Future Skills – der Mitarbeitende der Zukunft

Hast Du heute mal wieder Lust auf Runde Buzzword-Bingo? Wir haben eine neue Phrase ausgegraben: “Future Skills” – schon mal gehört? Das sind Fähigkeiten, die Mitarbeitende in Zukunft besitzen sollten. Was das für Dich als HR-Expert*in bedeutet? Am besten, Du richtest Dein Recruiting und Deine Personalentwicklung schon jetzt auf diese Skills aus. So sicherst Du Dir einen entscheidenden Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb. Warum? Das erfährst Du in diesem Artikel.

HR monkeys Experten
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Eine Welt im beständigen Wissens-Wandel

„Nichts ist so beständig wie der Wandel“ – das wusste schon der Philosoph Heraklit von Ephesus, der diesen Satz vor rund 2.500 Jahren in Stein meißelte. Und auch wenn dieses Zitat nicht nur alt, sondern so richtig alt ist, ist es aktueller denn je. Schon immer befand sich die Welt in einem konstanten Wandel. Erfolgte dieser Wandel jedoch zunächst eher gemächlich, hat er inzwischen eine immense Geschwindigkeit erreicht. Das kennst Du sicher auch nur zu gut: Kaum hast Du Dir neues berufliches Wissen drauf geschafft, ist es auch schon wieder veraltet. Nicht nur bei Computer­programmen ist das der Fall, bei denen ein Update das nächste jagt. Auch in vielen anderen beruflichen Bereichen ist die Halbwertszeit von Wissen rasant gesunken, weil unsere Welt extrem schnelllebig ist.
future skills

Was sind Future Skills? Eine Definition.

Das geht soweit, dass in der Generation unserer Eltern oder Großeltern das Know-how aus der Lehre meist locker für das ganze Berufsleben ausreichte. Heute ist selbst akademisches Wissen schon nach ein paar Jahren überholt und muss andauernd erneuert werden. Ansonsten können Arbeitnehmende in der der aktuellen Arbeitswelt und der Zukunft kaum bestehen. Tendenz weiter steigend. 

Die Studie „DIE ZUKUNFT DER QUALIFIZIERUNG IN UNTERNEHMEN NACH CORONA“ des Stifterverbands mit McKinsey bezeichnet die Fähigkeiten, die das digitale Zeitalter Arbeitnehmer*innen abverlangt, als Future Skills. Diese entwickeln sich immer weiter. Dazu gehören neben fachlichen Kompetenzen, auch Soft Skills, technologische Fähigkeiten und viele weitere mehr. Wirf’ mal einen Blick in die nachfolgende Tabelle aus der genannten Studie, sie listet ein paar der Talente auf, die künftig immer wichtiger werden.

Übersicht über Future Skills

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Welche Auswirkungen haben Future Skills auf HR?

Du dürftest bereits ahnen, worauf das jetzt hinausläuft: Immer, wenn sich Kompetenzanforderungen verändern, hat das auch Auswirkungen auf die Arbeit im Personalmanagement. Was bedeutet die Entwicklung also für Dich als HR-Expert*in? Wie verändern sich zum Beispiel das Recruiting und die Personalentwicklung? Wir haben uns dazu mal ein paar Gedanken gemacht .

Bei der Personalauswahl wirst Du künftig ein Auge drauf haben müssen, ob Kandidat*innen die Future Skills mitbringen, die für die Arbeit in Deinem Unternehmen relevant sind. Da es sich bei vielen Future Skills allerdings nicht nur um rein fachliche Qualifikationen, sondern auch um informelle Talente handelt, reicht es bei der Bewerberauswahl nicht mehr, einfach den Lebenslauf zu checken. Aus diesem lassen sich zwar Hard Skills sehr gut herauslesen, aber was ist mit Soft Skills wie Problemlösefähigkeit, Kreativität oder unternehmerischem Handeln? Schwierig!

Wie gut diese bei einem Talent ausgeprägt sind, wirst Du auch im Vorstellungs­gespräch nicht hinlänglich klären können. Da musst Du schon tiefer in die psychologische Trickkiste greifen. Wir gehen daher davon aus, dass das Recruiting der Zukunft stärker auf Auswahlverfahren setzt, die die Future Skills von Kandidat*innen genau unter die Lupe nehmen. Das können Online-Assessment-Center sein oder digitale Tools zur Kompetenzanalyse, mit denen sich verschiedenste Future Skills von Jobsuchenden austesten lassen.

Das funktioniert wie folgt: Bewerbende beantworten ein paar Fragen im Multiple-Choice-Verfahren. Danach erstellt die Software eine datenbasierte Analyse. Anhand dieser lässt sich genau ermitteln, wie gut ein Talent zu Deinem Unternehmen passt und im Endeffekt heuerst Du aber die richtigen Mitarbeiter*innen für Dein Unternehmen an. Haken dran!

Wie verändern Future Skills die Personalentwicklung?

Auch in der Personalentwicklung wird die schwindende Haltbarkeit von Wissen einiges auf links drehen. Bislang folgte die klassische Personalentwicklung eher dem Motto: „Lernen auf Vorrat“. Sprich: Personalentwickler*innen boten Arbeitnehmenden aus einem bestehenden Weiterbildungspool regelmäßig Schulungen an – meistens eher allgemein gehaltene Seminare, die sich an ein recht heterogenes Publikum richteten. Nach dem Motto: Irgendwann wird sich die Weiterbildung schon auszahlen. Und wenn nicht, war’s lange Zeit auch nicht schlimm.

