Culture Add: Unternehmen sollten nicht im eigenen Saft schmoren

Du möchtest den Innovationsgeist und die Produktivität in Deinem Unternehmen steigern? Dafür suchst Du nach den richtigen Mitarbeitenden? Dann wirf‘ alles über Bord, was Du über ‚Cultural Fit‘ weißt und setze auf ‚Cultural Add‘. Sprich: Stelle nicht immer wieder Personen ein, die perfekt zu Deinem Unternehmen passen. Fokussiere Dich stattdessen stärker auf Talente, die anders aussehen, anders denken und einen anderen Werdegang haben. Was Dir das bringt? Das erfährst Du in diesem Artikel.

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Warum Cultural Add
der neue Trend im Recruiting ist

In den letzten Jahren drehte sich im Recruiting alles um den Cultural Fit. Noch einmal kurz zur Erinnerung: Über einen Cultural Fit verfügen Mitarbeitende, wenn sie perfekt zu dem Spirit einer Company passen. Die Mitarbeitenden teilen die gleichen Interessen, Werte, Ideale und haben meist ähnliche Werdegänge. 

Der Gedanke dahinter: Wer ähnlich tickt, versteht sich meist auf Anhieb bombig miteinander: Neue Talente werden ruckzuck in Teams integriert und fühlen sich schnell wohl im Unternehmen. Außerdem sind neue Mitarbeitende auch recht fix einsatzbereit. Weil sie sich so gut mit ihren neuen Kolleginnen und Kollegen verstehen, geht die Einarbeitung in den neuen Job meist sehr leicht von der Hand. 

Culture Add (3)

Nachteile des Cultural Fit:
Es fehlt das Salz in der Suppe

Das ist auf den ersten Blick ja auch alles super. Allerdings hat eine Überbetonung des Cultural Fit auch seine Schattenseiten. Es ist nämlich ein bisschen so, als ob das Salz in der Suppe fehlen würde, wenn Du im Recruiting nur nach Leuten Ausschau hältst, die perfekt zur bestehenden Belegschaft passen

Denn: Der Blick über den Tellerrand geht verloren. Personen, die gleich ticken, gehen Probleme schließlich meist aus einer ähnlichen Perspektive an. Was folglich nicht zustande kommt, ist eine 360-Grad-Betrachtung eines Sachverhalts. Und so entgehen Unternehmen viele Lösungsansätze, die entstünden, wenn die Dinge mal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet würden. Genau das wird aber immer wichtiger, weil die Arbeitswelt immer komplexer wird. Und das Lösen neuartiger Probleme erfordert viele verschiedene Perspektiven

Cultural Add: Hebe erfolgreich
neue Recruitingpotenziale

Hast Du Dir außerdem schon einmal bewusst gemacht, wie viele Recruitingpotenziale Du vergibst, wenn Du immer ein und dasselbe Klientel rekrutierst? Immerhin landen auf diese Weise zig Bewerbungen von Personen auf Ablagestapel P, die zwar nicht ins Schema passen, Dein Unternehmen aber voranbringen würden.   

Damit vergibst Du Dir im Zweifel gleich doppelt Chancen, weil Du so auch viele hochkarätige  Bewerber vergraulst: Eine Studie der Arbeitgeberinitiative Charta der Vielfalt zeigte nämlich, dass Unternehmen, die bewusst auf eine bunt durcheinander gewürfelte Belegschaft setzen, attraktiver für die meisten Bewerber:innen sind. Denn Kandidat:innen achten bei der Auswahl eines Arbeitgebers immer stärker darauf, ob das Unternehmen offen ist für Mitarbeiter, die das Schema F durchbrechen – in welcher Hinsicht auch immer. 

Gerade die jüngste Arbeitnehmergeneration, die GenZ,  ist in einer gleichberechtigteren, offeneren und toleranteren Gesellschaft aufgewachsen als jede Arbeitnehmergruppe zuvor. Für sie ist eine bunt durchmischte Bevölkerung selbstverständlich. Daher findet sie eingeschränktes Silodenken bei einem Arbeitgeber unerträglich. 

Cultural Add: Was ist das eigentlich genau? Eine Definition.

