Unternehmenskultur als Entscheidungskriterium: Die GenZ macht den Arbeitgeber-Vibe-Check

Jobtitel suchen war gestern – heute zählt der Vibe! Bewerber*innen suchen mittlerweile nicht nur nach einer bestimmten Position, sondern vor allem nach dem passenden Unternehmen. Unternehmenskultur und Teamdynamik gewinnen immer mehr an Bedeutung, denn Talente wollen sicherstellen, dass sie sich im Team wohlfühlen und die Werte des Unternehmens zu ihrem Lebensstil passen. Als Arbeitgeber solltest Du also im Recruiting nicht nur eine starke Unternehmenskultur präsentieren, sondern sie auch nachhaltig aufbauen. Wie das gelingt und welche Schritte wichtig sind, erfährst Du hier.

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Charlene
Trends are her friends: Charlene macht gerne die neuesten Entwicklungen ausfindig. Besonders, wenn es um Social Recruiting und die Gewinnung von Nachwuchskräften geht.

Definition: Was ist eine Unternehmenskultur?

Die Unternehmenskultur umfasst weit mehr als bloße Aussagen auf der Website – sie ist das Fundament, auf dem jede Handlung im Unternehmen aufbaut. Geteilte Werte und soziale Normen beeinflussen, wie Menschen im Unternehmen denken, handeln und Entscheidungen treffen. Dabei zeigt sich Unternehmenskultur in verschiedenen Bereichen:
  • wie Beziehungen zu Kolleg*innen und Kund*innen gestaltet sind
  • wie Führungsverhalten praktiziert wird
  • wie Entscheidungen im Alltag getroffen werden
All das prägt nicht nur das Bild der Organisation nach innen, sondern wirkt auch nach außen – auf Kund*innen und natürlich auch auf Bewerber*innen. Damit beeinflusst die Unternehmenskultur maßgeblich das Image und die Reputation Deines Unternehmens. Das hat auch Abstrahleffekte auf Dein Recruiting.

Worauf kommt es Talenten bei der Unternehmenskultur an?

Und damit wären wir auch schon beim Thema – natürlich transportierst Du Deine Unternehmenskultur im Recruiting auch an potenzielle Talente. Du sprichst in Stellenanzeigen darüber, auf der Karriere-Website, in Social Media und, und, und. Aber Achtung: Hier haben sich die Vorlieben in der letzten Zeit ganz schön gewandelt. Talente legen natürlich immer noch Wert auf die „harten Fakten“ wie Gehalt, Aufgaben, Arbeitszeiten und Urlaubstage. Doch mindestens genauso wichtig ist der „Vibe“ im Team:
  • Wie ist der Umgang miteinander?
  • Wird eigenverantwortliches Arbeiten auf vertrauensvoller Basis gefördert?
  • Und wie sind die Hierarchien organisiert?
  • Welche Benefits gibt es?
  • Gibt es Teamevents?
  • Gibt es Teambuildingmaßnahmen?
  • Bleibt Zeit, um miteinander Spaß zu haben?
Das ist es, worauf Kandidat*innen im Recruiting ganz besonders achten. Dabei spielen Authentizität und Transparenz eine entscheidende Rolle. Talente suchen nach einem Arbeitgeber, dessen Werte nicht nur behauptet, sondern tatsächlich gelebt werden. Eine glaubwürdige und offene Kommunikation beeinflusst deshalb stark, ob sich Kandidat*innen mit dem Unternehmen identifizieren, und Bock haben, Teil des Teams zu werden.

Das Eisbergmodell und die Unternehmenskultur

Die Unternehmenskultur ist also eine vielschichtige Angelegenheit. Eine gute Methode, das zu verdeutlichen, ist das Eisbergmodell. Edward T. Hall nutzt dieses, um die Unternehmenskultur als Eisberg darzustellen. Das Modell zeigt, dass die Kultur weit mehr umfasst als das, was Du an der Oberfläche siehst. Die Spitze des Eisbergs stellt die sichtbaren Elemente einer Organisationskultur da, wie den Kommunikationsstil oder die Arbeitsumgebung. Doch darunter liegen die tiefergehenden Werte, Normen und ungeschriebenen Regeln, die den Kern der Kultur ausmachen. Diese unsichtbaren Elemente bestimmen, wie in Deinem Unternehmen wirklich gedacht und gehandelt wird, und prägen das „Gefühl“, das Deine Mitarbeitenden und potenzielle Bewerber*innen für das Unternehmen entwickeln.

Eine gute Unternehmenskultur ist das Ass für Dein Recruiting

Aber was heißt das jetzt für Dich konkret für Dein Recruiting? Um potenzielle Talente anzusprechen, solltest Du zum Beispiel in Stellenanzeigen oder auf Deiner Karriere-Website authentisch und umfassend über die Kultur Deines Unternehmens kommunizieren. Zeige nicht nur sichtbare Aspekte, sondern lasse auch die tieferliegenden Werte durchscheinen. So zeigst Du Talenten, ob sie zum kulturellen Kern Deines Unternehmens passen. Okay, Du hast es sicher jetzt verstanden: Die Unternehmenskultur ist das Ass im Ärmel – nicht nur, wenn es um Mitarbeiterbindung geht, sondern auch im Recruiting!

