Unterwasser-Szene mit schwebendem Anzug und Hemd ohne Person, umgeben von Laptop, Kaffeetasse und Büroartikeln – symbolische Darstellung von Absentismus am Arbeitsplatz im Recruiting-Kontext.

Absentismus: Was tun, wenn Angestellte abtauchen? 

Fehlzeiten gehören zum Arbeitsalltag – jede*r ist mal krank oder braucht eine Auszeit. Wenn das Ganze aber regelmäßig und ohne klaren Grund passiert, dann nennt man das Absentismus. Für Arbeitgeber kann das schnell zur Belastung werden. Die Arbeit bleibt liegen, das Team gerät unter Druck. Deshalb lohnt es sich, das Thema frühzeitig im Blick zu behalten – und diesen Artikel zu lesen.
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Absentismus: Definition und Erläuterung

Absentismus bedeutet, dass Mitarbeiter*innen häufig oder wiederholt bei der Arbeit fehlen – und das nicht immer aus wirklich triftigen Gründen. Klar, manchmal ist man tatsächlich krank, aber oft stecken auch Dinge wie Unlust, Stress oder schlechte Stimmung im Job dahinter. Für Unternehmen ist das ein echtes Problem, weil dann die Kolleg*innen mehr schuften müssen, die Stimmung im Team leidet – und am Ende auch die Produktivität.

Absentismus: Unterscheidung zu Präsentismus

Absentismus und Präsentismus – beides ist nicht so gar nicht ideal, aber auf ganz unterschiedliche Art ein Problem im Arbeitsalltag. Wir bringen die Unterschiede auf den Punkt:

Absentismus

  • Mitarbeiter*innen fehlen öfter oder regelmäßig – mal mit, mal ohne klaren Grund.
  • Aufgaben bleiben liegen, das Team muss einspringen, die Stimmung leidet.
  • Gründe sind z. B. Stress, Unzufriedenheit oder private Probleme.

Präsentismus

  • Angestellte kommen zur Arbeit, obwohl sie eigentlich krank oder total erschöpft sind.
  • Die Leistung ist im Keller, Fehler passieren schneller und andere stecken sich vielleicht an.
  • Oft stecken Pflichtgefühl oder Angst vor Kritik dahinter.

Merkmale von Absentismus

Wenn’s um Absentismus geht, gibt es ein paar typische Anzeichen, an denen man merkt, dass bei jemandem öfter mal was nicht rundläuft:

#1 Gewohnheitsmäßige Abwesenheit

Gewohnheitsmäßige Abwesenheit heißt: Jemand fehlt regelmäßig – oft nach dem gleichen Muster, zum Beispiel immer montags oder nach Urlaubstagen. Das wirkt dann weniger nach echter Krankheit, sondern eher nach Unlust oder Stress. Für Arbeitgeber ist das ein Warnzeichen: Vielleicht stimmt was im Job nicht, vielleicht fehlt die Motivation. Wenn Fehltage zum Alltag werden, sollte man genauer hinschauen.

#2 Fehlende Begründung

Fehlende Begründung meint, dass Mitarbeiter*innen öfter fehlen, ohne dass es eine klare oder nachvollziehbare Erklärung gibt – z. B. keine ärztliche Bescheinigung oder nur vage Angaben wie „Unwohlsein“. Solche unbegründeten Fehlzeiten häufen sich meist unauffällig, können aber auf Unzufriedenheit mit dem Job hindeuten. Für Arbeitgeber wird’s dann schwierig, weil man nicht weiß, was eigentlich los ist!?

#3 Reduzierte Arbeitsleistung

Reduzierte Arbeitsleistung heißt: Jemand ist zwar da, bringt aber viel weniger auf die Reihe als sonst. Man merkt das zum Beispiel an langsamerem Arbeiten, vielen Pausen oder wenn die Konzentration einfach fehlt. Auch das gehört zum Absentismus, weil am Ende einfach weniger herauskommt, als eigentlich möglich wäre.

Ursachen und Gründe für Absentismus

Hinter Absentismus stecken oft ganz unterschiedliche Gründe – manchmal liegt’s an der Arbeit, manchmal am Privatleben oder einfach an der Gesundheit.

#1 Berufliche Gründe

Hinter Absentismus können berufliche Gründe stecken, wenn man z. B. überfordert ist, sich nicht wertgeschätzt fühlt, die Führungsetage nicht richtig führt oder die Arbeit einfach nur langweilig ist. Wenn jemand dauerhaft gestresst oder unzufrieden ist, meldet er oder sie sich öfter mal krank oder bleibt einfach mal unmotiviert zu Hause.

#2 Private Angelegenheiten

Auch private Angelegenheiten können eine Ursache für Absentismus sein – z. B. familiäre Probleme, Stress in der Partnerschaft, Kinderbetreuung oder finanzielle Sorgen. In solchen Fällen fehlt der Kopf für die Arbeit, und Mitarbeiter*innen bleiben eher mal zu Hause. Das ist menschlich und total nachvollziehbar, aber für Arbeitgeber oft schwer planbar.

