Broken Rung: Nicht irgendein Karrierestopp, sondern DER Karrierestopp
- Entry level: 48 Prozent Frauen
- Manager: 40 Prozent Frauen
- Senior manager/director: 36 Prozent Frauen
- Vice president: 33 Prozent Frauen
- Senior vice president: 27 Prozent Frauen
- C-suite (CEO etc.): 28 Prozent Frauen
Frauen in Führungspositionen: Deutschland hinkt hinterher
Frauen in Führungspositionen: Auch das Paula-Prinzip funkt dazwischen
Phänomene wie Broken Rung haben meist vielfältige Ursachen. Eine mögliche Erklärung für die gebrochene Sprosse könnte das Paula-Prinzip sein, das der Wissenschaftler Tom Schuller aufgedeckt hat. Es betrifft, wie der Name ja schon andeutet, hauptsächlich Frauen. Sie werden oft erst befördert, wenn sie gezeigt haben, dass sie zu höheren Leistungen imstande sind. Bei Männern dagegen geht man eher davon aus, dass sie schwierigere Aufgaben schaffen, wenn sie eine weniger schwierige Aufgabe gut gemeistert haben.
Das Paula-Prinzip wurde als Gegenstück zum Peter-Prinzip entworfen, das nach dem Psychologen Laurence J. Peter benannt wurde und vor allem für Männer zutrifft. Sie werden oft so lange befördert, bis sie in einer Position angekommen sind, in der sie dann überfordert sind. Das Paula-Prinzip und das Peter-Prinzip führen dazu, dass Frauen in Ihrer Position eher überqualifiziert und Männer eher unterqualifiziert sind.
Aus dem Thomas-Kreislauf wird der Christian-Kreislauf
Dass Frauen seltener am oberen Ende der Karriereleiter ankommen, darauf weist die AllBright Stiftung schon lange hin. Ein Beispiel: Im März 2017 gab es in den Vorstandsetagen von Unternehmen (DAX, MDAX, SDAX und TecDAX) mehr Führungskräfte mit den Namen Thomas und Michael als Frauen insgesamt.
Dieses Phänomen wurde als Thomas-Kreislauf bekannt. Kreislauf, weil Vorstände dazu neigen, immer wieder Leute zu sich zu holen, die ihnen ähnlich sind. Dieser Kreislauf wurde im September 2019 durchbrochen. Problem gelöst? Nein! Es wurde nur abgelöst. Nun hat sich ganz oben der Name Christian festgesetzt. Es gab im September 2023 mehr Vorstandsvorsitzende, die so heißen, als weibliche Pendants. Gleicher Kreislauf, anderer Name – alles beim Alten. Das kann doch nicht wahr sein!
Frauen in Führungspositionen: Was Unternehmen für Gleichberechtigung tun können
Gleichberechtigung sollte (nicht nur) im Arbeitsleben absolut selbstverständlich sein! Aber dieser Artikel zeigt: Es gibt immer noch viel zu tun. Unternehmen sollten sich deshalb ständig selbst hinterfragen, wie konsequent sie Gleichberechtigung vorantreiben.
Diese drei Schritte helfen Dir, damit Dein Unternehmen beim Thema Karriere ein noch fairerer Arbeitgeber wird:
- Schaue Dir an, wie hoch der Frauen- und Männeranteil in Deinem Unternehmen ist. Das kannst Du Dir für das gesamte Unternehmen anschauen, aber auch in den einzelnen Abteilungen und bezogen auf die Karrierestufen.
- Wirf einen Blick darauf, wie oft in der Vergangenheit Frauen und wie oft Männer auf eine höhere Karrierestufe befördert wurden.
- Finde heraus, wie lange Frauen und wie lange Männer im Schnitt auf einer bestimmten Karrierestufe verweilen.
Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen. Hier kommen ein paar Beispiele:
- Stelle klare und objektive Kriterien für Beförderungen auf, die für alle gelten.
- Ermuntere Mitarbeiterinnen, an karrierefördernden Fortbildungen teilzunehmen.
- Lege einen besonderen Fokus auf Mentoring- und Networking-Programmen für Frauen.
Schon im Recruiting kannst Du Gleichberechtigung pushen. Auch dazu haben wir einige Beispiele:
- Setze auf konsequent genderneutral formulierte Stellenanzeigen, die alle ansprechen.
- Führe Auswahlverfahren anonym durch, sodass allein die Qualifikationen entscheiden.
- Sorge durch gezieltes Active Sourcing dafür, dass der Frauen- und Männeranteil ausgeglichen ist.
Genial geführt: Vorteile von Frauen in Führungspositionen
Neben dem Ziel der Gleichberechtigung gibt es weitere starke Argumente, die dafür sprechen, Frauen in Führungspositionen zu bringen. Auch dazu haben wir ein Beispiel parat: Eine Studie des Institute of Labor Economics hat gezeigt: Teams sind leistungsfähiger, wenn sie von Frauen geführt werden. Entscheidend dabei waren unter anderem die Uneigennützigkeit sowie die Organisations- und Motivations-Skills der Teamchefinnen.
Es ist höchste Zeit für gleiche Karrierechancen für alle! Gehe mit fairem Beispiel voran – so verbessert Du auch ganz nebenbei die Employer Reputation und die Recruiting-Chancen Deines Unternehmens. Wenn Du Unterstützung in Recruiting-Angelegenheiten brauchst – wir sind für Dich da!