Inzwischen ist das viel zu unspezifisch. Stattdessen brauchen Arbeitnehmende eine systematische Personalentwicklung, die konsequent darauf ausgerichtet ist, Mitarbeitenden möglichst passgenau die Lern- und Wissensangebote zu unterbreiten, die sie in einer Zeit des konstanten Wandels akut und in Zukunft brauchen. 

Das kann nach wie vor ein Seminar sein, das dann aber sehr zugespitztes Wissen vermitteln sollte. Es gibt aber inzwischen auch eine ganze Bandbreite an Wissensangeboten, die Deine Mitarbeitenden dabei unterstützen, immer mal wieder zwischendurch kleine Wissenshäppchen aufzunehmen – und das unabhängig von Ort und Zeit. Wir stellen dir mal ein paar davon vor.

#1 Chat- und Messengersysteme

Lernen heißt nicht zwingend, dass neue Inhalte immer von einer Lehrperson vermittelt werden müssen. Auch der kurzfristige Wissensaustausch zwischen Mitarbeitenden sorgt für neue Erkenntnisse. Hierbei helfen Chattools. Mit ihnen verschicken und empfangen Mitarbeitende Nachrichten in Echtzeit zu verschiedenen Themen. Kleinere Wissenslücken lassen sich auf diese Weise durch Rückfragen an das eigene Team oder Experten im Unternehmen schnell schließen.

#2 Unternehmenswikis

Wenn es um den umfangreicheren Austausch von unternehmensspezifischem Know-how geht, bieten sich Unternehmenswikis an. Mitarbeitende tragen hierin ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu bestimmten Themenbereichen zusammen, ergänzen die Einträge fortlaufend und bearbeiten diese. So wird fundiertes Know-how für das ganze Unternehmen verfügbar.

#3 Microlearning

Microlearning bedeutet: Lernen in sehr kurzen Lerneinheiten, die zwischen einer und mehreren Minuten dauern können. Hierfür eignen sich Videos, OnePager, PDF-Checklisten oder Podcasts. Arbeitnehmende können sich mit diesen kleinen „Wissensnuggets“ schnell und während der Arbeit zum Zeitpunkt des Bedarfs neues Wissen aneignen und dieses sofort umsetzen.

#4 Serious Games

Spielen und Lernen schließen sich nicht aus. Im Gegenteil. Lernen darf und sollte idealerweise Spaß machen! Spielerische Komponenten beim Lernen werden deshalb immer beliebter – besonders bei jüngeren Mitarbeitenden. Diese eigenen sich Wissen an, indem Sie ein genau auf das Unternehmen zugeschnittenes Computerspiel durchlaufen.

#5 Webinare

Hier erfolgt der Wissenstransfer über Live-Videotrainings, die überall abgerufen werden können und die inzwischen zu den vielfältigsten Themen angeboten werden. Meist teilen hier hochkarätige Experten ihr Wissen. Per Chat haben Teilnehmende die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen. Kurzweilig und empfehlenswert.

Fazit

Die obige Liste erhebt keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt natürlich noch viel mehr Lernformate. Online- oder Offline-Messen, Brainstormin-Sessions oder Design Thinking-Formate, bei denen man Ideen entwickelt, indem man denkt wie ein Superheld. Als gäbe es keine Grenzen und Beschränkungen des Machbaren. Klingt abgefahren, ist es auch und bringt oft sehr kreative Ideen hervor. 

Belassen wir es aber jetzt mal bei diesen Beispiel und wenden uns unserem Fazit zu. Wenn wir bis hierhin eines gelernt haben: In der modernen Arbeitswelt gibt es nur eine Konstante, nämlich die Veränderung. Und diese sorgt dafür, dass wir um das Thema lebenslanges Lernen nicht mehr umhin kommen, weil die sich schnell wandelnde Arbeitswelt Arbeitnehmenden immer neue Skills abverlangt. 

Auf Dich als HR-Expert*in kommen damit vor allem zwei Herausforderungen zu: Im Recruiting musst Du einerseits dafür Sorge tragen, dass neue Talente nicht mit veralteten Skills ins Unternehmen kommen. Und in der Personalentwicklung gilt es, das Wissen des bestehenden Personals stets up-to-date zu halten.

Zugegeben, das ist erstmal viel Arbeit. Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch eine Stärkung von HR. Denn effektive Personalarbeit wird künftig zu einem unternehmenskritischen Bestandteil und dürfte im Ansehen steigen. Für den Unternehmenserfolg ist es schließlich ausschlaggebend, dass Mitarbeitende immer über das richtige Skillset verfügen. Ansonsten erbringen nicht die Performance, die sie erbringen könnten. 

Diese Entwicklung geht für Dich persönlich nicht nur mit mehr Anerkennung Deiner HR-Arbeit einher, wahrscheinlich werden HR-Abteilungen in Zukunft auch deutlich wachsen und die Arbeit verteilt sich auf mehrere Schultern. Klingt doch gut, oder? Die Zukunft kann also kommen. 

Flintstones oder Futurama

Wie zukunftsorientiert arbeitet Dein Unternehmen?

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Bildquelle: Ali Pazani | Pexels.com, 

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