Gehirnmodell mit angedeuteten Augen auf Ständer schaut eine Home-Shopping-Sendung im Fernsehen.

Neuromarketing: Was ist das – und wie hilft’s im Recruiting? 

Du kennst das: Eine Werbung oder ein Lied bleiben im Kopf, und plötzlich willst Du das Produkt haben – ganz ohne groß nachzudenken. Genau das nutzt Neuromarketing, indem es versteht, wie unser Gehirn auf bestimmte Reize reagiert. So können Unternehmen ihre Botschaften und Produkte gezielter gestalten. Das funktioniert nicht nur im Marketing, sondern auch super im Recruiting. Wir zeigen Dir, wie!
Recruiting
4 Min.
frau die auf einem whiteboard schreibt

Indeed Unternehmensprofile werden eingeschränkt!​

Das Employer Branding Hub die Bühne deines Indeed Auftritts, Ab dem 23.09.24 werden einige Funktionen der kostenlosen Version abgeschaltet. 

Inhalt

Definition: Was ist Neuromarketing?

Neuromarketing beschäftigt sich damit, wie unser Gehirn auf Werbung, Marken und Produkte reagiert – oft ganz unbewusst. Es verbindet Marketing mit Erkenntnissen aus der Hirnforschung und Psychologie, um herauszufinden, was Menschen zum Kaufen bewegt.

Denn: Viele Entscheidungen treffen wir nicht mit dem Kopf, sondern aus dem Bauch heraus. Neuromarketing will genau das verstehen – also welche Farben, Wörter, Bilder oder Geräusche Emotionen wecken und Kaufimpulse auslösen. Kurz gesagt: Es geht darum, Werbung so zu gestalten, dass sie im Kopf – und Herz – hängen bleibt.

Neuromarketing vs. traditionelle Marktforschung

Wer wissen will, was Menschen wirklich anspricht, kommt an Neuromarketing und klassischer Marktforschung nicht vorbei – beide liefern wertvolle Einblicke, aber auf ganz unterschiedliche Weise.

Neuromarketing:

  • Schaut, was im Kopf passiert, wenn Leute Werbung oder Produkte sehen.
  • Misst Reaktionen, die automatisch und unbewusst ablaufen – z. B. per Eye-Tracking oder Hirnscans.
  • Findet raus, was gefällt, ohne dass jemand was sagen muss.
  • Zeigt, was wirklich wirkt – oft noch bevor wir’s selbst merken.

Traditionelle Marktforschung:

  • Fragt direkt: „Wie findest Du das?“ – über Umfragen, Interviews, Tests.
  • Zeigt, was Leute bewusst denken oder sagen wollen.
  • Einfach umzusetzen, aber manchmal nicht ganz ehrlich oder vollständig.
  • Gut für Meinungen, Trends und Zielgruppeninfos.

Was beide gemeinsam haben:

  • Wollen herausfinden, wie Menschen ticken und was sie überzeugt.
  • Helfen dabei, Werbung und Produkte besser auf die Zielgruppe abzustimmen.
  • Zusammen genutzt, liefern sie die kompletteste Sicht – Gefühl + Verstand.

Anwendungsbereiche: Wie kann Neuromarketing eingesetzt werden?

Neuromarketing kommt längst nicht nur in der Werbung zum Einsatz – es lässt sich in vielen anderen Bereichen anwenden, zum Beispiel bei der Produktgestaltung, Markenführung oder im Laden selbst, um Entscheidungen gezielt zu beeinflussen. Wir machen den Schnelldurchlauf durch die Anwendungsbereiche:

Werbung: Neuromarketing hilft, Werbung so zu gestalten, dass sie emotional wirkt und hängen bleibt – z. B. mit Musik, Storytelling oder starken Bildern.

Produktgestaltung: Farben, Formen und Materialien lösen unbewusst bestimmte Gefühle aus – z. B. wirken runde Formen freundlich, matte Verpackung edel.

Markenführung: Marken werden mit Gefühlen verknüpft – durch Logo, Ton, Farben oder wiederkehrende Botschaften. So entsteht echte Wiedererkennung.

Point of Sale: Musik, Licht, Düfte und Produktplatzierung im Laden beeinflussen, wie lange wir bleiben – und wie viel wir kaufen.

Usability-Tests: Neuromarketing zeigt, wie Nutzer*innen wirklich mit Websites oder Apps umgehen – z. B. mit Eye-Tracking, um zu sehen, was funktioniert (und was nicht).

Aber hey, Moment mal, wir sind hier in einem Blog, wo es ums Recruiting geht. Warum kam das in dieser Auflistung nicht vor? Weil wir uns jetzt mal ausführlicher anschauen, wie man Erkenntnisse und Methoden des Neuromarketings im Recruiting einsetzen kann.

