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Frauen in Führungspositionen: Broken Rung als Karrierekiller

Broken Rung? Ist das schon wieder so ein hohles Buzzword, das eigentlich niemand braucht? Nope! Es ist wichtig sich anzuschauen, was dahintersteckt. Denn Broken Rung ist neben Erscheinungen wie dem Paula-Prinzip und dem Christian-Kreislauf ein weiteres Phänomen, das Frauen bei einem erfolgreichen Berufsleben im Weg steht. Dir schwirrt der Kopf vor lauter Begriffen? Keine Sorge: Wir erklären Dir alles ganz einfach!
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Broken Rung: Nicht irgendein Karrierestopp, sondern DER Karrierestopp

Die gebrochene Sprosse kann man gar nicht ernst genug nehmen. Das zeigt auch die Studie „Women in the Workplace 2023“ des Beratungsunternehmens McKinsey. Sie nennt Broken Rung das größte Hindernis für Frauen, die in Führungspositionen gelangen wollen. Passende Zahlen dazu gibt’s (leider) auch. McKinsey hat sich den Frauenanteil auf den verschiedenen Sprossen der Karriereleiter in den USA und Kanada angeschaut:
Und noch eine Zahl zeigt, dass wir Broken Rung absolut ernstnehmen sollten: 100 Männern, die vom Einstiegslevel auf einen Managerposten befördert werden, stehen nur 87 Frauen gegenüber. Broken Rung ist definitiv kein nutzloses Buzzword, sondern eine echte Bedrohung auf dem Weg zur Gleichberechtigung.

Frauen in Führungspositionen: Deutschland hinkt hinterher

Jetzt könnte man sagen: Die McKinsey-Zahlen gelten ja nur für die USA und Kanada. Vielleicht sieht es ja bei uns ganz anders aus. Äh, leider nein! Das Statistische Bundesamt weiß: Der Frauenanteil bei Erwerbstätigen lag 2022 bei 46,8 Prozent, aber in Führungspositionen nur bei schlappen 28,9 Prozent. Damit liegen wir recht deutlich hinter dem, immer noch miesen, EU-Durchschnitt von 35,1 Prozent.

Frauen in Führungspositionen: Auch das Paula-Prinzip funkt dazwischen

Phänomene wie Broken Rung haben meist vielfältige Ursachen. Eine mögliche Erklärung für die gebrochene Sprosse könnte das Paula-Prinzip sein, das der Wissenschaftler Tom Schuller aufgedeckt hat. Es betrifft, wie der Name ja schon andeutet, hauptsächlich Frauen. Sie werden oft erst befördert, wenn sie gezeigt haben, dass sie zu höheren Leistungen imstande sind. Bei Männern dagegen geht man eher davon aus, dass sie schwierigere Aufgaben schaffen, wenn sie eine weniger schwierige Aufgabe gut gemeistert haben.

Das Paula-Prinzip wurde als Gegenstück zum Peter-Prinzip entworfen, das nach dem Psychologen Laurence J. Peter benannt wurde und vor allem für Männer zutrifft. Sie werden oft so lange befördert, bis sie in einer Position angekommen sind, in der sie dann überfordert sind. Das Paula-Prinzip und das Peter-Prinzip führen dazu, dass Frauen in Ihrer Position eher überqualifiziert und Männer eher unterqualifiziert sind.

Aus dem Thomas-Kreislauf wird der Christian-Kreislauf

Dass Frauen seltener am oberen Ende der Karriereleiter ankommen, darauf weist die AllBright Stiftung schon lange hin. Ein Beispiel: Im März 2017 gab es in den Vorstandsetagen von Unternehmen (DAX, MDAX, SDAX und TecDAX) mehr Führungskräfte mit den Namen Thomas und Michael als Frauen insgesamt.

Dieses Phänomen wurde als Thomas-Kreislauf bekannt. Kreislauf, weil Vorstände dazu neigen, immer wieder Leute zu sich zu holen, die ihnen ähnlich sind. Dieser Kreislauf wurde im September 2019 durchbrochen. Problem gelöst? Nein! Es wurde nur abgelöst. Nun hat sich ganz oben der Name Christian festgesetzt. Es gab im September 2023 mehr Vorstandsvorsitzende, die so heißen, als weibliche Pendants. Gleicher Kreislauf, anderer Name – alles beim Alten. Das kann doch nicht wahr sein!

Frauen in Führungspositionen: Was Unternehmen für Gleichberechtigung tun können

Gleichberechtigung sollte (nicht nur) im Arbeitsleben absolut selbstverständlich sein! Aber dieser Artikel zeigt: Es gibt immer noch viel zu tun. Unternehmen sollten sich deshalb ständig selbst hinterfragen, wie konsequent sie Gleichberechtigung vorantreiben.

Diese drei Schritte helfen Dir, damit Dein Unternehmen beim Thema Karriere ein noch fairerer Arbeitgeber wird:

Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen. Hier kommen ein paar Beispiele:

Schon im Recruiting kannst Du Gleichberechtigung pushen. Auch dazu haben wir einige Beispiele:

Genial geführt: Vorteile von Frauen in Führungspositionen

Neben dem Ziel der Gleichberechtigung gibt es weitere starke Argumente, die dafür sprechen, Frauen in Führungspositionen zu bringen. Auch dazu haben wir ein Beispiel parat: Eine Studie des Institute of Labor Economics hat gezeigt: Teams sind leistungsfähiger, wenn sie von Frauen geführt werden. Entscheidend dabei waren unter anderem die Uneigennützigkeit sowie die Organisations- und Motivations-Skills der Teamchefinnen.

Es ist höchste Zeit für gleiche Karrierechancen für alle! Gehe mit fairem Beispiel voran – so verbessert Du auch ganz nebenbei die Employer Reputation und die Recruiting-Chancen Deines Unternehmens. Wenn Du Unterstützung in Recruiting-Angelegenheiten brauchst – wir sind für Dich da!

Bildquelle: Ksenia Chernaya | pexels.com

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