Impostor-Syndrom bei Bewerbern

Bei der Personalauswahl hast Du es mit den verschiedensten Charakteren zu tun. Da gibt es die, die selbst einen krassen beruflichen Bauchplatscher als Erfolg zu verkaufen wissen. Und es gibt die, die wirklich gut in dem sind, was sie tun. Aber sie glauben nicht an das eigene Können. Stattdessen buchen sie Erfolge als Zufall ab. Solche Kandidaten leiden am Impostor-Syndrom – zu deutsch: Hochstapler-Syndrom. Aber wie gehst Du als Recruiter mit ihnen um? 

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Jeder kennt das doch: Man weiß, dass man etwas gut kann. Aber wenn jemand einen fragt “Wie gut bist Du?” wird man unsicher. Vielleicht hat man an der Uni manche Themen gar nicht behandelt, die in diesem Job wichtig wären? Vielleicht war viel doch Glück, kein Können? Es gibt immer jemanden, der es noch besser kann. Man will ja auch nicht protzen…

Gerade in Vorstellungsgesprächen sind Bewerber im Zwiespalt: Man möchte sich verkaufen, aber auch nicht zu sehr hochstapeln, damit letztlich keine unrealistischen Erwartungen entstehen.

Impostor-Syndrom: Bewerber top, Selbstbewusstsein Flop

Röter könnte der Faden nicht sein, der den Lebenslauf des Bewerbers durchzieht. Ein beruflicher Erfolg reiht sich an den anderen. Und auch der Rest der Unterlagen lässt keinerlei Wünsche offen: Studium mit Auszeichnung bestanden, Auslandsjahr an einer angesehenen Uni, Abiturnote mit Sternchen, soziales Engagement. Kurzum: Der CV, der da vor Dir liegt, ist der Traum eines jeden Personalers. Bingo!

Was Du allerdings im Moment noch nicht weißt: Das Talent, das sich bei Dir beworben hat, ist nicht so selbstsicher, wie es der Lebenslauf erwarten lässt. Fast jeder zweifelt manchmal an den eigenen Fähigkeiten. Schlimmer noch: Gerade richtig vielversprechende Talente sind oft nervös, angesichts der Top-Skills, die ihnen da in den verschiedensten Papieren bescheinigt werden. Die Angst, irgendwann komme die Wahrheit ans Licht und dann wird der Fall tief sein. Diagnose: Impostor-Syndrom. 

Woher kommt das Impostor-Syndrom?

Das Impostor-Syndrom wird auch als Hochstapler-Syndrom, Mogelpackungs-Syndrom oder Betrüger-Phänomen bezeichnet. Es ist keine psychologische Erkrankung, sondern gilt als “psychologisches Phänomen”.  Es kann jedem Bewerber passieren.

Betroffenen fällt es schwer, ihre persönlichen Erfolge als realistisch zu verbuchen. Die möglichen Ursachen vermuten Wissenschaftler in der Kindheit. Das Hochstapler Syndrom entsteht eher bei Kindern, die sich die Zuwendung der Eltern durch Leistung verdienen müssen. Aus einem Liebesdefizit heraus entsteht irgendwann das Gefühl, nie zu genügen. Egal, wie gut man ist.  

Ist das Impostor-Syndrom weiblich?

In der Vergangenheit wurde diese besondere Form der Selbstzweifel tatsächlich vor allen Dingen Frauen zugeschrieben. Doch eine Studie der Brigham Young University brachte jüngst ans Licht: Stimmt gar nicht. Es gibt keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Geschlechtern – Männer und Frauen sind etwa im gleichen Maße betroffen. 

Unsere Theorie: Gut möglich, dass der wahrgenommene Unterschied zwischen den Geschlechtern eher in deren Umgang mit dem Hochstapler-Syndrom liegt. Während Frauen die eigene Unsicherheit eventuell offener spiegeln, drücken Männer vielleicht nach außen eher aus, dass das Lob an ihnen abprallt. Auch, wenn es in Wirklichkeit vollkommen anders ist. Immerhin haben sie von klein auf gelernt: Ein Mann zeigt keine Gefühle.

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Wie dem Impostor-Syndrom im Recruiting auf die Schliche kommen?

Im Bewerbungsprozess kannst Du niedrig-stapelnden betreffenden Kandidaten aber auf die Schliche kommen. Und zwar, indem Du sehr genau beobachtest. Hier mal ein paar Tipps: 

So knackst du die Schale: Wie findest du heraus, was diese Menschen wirklich drauf haben? Frage nach ihrer Erfahrung, ihrer Vergangenheit. Lasse sie beispielsweise von bisherigen Projekten erzählen. Erwähne ihre bisherigen Erfolge lobend und frage, wie sie an diesen Punkt gekommen sind. Teste ihr können durch Probearbeiten und fachliche Fragen im Interview, statt abstrakt eine Selbsteinschätzung zu erfragen.

Warum Du einen Impostor unbedingt einstellen solltest!

Soweit, so gut. Aber lohnt sich dieser ganze Aufwand überhaupt? Ja! Denn das Impostor-Syndrom ist für jeden fünften von uns ein ständiger Begleiter. Bedeutet für Dich als Recruiter: 20 Prozent Deiner Bewerber verkaufen sich bei der Bewerbung unter Wert. Eine ganze Menge! Entsprechend hoch ist die Gefahr, dass Dir ein leistungsfähiger Mitarbeiter durch die Lappen geht, weil er im Vorstellungsgespräch nicht zeigt, was er drauf hat. 

Und noch aus einem anderen Grund solltest Du einen Impostor entlarven: Meistens strengen sie sich im Arbeitsleben mehr als andere an. Also muss man sie zwischendurch eher bremsen statt anzutreiben. Perfekte Arbeitsergebnisse sind somit Programm!

Wenn Du dein Unternehmen voranbringen willst, solltest Du bereits beim Check der Bewerbungsunterlagen zwischen den Zeilen lesen. Dann entdeckst Du ganz sicher so manchen Diamanten für Deinen Betrieb. Und Du kannst Dir direkt in nicht-impostorischer Manier auf die Schulter klopfen: Alles richtig gemacht. 

Vorschnelle Schlüsse zu ziehen ist menschlich… Bist Du fair zu Deinen Bewerbern?

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