Naked Quitting: Definition und Erläuterung
Naked Quitting versus Quiet Quitting: Was ist der Unterschied?
Naked Quitting und Quiet Quitting sind zwei Begriffe, die ähnliche Entwicklungen in der Arbeitswelt beschreiben – aber auf ganz unterschiedliche Weise:
- Quiet Quitting ist ein stiller Rückzug. Als Arbeitgeber merkst Du: Die Person ist noch da, macht aber nur noch das Nötigste. Kein Extra-Engagement, keine Eigeninitiative – einfach nur Dienst nach Vorschrift. Oft steckt dahinter Frust, Überlastung oder das Gefühl, nicht gesehen zu werden.
- Naked Quitting ist ein klarer Ausstieg. Hier kommt die Kündigung – und zwar ohne neuen Job in Aussicht. Die Person sagt ehrlich: „Ich bin raus, weil es so für mich nicht mehr passt.“ Kein Taktieren, keine weichgespülten Standardfloskeln.
Kurz gesagt: Quiet Quitting schleicht sich ein – Naked Quitting kommt direkt. Beides ist ein Zeichen dafür, dass etwas im Arbeitsverhältnis nicht mehr in Ordnung ist.
Naked Quitting: Ursachen im Detail
#1 Überlastung und Stress
#2 Fehlende Wertschätzung
#3 Schlechte Work-Life-Balance
Schlechte Work-Life-Balance bedeutet nicht nur lange Tage, sondern oft auch: nie richtig abschalten können, ständig erreichbar sein, kaum Raum für Familie, Hobbys oder einfach mal Nichtstun. Und genau da ziehen manche die Reißleine. Sie sagen: „Ich will mein Leben nicht nur zwischen Meetings und To-do-Listen verbringen.“
#4 Unklare Karriereperspektiven
Wer sich jahrelang ins Zeug legt, will irgendwann auch wissen, wohin die Reise geht. Wenn Karrierepfade schwammig bleiben, Entwicklungsgespräche ausfallen oder Versprechen im Sand verlaufen, macht sich schnell das Gefühl breit: „Hier drehe ich mich nur im Kreis.“ Unklare Perspektiven sorgen nicht nur für Frust, sondern rauben auch Motivation und Zukunftsvertrauen. Und genau dann entscheiden sich manche für den klaren Schritt nach draußen – und tschüss!
#5 Schlechte Führung oder toxische Unternehmenskultur
Wenn der Ton von oben ständig rau ist, Vertrauen fehlt und das Klima eher Druck als Zusammenarbeit schafft, bleibt irgendwann nur noch der Fluchtinstinkt. Schlechte Führung oder eine toxische Kultur sorgen dafür, dass selbst engagierte Mitarbeiter*innen innerlich abschalten – oder gleich ganz gehen. Wer sich dauerhaft unwohl, klein gemacht oder nicht ernst genommen fühlt, fragt sich irgendwann: „Warum tue ich mir das eigentlich noch an?“
#5 Veränderte Wertvorstellungen
#6 Frustration über Arbeitsinhalte
Trend Naked Quitting – besonders bei jüngeren Generationen
Naked Quitting ist gerade bei den jüngeren Generationen echt ein Thema. Für viele reicht das klassische Gehalt einfach nicht mehr – sie wollen, dass ihr Job wirklich zu ihren Werten und ihrem Leben passt. Sinn, gute Work-Life-Balance und ein faires Miteinander sind ihnen viel wichtiger geworden. Wenn das dauerhaft fehlt, sind sie oft bereit, auch ohne neuen Job im Rücken einfach zu gehen. Das zeigt, dass für viele heute das eigene Wohlbefinden und die persönliche Entwicklung einfach an erster Stelle stehen – und das verändert, wie Karriere heute aussieht.
Drei Maßnahmen, mit denen Du Naked Quitting vorbeugen kannst
Naked Quitting passiert nicht einfach so aus dem Nichts – oft sind es Signale, die Du als Arbeitgeber früh erkennen kannst. Mit den richtigen Maßnahmen sorgst Du dafür, dass Deine Mitarbeiter*innen motiviert bleiben und gar nicht erst innerlich oder ganz aussteigen:
1. Führe echte Gespräche – nicht nur Mitarbeitergespräche
- Je früher Du weißt, was los ist, desto besser kannst Du reagieren.
- Sprich regelmäßig mit Deinen Angestellten – nicht nur über Aufgaben, sondern auch über Stimmung, Belastung und was jemanden gerade wirklich beschäftigt.
- Frag nach: „Was läuft bei Dir gut? Was nervt gerade? Was brauchst Du, um hier gerne zu arbeiten?“
- Wichtig: Zuhören, nicht bewerten. Und nicht erst reden, wenn jemand schon halb draußen ist.
- Wer merkt, dass er gehört wird, hat weniger Grund, leise oder plötzlich zu gehen.
2. Zeig, dass Du gute Arbeit wirklich siehst
- Wertschätzung kostet nichts – aber bewirkt superviel.
- Sag einfach mal Danke – ehrlich, authentisch, persönlich.
- Anerkennung muss nicht groß inszeniert sein. Ein kurzer Satz im richtigen Moment wirkt oft mehr als jede Bonuszahlung.
- Auch cool: Fördere eine Kultur, in der Kolleg*innen sich gegenseitig wertschätzen.
- Wer merkt, dass die eigene Arbeit geschätzt wird, fühlt sich zugehörig – und bleibt.
3. Biete Entwicklung statt Stillstand
- Wer keine Perspektive sieht, schaut sich irgendwann woanders um.
- Frag aktiv nach, was Deine Angestellten lernen oder ausprobieren wollen.
- Neue Projekte, Rollenwechsel, Weiterbildung – es muss nicht gleich die nächste große Karrierestufe sein.
- Wenn’s gerade keine Entwicklungsmöglichkeiten gibt: Sei ehrlich. Offenheit ist besser als vage Versprechen.
- Wer wachsen kann (oder weiß, warum gerade nicht), fühlt sich ernst genommen – und bleibt eher an Bord.
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