#3 Gesundheitliche Gründe

Gesundheitliche Gründe sind oft der offensichtlichste Grund für Absentismus. Dazu gehören akute Krankheiten wie Grippe oder Erkältungen, aber auch chronische Erkrankungen und psychische Belastungen wie Stress oder Burnout. Wenn Mitarbeiter*innen körperlich oder seelisch nicht fit sind, fehlt schlicht und einfach die Kraft für den Job.

Auswirkungen von Absentismus

Absentismus zieht oft mehr Ärger nach sich, als man auf den ersten Blick denkt – und das merkt man schnell im ganzen Unternehmen:

#1 Arbeitsklima

Absentismus bringt oft richtig Unruhe ins Team. Wenn Leute öfter fehlen, müssen die anderen den „Extra-Job“ mitmachen – und das nervt schnell. Die Stimmung kann kippen, weil sich manche unfair behandelt fühlen. Außerdem leidet das Vertrauen, weil man sich nicht mehr richtig aufeinander verlassen kann. So entsteht schnell eine negative Stimmung, die dann oft noch mehr Fehlzeiten nach sich zieht – echt kein guter Kreislauf fürs Teamklima!

#2 Imageverlust

Absentismus kann dem Image eines Unternehmens ganz schön schaden – nach innen und außen. Wenn viele Mitarbeiter*innen regelmäßig fehlen, fragen sich andere schnell: Was läuft da schief? Das kann Bewerber*innen abschrecken und auch im Team für Unmut sorgen. Die Stimmung leidet, das Vertrauen sinkt – und plötzlich hat das Unternehmen den Ruf, kein guter Arbeitsplatz zu sein. Und genau das macht es dann schwer, neue Angestellte zu gewinnen und gute Mitarbeiter*innen zu halten.

#3 Produktivitätsverlust

Vereinfacht gesagt: Absentismus sorgt dafür, dass im Betrieb einfach weniger geht. Wenn ständig jemand fehlt, bleibt Arbeit liegen oder landet bei den Kolleg*innen – und die kommen dann schnell an ihre Grenzen. Projekte ziehen sich, alles läuft langsamer und die Stimmung im Team wird auch nicht besser. Die Folge: Weniger Output, mehr Stress und am Ende kostet’s Zeit, Nerven und Geld.

#4 Kosten bzw. finanzielle Folgen

Absentismus geht Arbeitgebern auch finanziell an die Nieren. Die Löhne laufen weiter, obwohl keine Arbeit gemacht wird – das alleine kostet schon. Dazu kommt: Die Aufgaben müssen irgendwie aufgefangen werden, oft durch Überstunden, Vertretungen oder teure Aushilfen. Wenn dann noch Projekte ins Stocken geraten oder Kunden unzufrieden werden, wird’s richtig teuer. Und wenn das Team durch die ständige Mehrbelastung unmotiviert wird, sinkt die Leistung insgesamt – das merkt man dann auch in den Zahlen. Man sieht: Fehlzeiten können richtig ins Geld gehen.

Absentismus aufdecken: Wie geht’s?

Absentismus kommt oft nicht mit Ansage – er schleicht sich langsam ein. Damit man ihn nicht übersieht, hilft es, Fehlzeiten genau im Blick zu behalten. Wenn jemand zum Beispiel immer montags oder nach Urlaubstagen fehlt oder regelmäßig für ein, zwei Tage ausfällt, kann das ein erstes Warnsignal sein. Wichtig dabei: Nicht gleich das Schlimmste vermuten, sondern erstmal Muster erkennen. Ein ehrliches Gespräch wirkt oft Wunder – einfach mal nachfragen, ob alles in Ordnung ist oder ob es etwas gibt, das belastet. Viele Mitarbeiter*innen öffnen sich, wenn sie merken, dass echtes Interesse da ist. Anonyme Umfragen sind auch praktisch, um herauszufinden, ob es im Team vielleicht Probleme gibt, ohne dass sich jemand direkt outen muss.

Die besten Maßnahmen gegen Absentismus

Was hilft gegen ständiges Fehlen? Es gibt kein Wundermittel – aber mit ein paar gezielten Maßnahmen kannst Du viel tun, damit Deine Mitarbeiter*innen gerne und regelmäßig zur Arbeit kommen:

1. Gesundheitsangebote im Betrieb

  • Sportkurse, Massagen, gesunde Snacks etc.
  • Ergonomische Büros und Tipps gegen Stress helfen auch.
  • Das alles zeigt: Du kümmerst Dich um die Gesundheit Deiner Angestellten.

2. Flexiblere Arbeitszeiten

  • Gleitzeit, Homeoffice oder mal einen halben Tag frei – je nach Bedarf.
  • So lassen sich Job und Privatleben besser unter einen Hut bringen.
  • Weniger Stress heißt meist auch: weniger Fehltage.

3. Ehrliche Gespräche & gutes Miteinander

  • Regelmäßiger Austausch zwischen Chef*in und Team.
  • Wer sich gehört fühlt, bleibt eher motiviert.
  • Probleme lassen sich früh erkennen, bevor sie zu Fehlzeiten führen.

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