Neuro Recruiting: Neuromarketing für die Personalgewinnung nutzen

Neuromarketing fürs Recruiting bedeutet: Du nutzt Erkenntnisse darüber, wie das Gehirn auf Reize reagiert, um Stellenanzeigen, Karriereseiten und Bewerbungsprozesse so zu gestalten, dass sie emotional ansprechen, Vertrauen aufbauen – und im Gedächtnis bleiben. Hier ein paar praktische Ansätze:

1. Emotionen statt Floskeln

  • Das Gehirn reagiert stark auf emotionale Reize – also lieber echte Geschichten, starke Bilder und konkrete Sprache, statt leerer Phrasen wie „abwechslungsreiche Aufgaben“.
  • Zeig, was der Job für den Menschen bedeutet, nicht nur für den Lebenslauf.

2. Visuelle Reize gezielt einsetzen

  • Bilder wirken schneller und stärker als Text – nutze authentische Fotos, keine Stockbilder.
  • Achte auf Farben und Layout: Bestimmte Farben (z. B. Blau = Vertrauen, Grün = Balance) lösen unterbewusst bestimmte Reaktionen aus.

3. Storytelling & Identifikation

  • Das Gehirn liebt gute Geschichten – erzähle in Stellenanzeigen oder auf der Karriereseite von echten Mitarbeiter*innen, Erfolgen oder dem Alltag im Team.
  • So entstehen Nähe, Vertrauen und Motivation, sich zu bewerben.

4. Aufmerksamkeit richtig lenken

  • Nutze Erkenntnisse aus Eye-Tracking-Studien zu Stellenanzeigen: Platziere wichtige Infos da, wo der Blick zuerst hinfällt (z. B. Jobtitel, Benefits oben).
  • Strukturiere Inhalte klar und vermeide Reizüberflutung – das überfordert das Gehirn.

5. Bewerbungsprozess brain-friendly gestalten

  • Weniger ist mehr: Kurze, einfache Formulare, mobile Optimierung und schneller Einstieg machen’s leichter, sich spontan zu bewerben.
  • Je weniger kognitive Hürden, desto eher wird jemand aktiv.

6. Sprache, die wirkt

  • Verwende Wörter, die positive Bilder im Kopf erzeugen (z. B. „Teamspirit“, „Verantwortung übernehmen“, „gemeinsam wachsen“) – das aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn.
  • Vermeide Floskeln und Buzzwords, die austauschbar klingen („dynamisches Umfeld“, „leistungsorientiert“) – sie lösen kaum echte Emotionen aus und bleiben nicht hängen.
Leg doch gleich los: Neuromarketing im Recruiting bedeutet, die Bewerberreise so zu gestalten, dass sie emotional packt, leicht verständlich ist und Vertrauen schafft. Wer weiß, wie das Gehirn tickt, kann nicht nur Kunden, sondern auch Top-Talente besser erreichen – und überzeugen.

Neuro Recruiting: die größten Vorteile

Neuro Recruiting hat eine ganze Reihe von Vorteilen – das sind die drei größten:

  1. Gezielte emotionale Ansprache: Neuro Recruiting nutzt Erkenntnisse darüber, wie Menschen emotional auf bestimmte Reize reagieren. So können Stellenanzeigen, Karriereseiten oder Kommunikationsmaßnahmen genau so gestaltet werden, dass sie Bewerber*innen wirklich ansprechen und eine Verbindung herstellen – weit über reine Fakten hinaus. Das sorgt für mehr Interesse und eine stärkere Bindung an das Unternehmen.
  2. Effizienterer Bewerbungsprozess: Mit Hilfe neurowissenschaftlicher Methoden lässt sich der Bewerbungsprozess so optimieren, dass er intuitiv und stressfrei abläuft. Weniger komplizierte Formulare, klare Strukturen und positive Reize helfen Bewerber*innen, schneller und leichter eine Entscheidung für das Unternehmen zu treffen – was die Anzahl der qualifizierten Bewerbungen erhöht.
  3. Weniger Absprünge und bessere Passung: Indem man versteht, welche Faktoren unbewusst abschrecken oder motivieren, können Unternehmen gezielt Barrieren abbauen und den Prozess für Bewerber*innen angenehmer machen. Das führt dazu, dass mehr Kandidatinnen bis zum Ende dranbleiben und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie wirklich gut zum Unternehmen passen und langfristig bleiben.
Was auch eine anziehende Wirkung auf Talente haben kann, ist Recruitainment. Es verbindet Recruiting mit Entertainment – und sorgt für unterhaltsame, interaktive Elemente in der Candidate Journey. So führst Du Talente spielerisch an Dein Unternehmen heran. Jetzt kostenloses Info-PDF herunterladen!

Diese Artikel könnten Dich auch interessieren:

Online-Recruiting: Diese Tipps & Tools sorgen für einen Boost

Mitarbeiterbindung in der hybriden Arbeitswelt: 5 ultimative Tipps

Zuwachs Remote: 6 Tipps fürs Onboarding aus dem Homeoffice

Reemko Ruth

Der Wort-Wizard mag nicht nur allerlei ausgefallene Alliterationen, sondern versorgt Euch am liebsten mit News zu den Themen Employer Branding, Social Recruiting und Personalmanagement.

Du kannst es gar nicht abwarten? Dann ruf‘ uns direkt an oder schreib‘ eine E-Mail!