Es gibt also viele gute Argumente, statt auf Cultural Fit im Recruiting stärker auf den so genannten Cultural Add zu setzen. Im Gegensatz zur Cultural-Fit-Mentalität, zielt die Idee des Cultural Add darauf ab, mehr Mitarbeitende einzustellen und zu binden, die Deiner Firmenkultur noch fehlen. Menschen also, die bestehende Standards und die Kultur Deiner Organisation zwar schätzen, sie aber auch hinterfragen und um Neues ergänzen.

Nicht gleichzusetzen ist Culture Add übrigens mit dem Thema Diversity Management, was oft fälschlicherweise getan wird. Denn beim Culture Add geht es nicht nur um Faktoren wie GeschlechtBehinderungEthnie oder Alter – es geht auch um intrinsische WerteNormen und Meinungen, die einbezogen werden. Das volle Paket also.

Dabei ist uns natürlich bewusst ist, dass die Einführung von “Culture Add” nicht über Nacht geht. Den Du musst die Art und Weise, wie Du Personal auswählst, komplett überdenken und mit eingeübten Verhaltensweisen brechen. Bedeutet für Dich: Raus aus der Komfortzone! Das fällt niemandem leicht. Hier sind aber einige Tipps, wie Du den Shift von Cultural Fit zu Culture Add meistern kannst.

culture add

#1 Stelle "schräge" Menschen ein.

Brillanz tarnt sich oft als Exzentrizität. Schließe Menschen, die die Welt komplett anders sehen und dazu vielleicht noch anders aussehen, nicht von vornherein aus. Lade gezielt Talente ein, die Deinen Kollegen eher unähnlich sind. 

Egal, ob es nun das Tattoo im Gesicht, die Dreadlock-Frisur unter der Wollmütze, eine körperliche Beeinträchtigung oder der wilde Zickzack-Kurs im Lebenslauf ist, der diese Personen anders macht. Gib ihnen eine Chance! Wer weiß, vielleicht sitzt Dir in ein paar Tagen ein wahrer Rohdiamant im Jobinterview gegenüber. Ein Versuch ist es wert!

#2 Verlasse ausgetretene Recruiting-Pfade

Beschränke Deine Suche nach neuen Talenten außerdem nicht auf die immer gleichen Recruitingkanäle. Denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich hier auch die immer gleiche Zielgruppe tummelt. Fische also in einem anderen Becken und ergänze Deinen Recruiting-Mix aus Jobmessen und Jobbörsen um weitere Kanäle.  

Weiterer Tipp: Spiele Deine Stellenanzeigen auf den Sozialen Medien nicht an eine extrem zugespitzte, sondern an eine erweiterte Zielgruppe aus. So kommst Du mit anderen Bildungshintergründen und -historien in Kontakt. 

Wichtig: Vermerke in all Deinen Unternehmensauftritten – Karriereseite, Social Media, Stellenanzeige – ausdrücklich, dass Du offen bist für alle möglichen Bewerbungen – von Quereinsteigern, Über-den-Tellerrand-Blickern bis hin zu Aus- und Umsteigern und allen erdenklichen weiteren Bewerbergruppen. 

#3 Orientiere Dich an Vorbildern

Wenn Du damit anfangen willst, eine Culture Add Strategie in Deinem Recruiting zu etablieren, orientiere Dich am besten an Vorbildern, die es bereits schaffen, die positiven Abweichler unter den Kandidaten in ihre Personalbeschaffung zu integrieren. 

Kleiner Tipp: Oft teilen diese Vorreiter Ihr Wissen in Blogs und auf Businessnetzwerken wie Xing oder LinkedIn oder auch auf ihrer eigenen Karriereseite. Wenn Du ihnen folgst, lernst Du sukzessive dazu. Vorreiter in Sachen „Cultural Add“ sind zum Beispiel große digitale Player: Surfe doch mal bei Facebook und Atlassian vorbei. Da gibt es ein paar gute Impulse!

Fazit

Wir sind überzeugt, dass Culture Add der Recruiting Trend der Zukunft sein wird. Im schnelllebigen Digitalzeitalter müssen sich Unternehmen schließlich andauernd verändern, innovativer, agiler und schneller werden. Nur so können sie mit dem Wandel Schritt halten. Das geht aber nicht, wenn Teams immer in ihrem eigenen Saft schmoren, weil Recruiter:innen immer wieder die gleichen Kolleg:innen an Bord holen. Also, raus aus der Komfort-Zone. Da wird man eh nur müde und bräsig.

Bildquelle: www.pexels.com / Andrea Piacquadio; www.pexels.com / Alexander Suhorucov

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