Einflussfaktoren auf die Unternehmenskultur

Vielleicht stellst Du Dir jetzt die Frage: „Wie genau lässt sich so eine Unternehmenskultur aufbauen, die sowohl intern als auch extern überzeugt?“ Geduld ist hier Dein bester Freund! Eine starke Unternehmenskultur entsteht nicht über Nacht – sie erfordert kontinuierliches Engagement und echte Überzeugung. Wichtig ist, dass Du die Einflussfaktoren genau kennst, damit Du sie gezielt nutzen, rechtzeitig auf Wandel reagieren und die Kultur aktiv mitgestalten kannst. Hier die wichtigsten Faktoren im Überblick:

Führung und Mitarbeiter*innen:

Dein Führungsstil und die Erfahrungen Deiner Mitarbeitenden prägen die Kultur maßgeblich. Führungskräfte, die Werte vorleben, und positive Mitarbeitererfahrungen tragen zu einer starken Unternehmenskultur in Deinem Unternehmen bei.

Externe Faktoren:

Marktbedingungen, gesellschaftliche Trends und technologische Entwicklungen beeinflussen die Unternehmenskultur ebenfalls. Als Unternehmen solltest Du flexibel auf diese Faktoren und den stetigen Wandel reagieren – so garantierst Du eine zukunftsfähige Kultur.

Werte und Normen:

Geteilte Werte wie Ehrlichkeit und Offenheit sind das Rückgrat Deiner Unternehmenskultur und schaffen Orientierung für alle Mitarbeitenden. Diese Werte definieren, was im Unternehmen als richtig und wichtig angesehen wird. Werden Sie gelebt, fördern sie ein einheitliches Miteinander, das Vertrauen und Zugehörigkeit stärkt. Lebe Sie vor, fungiere als Vorbild. Deine Mitarbeiter werden es Dir gleich tun.

Kommunikation:

Die Art und Weise, wie bei Dir im Unternehmen kommuniziert wird, beeinflusst das Vertrauen und die Zusammenarbeit. Eine offene und transparente Kommunikation stärkt die Bindung und das Engagement Deines Teams – schließlich gilt: Offenheit ist der Schlüssel zum Vertrauen.

Wie zeigt sich Unternehmenskultur im Alltag?

Das alles beeinflusst also die Kultur – doch wie wird sie im Arbeitsalltag wirklich sichtbar? Du kannst die Unternehmenskultur oft im täglichen Miteinander und den vielen kleinen Momenten betrachten. Sie zeigt sich in der Art und Weise, wie Du mit Deinen Kolleg*innen kommunizierst, wie Du die Teamarbeit gestaltest und wie Du Wertschätzung ausdrückst. Diese Alltagsaspekte tragen wesentlich dazu bei, wie wohl und motiviert sich dein Team bei der Arbeit fühlt. Dabei stechen diese drei Bereiche besonders ins Auge:
  1. Kommunikation und Teamarbeit: Wie offen und unterstützend kommuniziert Dein Team miteinander? Das prägt die Zusammenarbeit entscheidend.
  2. Wertschätzung und Work-Life-Balance: Wie respektvoll ist Dein Umgang und die Balance zwischen Arbeit und Privatleben? Das zeigt wie sehr Mitarbeitende geschätzt werden.
  3. Bürokultur und Feierlichkeiten: Wie sind die Büroräume gestaltet, und wie viel Wert wird auf Teamevents gelegt? Das spiegelt ebenfalls die gelebte Unternehmenskultur wider.

