Frau in pinkem Hemd isst fröhlich Kirschen in moderner Küche, umgeben von frischem Gemüse und Obst.

Feel Good Management: Warum es mehr braucht als Obstkorb und Yoga

Feel Good Management klingt für viele immer noch nach „guter Laune im Büro“. Aber in Wahrheit geht es um viel mehr: Um psychische Gesundheit, um Respekt für körperliche Bedürfnisse und darum, dass Mitarbeitende gar nicht erst innerlich kündigen müssen. Ob Wechseljahre, Periodenbeschwerden, oder mentale Erschöpfung, wer diese Themen ignoriert, riskiert den gefürchteten Unhappy Leave: Mitarbeitende fehlen plötzlich häufiger, ohne dass jemand weiß, warum. Und irgendwann sind sie einfach weg.
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Definition: Feel Good Management. Was ist das?

Feel Good Management bezeichnet alle Maßnahmen und Strukturen, die auf das Wohlbefinden von Mitarbeitenden ausgerichtet sind, unzwar auf emotionaler, physischer und mentaler Ebene. Es ist keine Feel-Good-Fassade, sondern ein strategischer Bestandteil moderner Unternehmenskultur. Im Zentrum stehen Feel Good Manager, auch bekannt als Happiness Manager, die gezielt daran arbeiten, eine gesunde, motivierende und offene Arbeitsumgebung zu schaffen.

Diese Fähigkeiten sollten Feel Good Manager mitbringen

Ein erfolgreicher Feel Good Manager vereint Fachwissen mit Fingerspitzengefühl:

  • hohe soziale Kompetenz
  • Kenntnisse in Arbeits- und Gesundheitspsychologie
  • Fähigkeit zur Konfliktmoderation
  • Organisationstalent
  • Empathie und Diskretion
  • Kenntnis von HR-Prozessen

Feel Good Management: Warum sind Feel Good Manager so wichtig für die Mitarbeiterzufriedenheit?

Mitarbeitende kommen vielleicht wegen des Jobs, sie bleiben aber wegen der Kultur.
Feel Good Manager sorgen dafür, dass genau diese Kultur nicht zufällig entsteht, sondern strategisch gestaltet wird. Es geht nicht um gute Laune auf Knopfdruck, sondern um echtes Interesse an den Menschen in Deinem Unternehmen.

Das kann Feel Good Management bewirken

Feel Good Manager erkennen früh, wann jemand Unterstützung braucht. Sie schaffen Strukturen, die mentale Gesundheit, körperliches Wohlbefinden und emotionale Sicherheit fördern und das noch bevor daraus Unzufriedenheit, Fehlzeiten oder stille Kündigungen entstehen kann.

Erfolgsfaktor Mitarbeiterzufriedenheit

Wenn Du gezielt in Deine Mitarbeiterzufriedenheit investierst, sicherst Du nicht nur loyalere Teams, sondern auch bessere Ergebnisse. Laut des Gallup Engagement Index 2023 sind emotional gebundene Mitarbeitende deutlich leistungsstärker:
Teams mit hoher Zufriedenheit verzeichnen im Vergleich zu schwach gebundenen Gruppen:

  • bis zu 43 % weniger Fluktuation,
  • 81 % weniger Fehlzeiten,
  • und 14 % mehr Produktivität.

Was sind die Ziele im Feel Good Management?

#1 Mitarbeiterzufriedenheit steigern

Das Hauptziel ist klar: Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden langfristig sichern. Wer sich gesehen, verstanden und gefördert fühlt, bleibt und empfiehlt das Unternehmen weiter. Zufriedenheit entsteht durch verlässliche Rahmenbedingungen und eine offene Kommunikationskultur.

#2 Arbeitsmoral verbessern

Weniger innere Kündigung, mehr Identifikation: Wenn Menschen mit Freude zur Arbeit kommen, arbeiten sie engagierter. Feel Good Management fördert Eigenverantwortung, Motivation und Teamzusammenhalt, auch in belastenden Phasen.

#3 Stärkere Mitarbeiterbindung

Mitarbeiterbindung entsteht, wenn Deine Mitarbeitenden sich sicher und respektiert fühlen. Besonders bei sensiblen Themen wie Menstruation, Wechseljahren oder mentaler Belastung zeigt sich, wie ernst ein Unternehmen seine Mitarbeitenden nimmt. Offene Kultur statt Schweigen: das hält Teams zusammen.

#4 Positive Unternehmenskultur fördern

Feel Good Management setzt gezielt Impulse, um eine wertschätzende und diverse Kultur zu stärken. Feedback, Mitsprache, psychologische Sicherheit sind die Bausteine für Unternehmen, die nicht nur funktionieren, sondern verbinden.

#5 Produktivität fördern

Wohlbefinden wirkt sich direkt auf die Leistungsfähigkeit aus. Wer sich emotional stabil fühlt, ist kreativer, lösungsorientierter und belastbarer.

Was sind die Aufgaben und Maßnahmen im Feel Good Management?

Um diese Ziele erfolgreich umzusetzen, arbeiten Feel Good Manager strategisch daran, das Arbeitsumfeld gesünder, menschlicher und motivierender zu gestalten. Von der Gestaltung der Unternehmenskultur bis zu gesundheitlichen Angeboten, hier zeigt sich, wie ernst Dein Unternehmen das Wohlbefinden Deiner Mitarbeitenden wirklich nimmt. Das kannst Du tun:

#1 Work-Life-Balance fördern

Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Regelungen, individuelle Arbeitsmodelle – Feel Good Management sorgt dafür, dass Mitarbeitende Privatleben und Beruf besser vereinbaren können. Besonders in Lebensphasen mit körperlichen Belastungen (z. B. Menstruation, Wechseljahre) ist das essenziell.

