#1 Arbeitsbesprechung
Arbeitsbesprechungen finden in der Regel wöchentlich statt. Es dient dazu, sich gegenseitig up-to-date zu halten, Rollen umzuverteilen, neue Projekte ins Leben zu rufen etc. Um lange Diskussionen und zeitliche Verzögerungen von vornherein zu vermeiden, ist das Konzept hier klar: In einer Arbeitsbesprechung werden Hindernisse und Herausforderungen beseitigt, damit weiterhin effizient gearbeitet wird.
In der Arbeitsbesprechung hat der Facilitator eine wichtige Rolle: Es ist seine Aufgabe, dass alle im vorhinein definierten Regeln eingehalten werden: Ablauf, Programmpunkte, festgelegte Zeit etc.
#2 Rollenbesprechung
In der Rollenbesprechung geht es – wie der Name schon sagt – um die einzelnen Rollen innerhalb und die Struktur eines Kreises. Die Rollenbesprechung findet im Vergleich zur Arbeitsbesprechung weniger häufig statt, zumindest wenn das Unternehmen schon länger nach dem Ansatz „Holakratie“ arbeitet. In der Anfangszeit, in der jede*r noch die eigene Rolle finden muss, finden Rollenbesprechungen selbstverständlich häufiger statt.
#3 Transparenz
Transparenz ist ein essenzieller Teil von Holacracy. Da alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichberechtigt entscheidungsbefugt sind, muss jede*r einzelne von ihnen über sämtliche Informationen verfügen bzw. wissen, über welche Wege er an diese gelangen kann. Nur wenn diese Transparenz gegeben ist, können Entscheidungen vollumfänglich getroffen werden.
#4 Entscheidungsfindung
In Unternehmen, die nach dem Prinzip der Holakratie arbeiten, werden Entscheidungen transparent getroffen. Also jede*r Einzelne weiß, wer worüber abstimmen und entscheiden darf. Auch bei diesen Entscheidungsfindungsprozessen geht es um Effizienz: Alle Entscheidungen werden von den Projektbeteiligten getroffen. Übersteigt eine zu treffende Entscheidung den Kompetenzbereich der Anwesenden oder betrifft diese noch weitere Rollen außerhalb des anwesenden Kreises, werden weitere Schritte in Rollen- oder Arbeitsbesprechungen getroffen.
#5 Integrative Entscheidungsfindung
Eine integrative Entscheidungsfindung findet statt, wenn Spannungen in Team auftreten. Kommt das Team zur Besprechung zusammen, kann jede*r einen Vorschlag machen, wie diese Spannungen gelöst werden können. Diese Vorschläge werden dann in der Gesprächsrunde diskutiert und der Gruppe etwas Bedenkzeit eingeräumt. Hat jemand schwere Bedenken, so können diese im Rahmen des Konsent-Prinzips, also einer Beschwerderunde, geäußert werden.
#6 Konsent-Prinzip
Holakratie funktioniert, da Vorschläge eingebracht werden, um Prozesse zu optimieren und zu beschleunigen. Das Konsent-Prinzip beruht auf schwerwiegenden Einwänden – also gegenteilig zum Konsens, bei dem sich alle Beteiligten einig sein sollen.
Wird eine Entscheidung innerhalb des Kreises getroffen und äußert eine anwesende Person schwerwiegende Einwände, müssen diese diskutiert werden. Könnte etwas Beschlossenes der Organisation Schaden zufügen, kann mit dem Konsent-Prinzip schnell reagiert werden.