darüber in Deinen Stellenausschreibungen. Denn mit solchen Benefits stichst Du aus der Masse heraus und begeisterst Talente für eine Bewerbung bei Deinem Unternehmen.

Was ist außergewöhnlicher Sonderurlaub?

Positioniere Dich mit besonderem Sonderurlaub als attraktiver Arbeitgeber. Hier sind ein paar Beispiele:

  • Period Leave: Körperlich krass – für Mitarbeiterinnen sind die Tage oft eine harte Herausforderung. Da fällt es schwer, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist „Menstruationsurlaub“ in Deutschland leider immer noch nicht gesetzlich geregelt. Dieser kann aber über Krankheitstage abgerechnet werden. Extra-Urlaubstage nur für Mitarbeiterinnen wären wünschenswert, sind aber nicht mit dem Gleichbehandlungsgesetz vereinbar.
  • Unhappy Leave: Mentale Gesundheit ist superwichtig. Das dachte sich auch ein chinesisches Unternehmen und gewährte seinen Mitarbeiter*innen Sonderurlaub, wenn diese sich nicht gut fühlen. Das könnte der Beginn eines Trends sein – und Du könntest quasi von Beginn an mit dabei sein. Mache Deine Angestellten happy mit Unhappy Leave!
  • Regionale Feste: In fast jeder Region gibt es besondere Feste oder Veranstaltungen, die zwar kein offizieller Feiertag sind, aber sich für die Arbeitnehmer*innen so anfühlen und ihnen besonders wichtig sind. Zum Beispiel der Rosenmontag in Köln. Mit entsprechendem Sonderurlaub kommst Du Deinen Angestellten entgegen, da diese sich dann nicht extra freinehmen müssen. Und Du zeigst, dass Dir regionale Traditionen wichtig sind. Das kommt gut an!
  • Birthday Leave: Nicht alle Mitarbeiter*innen sind Party People und feiern ihre Geburtstage groß. Aber an diesem besonderen Tag frei zu haben, ist doch trotzdem supernett – und eine schöne und wertschätzende Geste eines Unternehmens.
  • Adoption Leave: Der Sonderurlaub bei der Geburt des eigenen Kindes ist ja bekannt. Aber es wäre doch schön, auch andere Lebensentwürfe im Blick zu haben und Mitarbeiter*innen, die ein Kind adoptieren, dafür Sonderurlaub zu geben.
  • Pet-ernity Leave: Vielen Menschen liegen nicht nur andere Menschen am Herzen, sondern auch ihre Haustiere. Mit Sonderurlaub kannst Du zum Beispiel ermöglichen, dass sich Mitarbeiter*innen um die Eingewöhnung, das Training oder Tierarztbesuche kümmern können.
  • Divorce Leave: Leider ist nicht immer alles rosarot. Scheidungen können emotional sehr belastend sein. Mitarbeiter*innen können Sonderurlaub nutzen, um die Scheidung zu verarbeiten und um rechtliche und persönliche Angelegenheiten zu regeln.
  • Volunteering Leave: Menschen, die ehrenamtlich tätig sind, sind superwichtig für unsere Gesellschaft. Leider fehlt manchmal – nicht selten aufgrund des Jobs – die Zeit dafür. Gibst Du Mitarbeiter*innen Sonderurlaub fürs Ehrenamt, machst Du ihnen eine Freude und die Gesellschaft ein Stück besser. 

Fazit: Sonderurlaub als Benefit

Sonderurlaub ist definitiv ein Top-Benefit – besonders, wenn Du ihn nicht nur aus den klassischen Gründen wie Hochzeit oder Umzug gewährst. Aber im Prinzip gilt: Jeder Tag Sonderurlaub ist ein Pluspunkt im Kampf um Fachkräfte und für die Mitarbeiterbindung. Warum?

  • Alleinstellungsmerkmal: Gerade außergewöhnliche Sonderurlaube sorgen dafür, dass sich Dein Unternehmen von der Konkurrenz abhebt. Mit Sonderurlaub als Benefit sicherst Du Dir eine Sonderstellung im Meer der Stellenausschreibungen und überzeugst Talente, sich bei Dir zu bewerben.
  • Gesprächsstoff: Gerade innovative und empathische Arten von Sonderurlaub werden in den sozialen Netzwerken, in denen potentielle Bewerber*innen täglich unterwegs sind, total positiv aufgenommen. So steigt die Arbeitgeberattraktivität. Booste mit Sonderurlaub Deine Employer Reputation!
  • Diversität und Inklusion: Zwei superwichtige Themen unserer Zeit! Sonderurlaube wie Adoption Leave oder Period Leave sorgen dafür, dass verschiedenste Lebenssituationen und Bedürfnisse gesehen und respektiert werden. Das kommt bei potentiellen Bewerber*innen und Mitarbeiter*innen super an.
  • Work-Life-Balance: Sonderurlaub kann dafür sorgen, dass die Work-Life-Balance optimiert wird und die Zufriedenheit – aber auch die Loyalität und Produktivität – Deiner Mitarbeiter*innen steigt. Sie wissen es zu schätzen, was Du ihnen ermöglichst, und geben etwas zurück.
  • Storytelling: Wenn Du Sonderurlaub anbietest, kannst Du Deine Mitarbeiter*innen darüber sprechen lassen – z. B. in kurzen Clips auf Social Media. Sie können authentisch erzählen, warum sie dankbar für Sonderurlaub sind, was ihnen dadurch ermöglicht wurde bzw. wie er ihnen geholfen hat. Das kann potenzielle Bewerber*innen begeistern. 

Top-Benefits – wie z. B. Sonderurlaub – sind ein echter Erfolgsfaktor in einer Stellenanzeige. Was sonst noch wichtig ist, damit Deine Job Ad begeistert, verrät Dir unsere praktische Checkliste.

Bildquelle: Jakub Żerdzicki; unsplash.com

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