#2 Positives Arbeitsumfeld fördern

Das physische Umfeld beeinflusst das emotionale Erleben. Dazu gehören Raumgestaltung, Ruhezonen, Rückzugsorte. Feel Good Manager schaffen Orte, an denen sich Mitarbeitende sicher, produktiv und wertgeschätzt fühlen.

#3 Offene Kommunikation und Feedback

Transparente Kommunikation senkt Konfliktpotenzial und stärkt das Vertrauen. Regelmäßige Feedbackrunden, 1:1-Gespräche und interne Austauschformate ermöglichen ehrliche Gespräche, bevor es zu Frust oder Rückzug kommt.

#4 Weiterbildungsangebote

Wer sich weiterentwickeln darf, bleibt motiviert. Feel Good Manager setzen sich für individuelle Lernformate, aber auch für Seminare zu emotionaler Intelligenz, Resilienz und Stressbewältigung ein.

#5 Gesundheitsfördernde Maßnahmen

Hier spielt Unhappy Leave eine zentrale Rolle: Viele Mitarbeitende fehlen nicht wegen akuter Krankheit, sondern weil körperliche oder psychische Belastungen nicht besprechbar sind.

Drei besonders sensible Felder:

  • Periodenbeschwerden
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Mentale Gesundheit

Wer hier proaktiv handelt, vermeidet stille Fehlzeiten, stärkt das Teamgefühl und senkt die Kündigungsrate.

Feel Good Management Weiterbildungen

Wenn Du Feel Good Management ernsthaft im Unternehmen verankern möchtest, brauchst Du Know-how und das gibt’s mittlerweile in vielen praxisnahen Weiterbildungsformaten.

Feel Good Management Seminare für Unternehmen

Immer mehr Anbieter entwickeln maßgeschneiderte Programme für Unternehmen: Von Feel-Good-Kickoffs über Interventions-Workshops bis hin zu train-the-trainer-Formaten für interne Multiplikatorinnen. Ziel: Feel Good Management als festen Bestandteil der Unternehmenskultur etablieren.

Feel Good Management Seminare für Privatpersonen

Auch Einzelpersonen können sich weiterbilden – etwa über IHK-zertifizierte Kurse, Coaching-Ausbildungen oder Programme bei HR-Akademien. Besonders spannend für HR-Managerinnen, Office-Manager und Teamleads, die intern Verantwortung für das Wohlbefinden übernehmen möchten.

Diese Unternehmen zeigen, wie Feel Good Management in der Praxis funktioniert

#1 Nike – Periodenbeschwerden offen thematisieren

Nike hat als eines der ersten internationalen Unternehmen eine Menstruationsrichtlinie eingeführt. Mitarbeitende dürfen bei Beschwerden selbst entscheiden, ob sie pausieren oder remote arbeiten möchten – ohne Stigmatisierung. Das stärkt Vertrauen und Normalität im Umgang mit körperlichen Bedürfnissen.

#2 Channel 4 – Die Menopause gehört zur Kultur

Der britische Sender entwickelte eine Menopause-Policy, die Schulungen, Rückzugsräume, flexible Arbeitsregelungen und interne Kommunikation umfasst. Die Botschaft: Wechseljahre sind keine Schwäche, sondern Teil des Lebens. Das Unternehmen gewann dadurch nicht nur an Glaubwürdigkeit, sondern auch an Loyalität älterer Fachkräfte.

#3 SAP – Mentale Gesundheit messbar fördern

SAP bietet seit Jahren ein umfassendes Mental-Health-Programm: von anonymen Coachings bis hin zu Achtsamkeitstrainings. Das Unternehmen setzt klare KPIs zur Mitarbeiterzufriedenheit und schafft eine Kultur, in der Offenheit und Prävention gelebt werden.

Warum ist Feel Good Management auch fürs Recruiting entscheidend?

Die Zeiten, in denen Bewerbende nur auf Gehalt und Standort achten, sind vorbei. Top-Talente achten zunehmend auf emotionale Sicherheit und Arbeitgeberkultur.

Ein glaubwürdiges Feel Good Management …

  • … signalisiert Fürsorge und Wertschätzung
  • … zeigt, dass man auch schwierige Themen nicht ausklammert
  • … wird zum entscheidenden Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers

Gerade jüngere Generationen (Y und Z) fragen gezielt nach Mental-Health-Angeboten, Frauen achten vermehrt auf ein offenes Klima bei sensiblen körperlichen Themen.

Fazit fürs Recruiting: Unternehmen, die hier offen, konkret und empathisch agieren, gewinnen nicht nur neue Talente – sie binden auch die besten langfristig.

Fazit: Feel Good Management ist der Schlüssel zur Mitarbeiterbindung – und zum Recruiting-Erfolg

Wer heute Mitarbeitende halten und morgen Talente gewinnen will, muss mehr bieten als Benefits – er muss Haltung zeigen. Feel Good Management ist kein Soft-Faktor, sondern ein harter Wettbewerbsvorteil: für Produktivität, Loyalität und Arbeitgeberattraktivität.

Recruiting-Tipp:
Kommuniziere Feel Good Management klar in Deinen Jobanzeigen, Karriereseiten und Vorstellungsgesprächen – mit echten Beispielen statt leeren Floskeln. So gewinnst Du die Menschen, die bleiben wollen – nicht nur die, die schnell unterschreiben.

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