Was ist Fridge Hiring? Eine Definition.
Du kennst es sicher: Der Großeinkauf steht bevor. Mal eben in die Drogerie, den ganzen Kram für den Monat zusammengepackt und dann noch „schnell“ in den Supermarkt und für die ganze Woche eingekauft. Herrlich, so ein voller Kühlschrank – und die Vorratskammer erst!. Für was Du das alles brauchst, wird sich schon zeigen. Kann ja nix mehr schiefgehen für eine gewisse Zeit.
Nun, genauso musst Du Dir Fridge Hiring vorstellen. Im Prinzip lässt sich der Begriff wunderbar ins Deutsche übersetzen: „Fridge“ für Kühlschrank und „Hiring“ für Einstellen. Kurz gesagt: Unternehmen gehen auf die Suche nach Talenten und stellen diese ein – im ersten Moment unwichtig, ob überhaupt genügend Stellen zu vergeben sind. Lieber auf Nummer Sicher gehen, als erst zu suchen, wenn die Hütte brennt. Zur Not schafft man neue Positionen. Denn: Haben ist besser als brauchen. Oder?
Gründe für Fridge Hiring gibt’s aktuell genug:
- Fachkräftemangel
- dünne Personaldecke
- frühzeitiger Ersatz für Mitarbeiter*innen, die bald in Rente gehen
Wer wird am dringendsten gesucht?
Die Stellenbörse Indeed hat zu dem Thema eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Befragt wurden 400 Personaler*innen, ob sie schon einmal jemanden eingestellt haben, der/die zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht im Unternehmen gebraucht wurde. Das Ergebnis:
- 82,2 Prozent der Befragten haben bereits jemanden eingestellt.
- 26,5 Prozent gaben sogar an, schon häufig zu dieser Methode gegriffen zu haben.
Annina Hering, Ökonomin im „Indeed Hiring Lab“, äußert sich wie folgt zu dieser Situation: „Immer mehr Unternehmen sichern sich vorzeitig Talente, damit sie nicht von der Konkurrenz weggeschnappt werden. Das gilt laut unserer Umfrage zumindest für die letzten zwölf Monate. Angesichts des Personalmangels ist diese Entwicklung folgerichtig und auch nachvollziehbar.“
Welche Fachkräfte hamstern Unternehmen am ehesten?
- Mitarbeiter*innen im Mid-Level: 54,7 Prozent
- Junge Talente, die neu im Berufsleben sind: 44,7 Prozent
- Studierende: 29,5 Prozent
Wer hingegen nicht so gerne auf Vorrat geparkt wird, sind Mitarbeitende in Führungspositionen. Eigentlich auch logisch, oder? Immerhin sind sie eine ziemlich teure Ressource.
Fridge Hiring lässt kein Talent kalt
Probier´s doch auch mal mit Personal auf Vorrat, das hat nämlich entscheidende Vorteile für Dich und Deine Mitarbeitenden!
#1 Der Talent Pool läuft nicht über
Du bekommst viele Initiativbewerbungen und hamsterst die Talente in Deinem Talent Pool? Hier sind sie eine vergeudete Ressource! Während dein Talent Pool überquillt, leisten Deine Leute ständig Mehrarbeit. Ergibt keinen Sinn, oder? Denk´ mal drüber nach, ob Du nicht das ein oder andere Mal gleich jemanden einstellst, statt zu „parken“.
#2 Die Absagequote ist geringer
Vor einigen Jahren lief es noch so: Stellen wurden ausgeschrieben, Bewerbungen kamen, jemand wurde eingestellt. Oftmals wurden von vorneherein Bewerber*innen aus Prinzip abgelehnt, da ihre Bildungsabschlüsse nicht zur Stelle passten. Zum Glück findet hier ein Umdenken statt: Immer mehr Talente bekommen nun den Job, obwohl sie nicht alle Hard Skills mitbringen. Stattdessen wird der Fokus eher auf die Soft Skills gelenkt, den Rest kann man sich on-the-job aneignen. Mach’s genauso und profitiere: Bewerbende erhalten weniger Absagen, der Recruitingprozess verkürzt sich und das Unternehmen spart Geld.
#3 Das Onboarding wird erleichtert
Wir stellen mal die These auf, dass 99 Prozent aller Arbeitnehmenden (uns eingeschlossen) das Gefühl der Überforderung kennen, wenn man einen neuen Job antritt. Man kennt die Kolleg*innen nicht, die Systeme sind neu, die Abläufe sowieso. Schmeißt man jemanden ins kalte Wasser und er oder sie muss gleich Höchstleistungen bringen, wird das in den seltensten Fällen gut gehen.
Neue Mitarbeitende brauchen Zeit, um in Ruhe anzukommen, vielleicht auch neue Fähigkeiten zu entdecken und ihr volles Potenzial zu entfalten. Mit Fridge Hiring ermöglichst Du ein entspannteres Onboarding für beide Seiten: Weniger Druck auf einer einzelnen Person, frische Ideen und Chancen, out-of-the-box zu denken. Die Neuen haben folglich mehr Entwicklungsspielraum und Du steuerst dem Personalengpass sinnvoll entgegen.
#4 Entlastung der bisherigen Crew
Es ist gefühlt überall dasselbe, vor allem in der Pflegebranche, Pädagogik und IT sowie im Handwerk herrschen die größten Lücken in der Personaldecke. Manchmal ist das hausgemacht: Die Personaldecke wird bewusst knapp gehalten, um Personalkosten zu sparen. Und das müssen diejenigen mit Mehrarbeit ausbaden, die sowieso schon überlastet sind. Frag am besten Deine Mitarbeiter*innen nach einer realistischen Einschätzung, wie viele neue Leute gebraucht werden. Und berücksichtige auch die Bewerber*innen, die nicht alle gewünschten Qualifikationen mitbringen – oder eben auch Quereinsteiger*innen.
Eines wäre da noch …
Einen kleinen Wermutstropfen müssen wir Dir aber noch servieren. Einfach nur auf den Zug mit aufzuspringen, wird Dich nicht glücklich machen. Gefühlt wahlloses Einstellen neuer Leute kostet Dich im Zweifel ´ne Menge Zeit, Geld und auch die Zufriedenheit Deiner Mitarbeitenden, weil Du Leute einstellst, die gar nicht zu Deinem Unternehmen passen. Du kannst das Risiko minimieren, indem Du vielleicht was Neues ausprobierst?! Wie wäre es denn, wenn Du authentische Videos drehst? So kannst Du Deinen Unternehmensspirit in die Welt hinaustragen. Zum Beispiel mit unseren TikTok Stellenanzeigen! Wir beraten Dich gern.
Und einen Satz noch zum Schluss: Bei aller Liebe zum Fridge Hiring solltest Du aber nicht diejenigen vergessen, die den Laden am Laufen halten. Achte weiterhin auf eine gute Mitarbeiterbindung.