Wie Bewerber*innen sich über Unternehmen informieren

Wir halten fest: Es ist gut, eine starke Unternehmenskultur zu haben – aber im Recruiting bringt Dir das wenig, wenn Du diese Kultur nicht gezielt an Talente kommunizierst oder sie ihnen direkt in Videos zeigst. Schließlich wollen Kandidat*innen die entscheidenden Informationen finden, die ihre Wahl beeinflussen. Doch wo genau suchen sie nach diesen Einblicken? Hier sind die wichtigsten Kanäle, über die sich die meisten über die Unternehmenskultur informieren:
  • Unternehmenswebsite: Die Karriere- und „Über uns“-Seiten bieten Einblicke in die Werte, Mission und das Arbeitsumfeld des Unternehmens.
  • Bewertungsportale wie Kununu oder Glassdoor: Hier teilen aktuelle und ehemalige Mitarbeitende ihre Erfahrungen. Diese Plattformen sind für Talente besonders wertvoll, da sie authentische Einblicke bieten.
  • Karriereevents und Messen: Veranstaltungen wie Karrieremessen oder Online-Sessions geben Kandidat*innen die Möglichkeit, Fragen zu stellen und direkt mit Unternehmensvertretern ins Gespräch zu kommen.
  • Social-Media-Kanäle: Auf Plattformen wie LinkedIn, Instagram und Facebook lässt sich gut zeigen, wie der Arbeitsalltag aussieht. TikTok wird ebenfalls zunehmend genutzt, um die Unternehmenskultur mit einem „Behind-the-Scenes“-Ansatz zu zeigen.TikTok wird allerdings oft unterschätzt – völlig zu Unrecht! Die Videoplattform ist ein wertvoller Kanal für das Employer Branding, denn mit ihrer enormen Reichweite und den kurzen, kreativen Clips spricht sie vielfältige Zielgruppen an.
Kleiner Tipp: Nutze die Plattformen aktiv, um mit anderen Usern zu interagieren. Schau Dir die Kommentare unter Videos an, in denen über Arbeitgeber gesprochen wird, und präsentiere Dein Unternehmen und Deine Unternehmenskultur direkt dort, wo sich Deine Zielgruppe aufhält. So wirst Du als Arbeitgeber wahrgenommen, noch bevor jemand überhaupt auf Jobbörsen schaut. Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Nutzerin fragt offen: „Wen könnt Ihr als Arbeitgeber empfehlen und wen nicht?“ – schon über 4000 Leute haben kommentiert und tauschen sich offen aus. Nutzer*innen formulieren Kommentare wie: „Agentur für Arbeit, echt guter Arbeitgeber 🙏🏼“ oder „Kann DB sooo empfehlen, bin selbst dort 🫶🏼.“ Selbst bekannte Unternehmen wie Rossmann haben den Beitrag für sich genutzt und direkt einen Kommentar hinterlassen. Darauf haben ganze 155 Nutzer*innen geantwortet – scheint wohl zu funktionieren! Es findet also ein aktiver Austausch statt. Als Arbeitgeber kannst Du diesen Austausch gezielt nutzen, um auf Dich aufmerksam zu machen. Dabei förderst Du nicht nur den direkten Dialog, sondern lenkst auch die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen auf Deine Unternehmensseite, wo sie Einblicke in Deine Unternehmenskultur erhalten! Super, zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Nimm Deine eigene Unternehmenskultur unter die Lupe

Du willst auch solche Erfolge im Recruiting? Dann wird es Zeit, genau hinzuschauen – vor allem, wenn Du neue Bewerber*innen anziehen möchtest, die genau zu Deinem Unternehmen passen und langfristig bleiben sollen. Dann ist es ratsam, Deine Unternehmenskultur unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls anzupassen, wenn nicht alles Gold ist, was glänzt. Danach kannst Du umso besser im Recruiting darüber reden. Wie das geht? Hier findest Du eine praktische Checkliste:
  • Unternehmenskultur analysieren: Beginne mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme. Welche Werte prägen Dein Unternehmen wirklich, und wie werden sie gelebt? Setze Mitarbeiterbefragungen oder Workshops ein, um ein authentisches Bild der aktuellen Kultur zu erhalten.
  • Unternehmenskultur messen: Nutze geeignete Methoden wie Mitarbeiterbefragungen, Kultur-Assessments und Feedback-Tools. So erfährst Du, wie die Kultur tatsächlich wahrgenommen wird und welche Bereiche Potenzial zur Verbesserung haben.
  • Die Rolle von HR: Setze auf Dein HR-Team als Schlüsselakteur. HR ist das Bindeglied, das Mitarbeiterinteressen und Führungskräfteperspektiven zusammenführt und die Kulturentwicklung aktiv mitgestalten kann.
  • Rahmenbedingungen anpassen: Überprüfe, ob Arbeitsbedingungen und Strukturen die gewünschte Unternehmenskultur fördern. Themen wie Flexibilität, Transparenz und Teamstrukturen spielen eine zentrale Rolle und sollten mit den Kulturzielen im Einklang stehen.
  • Unternehmenskultur verändern: Entwickle Strategien, um die gewünschte Kultur gezielt zu fördern. Von Workshops über regelmäßige Feedback-Runden bis hin zu Führungskräftetraining – es gibt zahlreiche Ansätze, die Kultur Schritt für Schritt zu verbessern.

Fazit: Was Unternehmen tun können, um Talente anzuziehen

Du siehst: Die Unternehmenskultur ist das A und O! Sie ist das Herzstück eines erfolgreichen Unternehmens und ein entscheidender Faktor im Recruiting. Für Talente zählt längst nicht mehr nur der Jobtitel, sondern das Umfeld und die Werte, die sie dort erwarten. Mit einer authentisch gelebten und gut kommunizierten Unternehmenskultur ziehst Du Bewerber*innen an, die wirklich zum Team passen und langfristig bleiben wollen. Indem Du die zentralen Einflussfaktoren kennst und aktiv gestaltest, kannst Du die Unternehmenskultur zu Deinem Vorteil nutzen und Dein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber im Recruiting positionieren.
Und wenn Du nach Tipps suchst, wie Du Deine Unternehmenskultur in Stellenanzeigen oder auch Social Media Ads nach außen zum Strahlen bringen kannst – frag‘ uns. Wir sind spezialisiert auf moderne Recruitingmethoden und freuen uns über Deine Kontaktaufnahme!

Bildquelle: canva.com

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